Kitzbüheler Anzeiger
28.07.2019
News  
 

Lederhose trifft auf Stäbchen

Im August fliegt die Musikkapelle St. Johann  zu einem zehntägigen Gastspiel nach China und will dort mit traditioneller Blasmusik punkten.

St. Johann | Beim Platzkonzert vergangenen Freitagabend war den Musikantinnen und Musikanten der Bundesmusikkapelle nichts anzumerken – mit  heimischen Klängen unterhielten sie die Besucher am Hauptplatz und an der „Musigbar“.
Im Hintergrund sieht es jedoch ganz anders aus, täglich steigt die Aufregung an. Wartet doch auf die St. Johanner ein ganz besonderes Abenteuer. Sie sind zu einem zehntägigen Gastspiel nach China eingeladen. Am 7. August geht es los.  
„Bei den Festspielen der Blasmusik im Juni in Salzburg bin ich mit Reinhold Wieser ins Gespräch gekommen“, schildert Kapellmeister Hermann Ortner, wie es überhaupt zu der Einladung ins „Reich der Mitte“ kam. Wieser, ein Salzburger Musiker, ist Chinakenner und organisiert seit Jahren Konzertreisen mit österreichischen Musikern. Heuer kommt die St. Johanner Bundesmusikkapelle in den Genuss eines solchen Gastspiels. Österreichische Blasmusik findet in China nämlich mittlerweile großen Anklang. Als Ortner dann während einer Musikprobe nachfragte, ob denn Interesse an einer solchen Reise bestünde, war die Begeisterung gleich groß.

Musiker als Tiroler Botschafter in Asien
„Es werden 50 Musikantinnen und Musikanten mitfahren, außerdem auch noch zwei Schuhplattler“, erzählt Ortner. Erste Station wird die Stadt „Rizhao“ sein. Die Metropole mit rund 2,8 Millionen Einwohnern im Osten Chinas liegt rund 700 Kilometer südlich von Peking. Dort treten die Tiroler zwei Tage lang auf einem internationalen Musikfestival auf. Dann geht die Reise weiter nach Peking, wo die St. Johanner den Rest der Zeit verbringen. „In Peking spielen wir im Rahmen der Weltgartenausstellung“, erzählt Ortner, der sich und seine Musikanten als „Tiroler Botschafter in China“ sieht. Das Repertoire, das gespielt werden soll, weist auch daraufhin – es wird traditionell, kündigte Ortner an.

Herausforderung: Beschaffung Visa
Die Vorbereitungen für die große Reise, die von 7. bis zum 18. August dauert, laufen derzeit auf Hochtouren, wie auch Obmann Walter Schlemaier bestätigt. Der Weg nach Asien ist aber kein einfacher, weiß auch Ursula  Beltermann. Eine besondere Herausforderung war vor allem das Beschaffen der Visa für alle Teilnehmer der Reise. „Wir mussten für alle Musiker jeweils ein zehnseitiges Formular ausfüllen, bevor wir überhaupt  die Anträge an die Botschaft nach Wien schicken konnten“, erzählt Beltermann. Der letzte Pass samt Visum wurde jetzt noch persönlich in Wien abgeholt. Nun steht dem Gastspiel nichts mehr im Wege und die Freude ist groß. Die Kosten der Reise werden u.a. von den Musikanten - jeder zahlt einen Selbstbehalt von 700 Euro, aber auch mit Hilfe von Gemeinde und Tourismusverband finanziert.

Kapellen helfen bei Sommerkonzerten aus
Übrigens, während sich die Musikkapelle St. Johann in China befindet, gastieren am Freitag, 9. August, die Musikkapelle Hochfilzen unter Leitung von Bezirkskapellmeister Alois Brüggl und am Freitag, 16. August, die Polizeimusik Tirol unter Leitung von Kapellmeister Michael Geisler am St. Johanner Hauptplatz. Margret Klausner

Die Bundesmusikkapelle St. Johann unternimmt im August eine zehntägige Konzertreise nach China. Nicht nur Kapellmeister Hermann Ortner freut sich auf die Auftritte im Rahmen der Weltgartenschau in Peking. Foto: Klausner

 
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