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Kitzbüheler Anzeiger
29.11.2020
News  
 

Marken sind wie Kuscheldecken

Der Tourismus blickt mit Hoffen und Bangen auf die kommende Wintersaison. Dürfen die Gäste kommen? Und falls ja, wollen sie überhaupt? In Zeiten der Unsicherheit kommt Marken eine starke Bedeutung zu.  

Kitzbühel, Bezirk  | Markenexperte Holger Mühlbauer (Kitzbühel Consulting) attestiert Kitzbühel Tourismus gute Chancen, dort anzuknüpfen, wo man aufgehört hat: „Man wird das Vertraute wieder suchen, weil man es vermisst hat. Man wird zu den Marken zurückkehren, die über lange Jahre – so wie Kitzbühel – ein positives Image aufgebaut haben. Denn gute Marken strahlen Sicherheit aus.“
Der Gamsstadt und ihren Feriendörfern sei es gelungen, das positive Image beizubehalten. Im Gegensatz zu anderen Destinationen, die immer wieder als Negativbeispiel herangezogen werden: „Schlecht ist, wenn eine Marke mit einem schlimmen Ereignis behaftet ist, so wie Kaprun oder Ischgl. Das wird Ischgl sicherlich noch länger zu schaffen machen, weil es plötzlich eine andere Konnotation bekommen hat.“

Soziale Medien verschärfen übrigens den Prozess noch einmal deutlich. „Früher galt ja der Spruch: ‚Any publicity is good publicity‘ (jede PR ist gute PR). Aber heute genügt ja der kleinste Anlass, um als Sau durch das Dorf getrieben zu werden“, erinnert Mühlbauer an diverse „Aufreger“, die in sozialen Medien hochgepeitscht worden sind.
Die entsprechende Antwort darauf ist eine ausdauernde und konsequente Markenpflege, die auch vermeintlich kleine Details wie etwa Schrift- und Erscheinungsbild regelt.

„Klare Leitplanken in der Kommunikation“
Viktoria Veider-Walser, Geschäftsführerin von Kitzbühel Tourismus, bestätigt auf Nachfrage des Anzeigers: „Wir haben ganz klare Leitplanken gesetzt, was die Kommunikation und den Auftritt nach außen betrifft. Wir haben zum Beispiel eigene Mitarbeiter, die darauf achten, dass die Gams ordnungsgemäß verwendet wird.“ Und zur Erinnerung, falls es jemandem nicht bewusst ist: Um den Kitzbühel Schriftzug bzw. die Gams zu verwenden, muss ein gültiger Lizenzvertrag mit Kitzbühel Tourismus bestehen.

Langjährige Tradition
Vor vier Jahren wurde wie berichtet der Markenkern mit der Strategie „Kitzbühel 365“ nochmals gefestigt.
Kitzbühel ist eine der wenigen österreichischen Tourismusdestinationen, die weit über die Grenzen hinaus bekannt ist. Die Marke Kitzbühel genießt ein sehr hohes Ansehen „und bei Image und Markenbekanntheit sind wir in unseren Kernmärkten teilweise sogar stärker als Tirol selbst“.
Die langjährige Tradition ist dabei der entscheidende Startvorteil nach dem Lockdown, ist sich Experte Holger Mühlbauer sicher. „Da spielt es wirklich eine Rolle, wie lange eine Marke aufgebaut worden ist. Selbst wenn es jetzt einen wirtschaftlichen Einbruch gibt – das wird dank dem weit zurückreichenden Aufbau in Kitzbühel nicht dazu führen, dass die Marke nachhaltigen Schaden nimmt.“ Mühlbauer verweist dabei auf die stolze (Ski-) Geschichte der Gamsstadt: „Kitzbühel hat zwei Weltkriege überstanden, da wird es Corona auch überstehen.“

Gerade weil das Image eine Destination weit bringen kann, „erlebt man das in den vergangenen Jahren immer häufiger, dass Regionen eigene Marken für sich aufbauen wollen – bis hin zum eigenen Schriftzug und Erscheinungsbild. Für jeden kleinen Ort ist das aber nicht zielführend. Da ist es besser, Kooperationen einzugehen – was ja auch geschieht.“
Marken bedürfen beständiger Hege und Pflege. Kitzbühel Tourismus macht das natürlich ebenfalls, wie Viktoria Veider-Walser unterstreicht: „Unser kontinuierlicher Qualitätscheck unserer Marke wird kommendes Jahr erweitert, indem wir die junge Generation einbinden.“Elisabeth Galehr

Bild: Markenmanagement als Destinationsphilosophie hilft, gemeinsam an einer hochwertigen Entwicklung zu arbeiten. Foto: Kitzbühel Tourismus/Michael Werlberger

 
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