Kitzbüheler Anzeiger
25.11.2019
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Neue Quelle muss gefunden werden

Kein trübes Wasser aus der Leitung mehr - um die Trinkwasserversorgung garantieren zu können, muss in St. Ulrich eine neue Quelle gefunden werden.

St. Ulrich | Die Wasserversorgungs-Studie wäre fertig zur Umsetzung gewesen, dann kam es Ende Juli zu einem heftigen Unwetter in St. Ulrich , welches die Hauptquelle (Stollenquelle) im Lastal mit voller Wucht traf. „Dieses Ereignis hat alle Pläne zu Nichte gemacht“, schildert Wasserreferent GR Simon Danzl bei der Gemeindeversammlung am Sonntagvormittag.
Seit der Katastrophe versorgt ein provisorischer Brunnenschacht die Gemeinde mit Trinkwasser. „Das Wasser wird regelmäßig überprüft, es ist in Ordnung“, betont Danzl. Nicht nur für die Zukunft, sondern auch für die Sanierungsarbeiten im Lastal ist nun aber eine neue Quelle notwendig.  „Wir brauchen dringend ein zweites Standbein bei der Trinkwasserversorgung – entweder eine Quelle oder einen Tiefbrunnen. Denn spätestens wenn im Lastal mit Bauarbeiten gestartet wird, muss die Quelle zeitweise dicht gemacht werden, damit keine Feinteile ins Wasser kommen“, veranschaulicht Danzl.

Das Zufahrtsproblem zur Quelle ist gelöst
Konzepte für eine Optimierung der Wasserversorgung im Lastal liegen in der Gemeinde schon länger auf. Bereits im Rahmen der Gemeindeversammlung 2015 wurde berichtet, dass spätestens 2017 mit der Umsetzung begonnen wird. Geschehen ist nichts. Ein Grund: Bei der Errichtung der Wasserversorgungsinfrastruktur vor Jahrzehnten verabsäumte die Gemeinde entsprechende Vereinbarungen für die Zufahrt zu verhandeln. „Die Dienstbarkeitsverträge sind nun aber alle abgeschlossen“, berichtet Danzl. Der Weg zur  Wasserversorgung im Lastal ist derzeit Traktor-befahrbar. Am Montag wurde mit der Hangsicherung für eine „bautaugliche“ Zufahrt begonnen.

Kritik im Rahmen der Gemeindeversammlung
Das Gestein im Lastal ist locker, wie Danzl schildert, es könnte demnach jederzeit wieder zu einem Zwischenfall kommen. „Ziel ist es, jederzeit sauberes Trinkwasser zu garantieren“, so Danzl.
Im Rahmen der Gemeindeversammlung erntete Bürger Hermann Brunnschmid für seine Kritik an der Gemeindeführung Applaus: „Anstatt einen Musikpavillon zu bauen, hätte man sich gescheiter einmal um die Wasserversorgung gekümmert. Das muss oberste Priorität haben.“

Rückblick: Zwei Wochen ohne Trinkwasser
Wie der Kitzbüheler Anzeiger berichtete, wurde die Brunnenstube im Lastal in der Nacht von 28. auf 29. Juli von einer Mure weggerissen. Rund 4.000 Kubikmeter Sand, Schutt und Geröll bahnten sich ihren Weg Richtung Tal. Das Wasser war in St. Ulrich fast zwei Wochen lang nicht trinkbar. Die Bezirkshauptmannschaft warnte vor Gesundheitsschäden und forderte die Bevölkerung dazu auf, das Leitungswasser abzukochen. „Es hätte auch sein können, dass wir gar kein Wasser gehabt hätten. Dank der Bachquellen konnten wir wenigstens garantieren, dass es Wasser gibt“, so Danzl. Johanna Monitzer

Am Morgen des 29. Juli bot sich im Lastal ein Bild der Zerstörung. Die Brunnenstube wurde von einer Mure weggerissen. Um sauberes Trinkwasser  garantieren zu können, muss eine neue Quelle gefunden werden. Foto: Gemeinde

 
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