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Kitzbüheler Anzeiger
18.01.2020
News  
 

Neuer Tiefbrunnen in Planung

Die Probebohrungen für einen neuen Tiefbrunnen in St. Ulrich sind fix. Es gibt bereits einen Vertrag zwischen dem betroffenen Grundeigentümer und der Gemeinde.

St. UIrich | Nicht nur St. Ulrichs Bürgermeisterin Brigitte Lackner atmete auf, als am 2. Jänner ein weitreichender Vertrag über Wasserrechte mit einem St. Ulricher Grundeigentümer unterzeichnet werden konnte.
Das Thema Trinkwasser war in den vergangenen Monaten ein mehr als heißes Thema, wie mehrmals berichtet. Dass es einen zweiten Tiefbrunnen braucht, war in der Gemeinde nämlich schon lange klar. Nach einem schweren Hochwetter am 28. Juli des Vorjahres verschärfte sich die Lage rund um die Versorgung der Bevölkerung allerdings massiv.

In jener Nacht wurde die Hauptwasserversorgung, die Stollenquelle, im Lastal, unterspült und die Brunnenstube von einer Mure weggerissen. Rund 4.000 Kubikmeter Sand, Schutt und Geröll waren aus den Bergen heruntergekommen. Als die St. Ulricher am Tag darauf die Wasserleitungen aufdrehten, kam nur noch ein trübe Brühe. Die Bürger wurden nur Stunden nach dem Naturereignis mittels Infozetteln über das Wasserproblem informiert, außerdem gab es eine öffentliche Gemeindeversammlung. Das Wasser war in St. Ulrich rund zwei Wochen lang nicht trinkbar. Die Bezirkshauptmannschaft warnte vor Gesundheitsschäden und forderte die Bevölkerung dazu auf, das Leitungswasser abzukochen. Die Kritik an der Gemeindeführung wurde immer lauter. Inzwischen aber hat sich die Lage beruhigt.

Das Wasser ist wieder rein und klar. Die Katastrophe zeigte aber einmal mehr, dass die Wasserversorgung in der Pillerseegemeinde auf wackligen Füßen steht. Insgesamt verfügt St. Ulrich über drei Quellen, die Stollenquellen und zwei Bachquellen - definitiv zu wenig.
In den vergangenen Jahren war die Problematik auch immer wieder Thema. Allerdings hatte die Gemeinde bei der Errichtung der Wasserversorgungsinfrastruktur vor Jahrzehnten nicht darauf geachtet, notwendige Vereinbarungen für die Zufahrt zu verhandeln. Die Dienstbarkeitsverträge liegen inzwischen vor, eine neue Zufahrt gibt es ebenfalls.

Hydro-Geologe nahm St. Ulrich unter die Lupe
Trotzdem will sich die Gemeinde nicht auf diese einzige Trinkwasser-Zufuhr für die Bevölkerung verlassen. Inzwischen hat ein Hydro-Geologe das Gebiet unter die Lupe genommen, wie Lackner informiert. Und glücklicherweise auch Grundwasser gefunden. Jetzt stehen Probebohrungen an. Lackner vermutet, dass bis zu 40 Meter tief gebohrt werden muss, um das Wasser fangen zu können. Geplant ist jedenfalls der Bau eines neuen Tiefbrunnens.
Wo genau der neue Brunnen hinkommen soll, will Lackner noch nicht sagen. Nur so viel – er liegt auf einem Grundstück ebenfalls Richtung Lastal. Das Wasser kommt aus den Loferer Steinbergen. „Die Verhandlungen mit dem Grundbesitzer sind gut verlaufen. Am 2. Jänner konnten wir bereits den Vertrag mit ihm unterzeichnen“, freut sich die Bürgermeisterin, die sich bedeckt hält, um wen es sich handelt. Auch die Bezirkshauptmannschaft hat bereits grünes Licht gegeben.

Im Gemeindebudget 2020 sind rund 100.000 Euro für die Errichtung des Brunnens vorgesehen. Wenn alles gutgeht, so Lackner, sei die Trinkwasserversorgung für die nächsten 100 Jahre gesichert. Margret Klausner

Im Sommer schwemmte der Bach 4.000 Kubikmeter Sand, Schutt und Geröll herunter – jetzt ist der Bau eines weiteren Tiefbrunnens geplant. Foto: Gemeinde St. Ulrich

 
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