Kitzbüheler Anzeiger
08.03.2017
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Oberndorfs Kampf um Betten

Inwieweit eine Gemeinde direkt vom Zustand ihrer Hotellandschaft geprägt ist, lässt sich an Oberndorf gut belegen. Einerseits konnte kürzlich bei einem einheimischen Betrieb ein Anbau genehmigt werden, andererseits steht mitten im Ortskern eine verlassene Immobilie. Doch nun gibt es zumindest auch Hoffnung auf ein ganz neues Projekt.

Oberndorf | Das Hotel Lindner in Oberndorf ist nicht zu übersehen: Es steht an prominenter Stelle mitten im Ortszentrum. 2013 übernahm eine Moskauer Familie das Haus, seither wurden bereits fleißig Umbaupläne gewälzt. Doch heraus gekommen ist dabei nichts, wie Bürgermeister Hans Schweigkofler auf Nachfrage des Kitzbüheler Anzeigers erläutert. Vielmehr, ergänzt der Ortschef, gebe es wohl erneut Verkaufsgespräche.

„Es wird mit jedem Tag schwieriger, das Hotel Lindner verliert mit jedem Tag Substanz“, ärgert sich BM Schweigkofler. Der Gemeinde seien die Hände gebunden.  Dennoch hat eine leerstehende Infrastruktur natürlich negative Auswirkungen auf den Tourismus im Ort. Daher wünscht sich der Bürgermeister endlich eine Handhabe gegen derartige „Geisterhäuser“.  

Gesetzliche Handhabe gefordert

„Von Gesetzesseite sollte man Möglichkeiten haben, z.B. eine Betriebspflicht – verbunden mit entsprechender Pönale.“ Aber auch einen Vorstoß der Salzburger Grünen findet Oberndorfs Bürgermeister in diesem Zusammenhang interessant: Sie forderten eine Steuer auf leere Flächen.

Immerhin gibt es auch positive Beispiele in der Oberndorfer Hotellandschaft: In der vergangenen Gemeinderatssitzung konnte der geplante Anbau beim Penzinghof abgesegnet werden.  Rund 40 Betten kommen dabei frisch hinzu. „Für eine Gemeinde ist es das Schönste, wenn ein ortsansässiger Betrieb mit einheimischer Familie erweitert“, kommentiert Schweigkofler diese Entwicklung.

Pläne für ein Appartement-Hotel

Außerdem gibt es einen weiteren Lichtblick: „Es ist Interesse da, in Oberndorf ein großes Appartement-Hotel zu errichten“, verrät Schweigkofler. Hier steht aber alles noch ganz am Anfang. Das Hotel ist im Dorfzentrum geplant. Das Konzept sieht insgesamt 176 Betten vor. Es soll ein Ganzjahresbetrieb werden, wie der Bürgermeister ergänzt. Die Pläne wurden bereits der Gemeinde vorgestellt. In einem nächsten Schritt geht es an die Widmungsverfahren.

Der Investor wünscht sich noch heuer einen Spatenstich für das Projekt. An einer Übernahme der bestehenden Substanz Hotel Lindner gebe es von dieser Seite kein Interesse, wie Oberndorfs Bürgermeister ergänzt.

Hans Schweigkofler zieht insgesam jedenfalls ein eindeutiges Fazit für seine Gemeinde: „Wenn wir den Tourismus in Oberndorf ankurbeln wollen, brauchen wir Betten.“
Elisabeth Galehr

 
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