Leader ist keine Gelddruckmaschine
Noch bis zum Jahr 2020 läuft die derzeitige Förderperiode der Leaderregion Pillerseetal-Leukental-Leogang. Rund vier Millionen Euro stehen für die Projekte zur Verfügung. Geschäftsführer Stefan Niedermoser, Obmann Sebastian Eder und sein Stellv. Stefan Jöchl ziehen eine positive Halbzeit-Bilanz.
Hochfilzen | Es ist das, was man eine Erfolgsgeschichte nennt – die Initiative „Leader“. Seit über 20 Jahren gehört auch das Pillerseetal zu den Nutznießern dieser seit 1991 bestehende Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union. In der gesamten Region sind die positiven Ergebnisse zu sehen, u.a. gelten der Rundweg Buchensteinwand oder auch das Familienland St. Jakob als Vorzeigeprojekte.
Für die Förderperiode 2014 bis 2020 stellten sich die Leader-erprobten Pillerseetaler einer besonderen Herausforderung – die ursprüngliche Region wurde massiv erweitert. Neben weiteren sieben Gemeinden und den Tourismusverbänden des Leukentals wurden acht weitere Institutionen sowie der TVB Leogang als neue Vereinsmitglieder aufgenommen – die Leaderregion Pillerseetal-Leukental-Leogang war geboren.
Große Herausforderung
Inzwischen ist die Hälfte der Periode bereits um und die Verantwortlichen – allen voran Geschäftsführer Stefan Niedermoser, Obmann Sebastian Eder sowie dessen Stellvertreter Reiths Bürgermeister Stefan Jöchl – ziehen eine erste positive Bilanz. „Wir waren sofort bereit, die Herausforderung der größeren Region anzunehmen“, sagt Eder. Damals seien lokale Entwicklungsstrategien erarbeitet worden. „Knapp 700 Leute haben sich an der Erarbeitung des 120-seitigen Strategiepapiers beteiligt“, erinnert sich Jöchl. Definiert wurden, so Niedermoser, vier Schwerpunktthemen (Ländliche Wertschöpfung, Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe, Gemeinwohl, Strukturen und Funktionen sowie Wachstum und Beschäftigung). In der laufenden Periode stehen rund 4,05 Mio. Euro zur Verfügung.
Nicht nur Leader-Gelder
Das Regionalmanagement-Team rund um Stefan Niedermoser sind nicht nur erfahren im Lukrieren von EU-Geldern, sondern kennen sich auch mit anderen Fördertöpfen aus, ist Sebastian Eder stolz. Eines betont Eder wie Jöchl klar: „Leader ist sicher keine Gelddruckmaschine!“ Die Projekte und Ideen müssen nicht nur Hand und Fuß haben, sondern vor allem auch eine regionale Wirkung erzielen. Stefan Niedermoser, der seit zwölf Jahren diesen Job macht, kennt sich aus im Förderdschungel: „Der Aufwand ist enorm, es ist alles unheimlich bürokratisch“, sagt er. In der derzeitigen Periode sind 42 Projekte im Laufen oder wurden bereits umgesetzt. Projekte wie „Wunschoma“, „Kitz KochArt“ oder die Bildungsoffensive „Regio3“ sind Erfolgsgeschichten.
Leader kann aber noch mehr: So wurden u.a. eine Destinationsstudie für St. Johann oder auch der Stadtentwicklungsplan 750 Kitzbühel gefördert. Und auch Naturprojekte wie „Museum goes Wild......seeloder“ oder die Attraktivierung des Kaiserbachtales gehören dazu. „Wir schauen auch über die Grenzen“, betont Niedermoser und nennt als Beispiel ein Kooperationsprojekt mit Deutschland, Schweden und Finnland zum Thema „Integration im ländlichen Raum“.
Auch Stefan Jöchls Bilanz ist positiv: „Das Kirchturm-Denken ist sehr viel weniger geworden!“ Sichtbarer Erfolg sei die Gründung der Klimaenergie-Modellregion. Margret Klausner
Bild: Regionalmanagement-Geschäftsführer Stefan Niedermoser, Obmann Sebastian Eder aus Hochfilzen sowie sein Stellvertreter Bgm. Stefan Jöchl (v.l.) aus Reith freuen sich über die gute Zusammenarbeit. Foto: Klausner