Kitzbüheler Anzeiger
09.07.2018
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Mehrheit beschloss Erhöhung

Vor einer Woche hielt der Tourismusverband Wilder Kaiser seine Vollversammlung ab. Neben dem Rückblick auf das Jahr 2017 gab es auch einen Blick in die Zukunft der Region bzw. auf die geplanten Projekte. Zudem wurde mehrheitlich die Erhöhung der Aufenthaltsabgabe um 50 Cent auf nun 2,50 Euro beschlossen.

Going | Im Tourismusverband Wilder Kaiser sind in den vier Orten 3.300 Mitglieder vereint. Einen Teil davon durfte Obmann Johannes Adelsberger bei der Vollversammlung im Saal der Volksschule begrüßen. Auch wenn die Nächtigungszahlen im vergangenen Winter rückgängig waren (958.270) und damit klar unter der Rekordmarke von 1,02 Millionen lagen, kann man trotzdem von einer positiven touristischen Entwicklung sprechen, denn die Region legte in den Sommermonaten stark zu. 2016 konnten erstmals über eine Million Nächtigungen gezählt werden, im Jahr 2017 waren es 976.274. Der Sommer konnte in der Region in den letzten sechs Jahren um 25 Prozent gesteigert werden.

Keine Scheu vor Vergleich mit Mitbewerbern

Den Vergleich mit den Mitbewerbern braucht man am Wilden Kaiser nicht zu scheuen. „Wir haben unsere Mittel effizient eingesetzt und können uns gegenüber unseren Mitbewerben überdurchschnittlich gut behaupten“, sagte Adelsberger, der aber auch noch viel an Arbeit sieht. Neben der Belebung der Randsaisonen steht eine Verbesserung der Infrastruktur und eine Optimierung der Taktung der Skibusse auf seiner Agenda. Wobei das Thema Mobilität in der Tourismusregion Wilder Kaiser ohnehin eine große Rolle spielt. Die Anreise mit der Bahn soll attraktiviert werden, für eine bessere Anbindung der Orte im Sölllandl und den Bahnhöfen in Kufstein und Wörgl werden Gespräche mit dem VVT geführt. „Die Bahn spielt bei der Anreise eine immer wichtigere Rolle. Die demografische Entwicklung sowie die Tatsache, dass immer weniger Menschen in den Ballungszentren einen Führerschein oder ein Auto besitzen, verdeutlicht dies“, sagt Adelsberger und verweist auf den Bahnhof- und Airport-Shuttle, den es bereits gibt. Mit Kaiserjet, Seebus und Wandertaxi wird den Urlaubern der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel erleichtert, zudem wird eine Verbesserung des Linienverkehrs angestrebt. Ein Umstieg auf umweltfreundliche Busse steht zwar noch in weiter Ferne, jedoch prägt dieser Gedanke die Pläne der Funktionäre.

Kaiserbadkredit frühzeitig getilgt

Finanziell ist der Verband gut aufgestellt, wie Aufsichtsratsvorsitzender Walter Eisenmann der Vollversammlung berichtete. Das Geschäftsjahr 2017 konnte mit einem Gewinn abgeschlossen werden, jedoch gingen die Rücklagen deutlich zurück. Der Grund dafür war die vorzeitige Tilgung des Kaiserbadkredites. Interessant ist auch die Zusammensetzung der Einnahmen des Verbandes. „50,2 Prozent unserer Einnahmen kommen von der Aufenthaltsabgabe, 40 Prozent stammen von den Pflichtbeiträgen und 9,8 Prozent sind sonstige Einnahmen“, erzählt Eisenmann. Für 2018 sind Einnahmen von fast sieben Millionen Euro budgetiert. Besonders für Ortspflege, Mobilität, Mitgliederbetreuung, Veranstaltungen und Personal wurde mehr budgetiert, weniger für klassisches Marketing.

Aufenthaltsabgabe wurde erhöht

Auf der Tagesordnung stand auch die Erhöhung der Aufenthaltsabgabe um 50 Cent auf 2,50 Euro. Geltend wird diese Aufstockung mit 1. Mai 2019. Geschäftsführer Lukas Krösslhuber informierte darüber, wie die finanziellen Mittel künftig eingesetzt werden. 40 Prozent der Gelder fließen in das Marketing bzw. in die Verbesserung der Auslastung. „Im Jänner und Juni haben alle Betriebe geöffnet, hier wollen wir die Auslastung mit gezieltem Marketing verbessern“, erklärt Krösslhuber. Ebenso sollen Nächtigungszahlen zwischen Mitte März und Mitte Mai sowie im Herbst nach oben geschraubt werden. Eine Verbesserung der Preise wird ebenso angestrebt. „Es braucht auch eine Logikänderung im Marketing. Wir werden nicht mehr die Saison bewerben, sondern Themen“, erzählt Krösslhuber. Zudem setzt der Verband künftig auf ein „Beziehungsmarketing“ – der Kontakt zum Gast wird gepflegt.  

Weitere 40 Prozent der Finanzen werden für die Infrastruktur aufgewendet. Hier steht das Thema Rad ganz vorne. Gemeinsam mit den Gemeinden soll das Radwegenetz verbessert werden. Natürlich gilt es auch das Wanderwegenetz zu erhalten und auch andere infrastrukturelle Maßnahmen stehen an. Und auch in die Mobilität wird weiter investiert.

Nicht zuletzt kommen 20 Prozent der finanziellen Mittel den Mitgliedern zu gute. Verbesserungen in der Beratung stehen ebenso an wie ein Benefit-Programm für Tourismusmitarbeiter und natürlich auch für die Projekte des Programms „Lebensqualität am Wilden Kaiser“. Die Vollversammlung sprach sich mehrheitlich für die Erhöhung der Aufenthaltsabgabe aus. Elisabeth M. Pöll

 
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