Kitzbüheler Anzeiger
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10.12.2019
News  
 

Mit „Biss“ und einer dicken Haut

Die diesjährigen „Junior Companies“ an den Tourismusschulen Am Wilden Kaiser stellten sich Anfang der Woche der Öffentlichkeit vor.

St. Johann  | Die beiden Firmennamen „Snack di Weck“ und „be fair, take care“ führen den Kunden eigentlich schon in die Thematik ein: Bei den einen gibt es „g‘scheit was zu beißen“, die anderen setzen voll auf das Thema Nachhaltigkeit.
Getrocknete Früchte, Müsli-Ecken und Cracker umfasst das Sortiment bei „Snack di Weck“. Die 13 jungen Unternehmer kreierten für ihr Projekt „nährstoff- und energiereiche, gesunde Snacks“, so Geschäftsführer Alexander Holm. Eine Idee, die am Markt guten Absatz findet: Die erste Produktionscharge ist bereits ausverkauft. Natürlich wird noch nachgeliefert. Die Produkte – im Angebot sind getrocknete Apfelringe, Kürbiskern- und Zimt-Schoko-Ecken sowie Knoblauch- oder auch Speck-Cracker – werden unter anderem beim St. Johanner Weihnachtsmarkt erhältlich sein.
Die Ideenfindung war auch heuer wieder eine Herausforderung für die Nachwuchs-Unternehmer, wie Holm schildert: „Man muss eine finden, die umsetzbar ist – auch mit dem vorgegebenen Kapital. Da sitzt man schon zwei bis drei Wochen zusammen.“

Innovation und Nachhaltigkeit
Das Team von „be fair, take care“ punktet mit einem nachhaltigen Produkt, das am Markt hohe Begehrlichkeit hat. Bienenwachstücher sind eine natürliche Alternative zur Frischhaltefolie bzw. Ersatz für Plastikverpackungen. Die 35 mal 35 Meter großen Stoffstücke stammen von der Sportalm Kitzbühel, das Bienenwachs, das als Beschichtung dient, von einem Imker aus Fieberbrunn. „Die Praxis- und Kochlehrer haben hohes Interesse, das einzusetzen“, gibt GF Alessandro Dander ein Beispiel. Aber auch sonst erfreuen sich die Bienenwachs-
tücher einer großen Beliebtheit: Und so werden für den Verkauf auf den Weihnachtsmärkten in Jochberg und Söll noch rund 100 bis 150 Stück produziert.
Die Strapazierfähigkeit der Tücher wurde von den Schülern selbst getestet. Die Pflege des Produktes ist denkbar simpel: einfach mit kaltem bzw. lauwarmem Wasser abwaschen und trocknen lassen. Sollte doch im Laufe der Zeit – die Tücher sind bis zu einem Jahr verwendbar – die Wachsschicht abgehen, kann man sie selbst wieder aufbügeln. Das Wachs verströmt übrigens zwar einen angenehmen Duft, hinterlässt aber keinerlei Spuren an den damit geschützten Lebensmitteln.

„Cascara“ als Prototyp
Dabei waren die innovativen Bienenwachstücher ursprünglich nicht eimal der Hauptfokus der Company: Mit ihrem Produkt Cascara sind die jungen Unternehmer allerdings ihrer Zeit voraus. Cascara ist ein Aufguss, der aus Kaffeekirschen-Schalen bereitet wird.  Die Kaffeekirsche wurde in den Novel-Food-Katalog der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA aufgenommen und ist in der EU (noch) nicht zugelassen, sondern gilt als Rohware. Somit dürfen auch die St. Johanner Schüler kein Produkt daraus vertreiben – sie stellten es aber dennoch als „Prototyp“ vor, der eine nachhaltige Zukunft vor sich hat.

Unternehmertum unter Realbedingungen
Junior Companies sind zwar Projekte von Schülern, sie müssen aber am richtigen Markt bestehen. Für die Stammeinlage werden Anteilsscheine verkauft. Im Mai wird schließlich Kassasturz gemacht und im wahrsten Sinne des Wortes Bilanz gezogen. Höhepunkte für die Schüler sind alljährlich die Teilnahme am Junior-Company-Landesbewerb sowie an einer großen Messe in Wien. Bis dahin sammeln die jungen Unternehmer Praxis beim Verkauf in Schule und Weihnachtsmärkten. Elisabeth Galehr

Fotos: Die jungen Unternehmer der Gruppe „be fair, take care“ haben gleich zwei Asse im Ärmel. Direktorin Anita Aufschnaiter (r.) sowie Anna Edenhauser und Patrick Merkl gratulierten zu den innovativen Produkten.

Das Team von „Snack di Weck“ präsentierte Anfang der Woche sein umfangreiches Sortiment, das von getrockneten Früchten über Müsli-Ecken bis hin zu Crackern reicht. Fotos: Galehr

 
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