Kitzbüheler Anzeiger
12.06.2020
News  
 

Optimistischer Blick vom Jakobskreuz

Die Bergbahn Pillersee und ihr neuer Geschäftsführer Markus Brudermann starteten mit neuem Schwung in die diesjährige Wintersaison – dann kam der Coronashutdown. Das verfrühte Ende bescherte dem Unternehmen ein Umsatzminus von 220.000 Euro und rund zehn Prozent weniger Zutritte. Trotzdem blickt die Bergbahn optimistisch in die Zukunft.

St. Ulrich  | Eigentümer Anton Pletzer informierte vor Kurzem über anstehende Projekte. Seit der Übernahme im November 2017 hat die Pletzer-Gruppe rund zwei Millionen Euro investiert.
Ein kleines, aber feines Projekt, das Pletzer besonders am Herzen liegt, soll noch heuer umgesetzt werden: am Berg entsteht die „Antoniuskapelle“. Für die Planung zeichnet der Hopfgartener Tischler und Künstler Max Biembacher verantwortlich. Die Kapelle soll einmal mehr den spirituellen Kraftplatz unterstreichen, den das Jakobskreuz darstellt. Die Grundsteinlegung soll noch vor Sommer erfolgen. Die Investitionskosten betragen rund 50.000 Euro.

Pletzer-Resort bei der Talstation  geplant
In den nächsten zwei bis drei Jahren ist zudem geplant, den Sessellift auf die Buchensteinwand durch eine Gondelbahn zu ersetzen. Mittelfristig, das bedeutet in drei bis vier Jahren, solle zudem noch ein 4-Sterne-Pletzer Resort bei der Talstation gebaut werden. Ein logischer Schritt, so Pletzer, denn: „Wir brauchen einfach mehr Gäste im Ort, damit die Seilbahn gut wirtschaften kann“.  
Der Unternehmer verwies außerdem auf das Pletzer-Hotel in Bayrischzell, das bereits kurz vor Öffnung recht gut gebucht sei. Weitere Investitionen in die Bergbahn Pillersee mussten vorerst aufgeschoben werden. „Der Ausbau der Beschneiungsanlage inklusive Erweiterung des bestehenden Speicherteichs ist jedoch essentiell für den Winterbetrieb“, unterstreicht Anton Pletzer. Pletzer streute dem neuen Gechäftsführer Markus Brudermann Rosen für den Auftakt seiner Arbeit. Mit der Corona-Situation galt es natürlich, außergewöhnliche Herausforderungen zu stemmen.  Die Mitarbeiter der Gastronomiebetriebe wurden vorübergehend in Kurzarbeit geschickt. Das Bergbahn-Team nahm während des Lockdown Zeitausgleiche und Urlaube in Anspruch. Danach ging es an Revisions- und Instandhaltungsarbeiten, wie GF Markus Brudermann schildert.

800 Besucher am ersten Wochenende
„Die Öffnung vor Pfingsten war sehr wichtig, um insbesondere Einheimischen ein Freizeitangebot machen zu können“, ergänzt Brudermann. Die Berg-bahn Pillersee verzeichnete gleich am ersten verlängerten Wochenende mehr als 800 Besucher. Die Grenzöffnung nach Deutschland lässt Brudermann auf gesteigerte Nachfrage in den kommenden Wochen hoffen. Die Bergbahn Pillersee hat bis 1. Juli noch eingeschränkte Öffnungszeiten von Freitag bis Sonntag, bzw. an den Feiertagen, dann startet der Vollbetrieb. Die Hygienevorschriften lassen sich sehr gut umsetzen, veranschaulicht Brudermann: „Wir sind für den bevorstehenden Sommer und die aktuelle Situation gut vorbereitet, hier ist es vielleicht auch ein Vorteil, dass wir nicht zu den Großen gehören“. Im Jahr 2019 verzeichnete das Unternehmen knapp 100.000 Zutritte, 20 Prozent davon im Sommer. Für heuer rechnet Pletzer bei Liften und Hotels allerdings insgesamt mit Einbußen von bis zu 50 Prozent. Diesen Perspektiven begegnet die Pletzer-Gruppe mit innovativem Management. Ein Beispiel dafür ist die Gastronomie: Ein Großteil des Bedarfs wird über eine gruppeneigene Betriebsküche in Walchsee gedeckt. In die Produkte fließen beste Zutaten und Profi-Know-how ein. Der verantwortliche Direktor Egon Kahr veranschaulichte, dass dadurch nicht nur Synergien geschaffen werden, sondern vor allem auch Müll vermieden wird. Gleichzeitig kann verhindert werden, dass Lebensmittel im Abfall landen. Die eigene Betriebsküche ermöglicht geregelte Arbeitszeiten, wodurch auch einheimisches Personal wieder verstärkt in den Betrieb geholt werden könne. Generell zeigt sich die Pletzer-Gruppe zufrieden mit den Perspektiven für die Bergbahn Pillersee. Essentiell für die positive Entwicklung sei eindeutig „das Jakobskreuz. Ich bin überzeugt, ohne das Kreuz gäbe es die Bergbahn nicht mehr. Die Investition unserer Vorgänger hat sich also gelohnt“, so Pletzer. Elisabeth Galehr

Foto: KR Anton Pletzer (2.v.l.) und Geschäftsführer Markus Brudermann (2.v.r.) informierten gemeinsam mit Egon Kahr (r.) und Max Biembacher über Perspektiven und Entwicklungen bei der Bergbahn Pillersee. Foto: Galehr

 
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