Kitzbüheler Anzeiger
17.08.2020
News  
 

Moor vom Springkraut befreit

Die Moorlandschaft zu schützen und dem drüsigen Springkraut den Garaus zu machen – das war das Ziel einer Aktion der Alpenvereinsjugend. Freiwillige waren zwei Wochen lang im Einsatz.

St. Johann | Es ist eine einzigartige Moorlandschaft, die sich an der Südostseite am Fuße des Wilden Kaisers findet – die Erlebniswelt „Moor & more“, die es seit zwölf Jahren gibt, ist bei Gästen und Einheimischen als Wanderziel beliebt. Der Erhalt der einzigartigen Moore in diesem Bereich ist überdies ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Doch das Naturparadies ist bedroht – das „Drüsige Springkraut“ breitet sich dort massiv aus. Und dagegen gilt es anzukämpfen.
Die Alpenvereinsjugend hat sich daher dieser Problematik angenommen und eine Umweltbaustelle eingerichtet. Freiwillige aus ganz Österreich erklärten sich bereit, tatkräftig zum regionalen Natur- und Klimaschutz beizutragen.

Ausbreitung unterbinden
Untergebracht waren die Gruppen im Niederstrasserhof in Oberndorf, von wo sie täglich zu ihrem Einsatz am Kaiser aufbrachen. „Die Kernaufgabe im Rahmen der Umweltbaustelle war es, die Ausbreitung des „Drüsigen Springkrautes“ (Impatiens gladulifera) zu unterbinden und das Moorgebiet von den bereits etablierten Beständen zu befreien. Die Pflanze ist ein invasiver Neophyt, also eine nicht heimische Art, die sich rasant ausbreitet und hiesige Pflanzen verdrängt“, informierte Janine Salzger vom Alpenverein.

Einsatz der Freiwilligen ist sehr effizient
Besonders erfreut über das Projekt zeigt sich Elisabeth Pali, Leiterin der Umweltschutzabteilung der Gemeinde St.Johann, die die Gruppen anleitete. „Die Umweltbaustelle ist super, weil der Einsatz von motivierten jungen Leuten sehr effizient ist und wir ohne sie die Arbeitsmenge kaum bewältigen könnten,“ betont Pali, die heuer zwei Gruppen in St. Johann begrüßen konnte.   
                          
Auch die stellvertretende Geschäftsführerin des Tourismusverbandes, Martina Foidl, zeigt sich begeistert: „Der intakte Naturraum mit hoher Artenvielfalt und gepflegten Ökosystemen sind nicht nur unsere Lebensgrundlage, sondern sind auch das Hab und Gut der Region.“ Deshalb begrüße sie das Engagement der jungen Umweltschützer und die Initiative der Gemeinde sehr. Die Bedrohung durch Neophyten sei schon länger ein Thema, doch bisher gab es nur vereinzelte kleinere Maßnahmen. „Es ist toll, dass es durch Elisabeth Pali eine zentrale Koordination der Projekte gibt und dadurch das Umweltschutzkonzept effizient und ganzheitlich umgesetzt wird,“,betont Foidl.

Neben der harten Arbeit während des Tages kam auch das Freizeitvergnügen nicht zu kurz. So hat Pali gemeinsam mit der Alpenvereins-Sektion Wilder Kaiser, allen voran Harald Aschacher, ein rundes Angebot für die Freiwilligen erstellt und begleitet. Die Palette der Aktivitäten reichte von einem Besuch in der Boulderhalle bis hin zu einer Fahrt auf den Harschbichl samt Fahrt mit den Mountaincarts.
Sie seien fasziniert von der Schönheit der Landschaft und es sei toll, was man hier alles lerne, so die Helfer. Es macht auch viel Spaß, eine Woche lang an der frischen Luft so aktiv zu sein, sind sich die Teilnehmer einig. Margret Klausner

Jessica beim Entfernen des „Drüsigen Springkrautes“ im Bereich der Erlebniswelt „Moor & more“ auf der Südostseite des Wilden Kaisers. Sie gehört zu einer Gruppe Freiwilliger, die eine Woche auf der „Umweltbaustelle“ arbeitet. Foto: Salzger

 
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