Kitzbüheler Anzeiger
22.05.2020
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Lange Planungen gingen voraus

Die letzte Ruhe finden immer mehr Oberndorfer durch Feuerbestattung. Aktuell sind zwei Urnengräber frei. Nach eineinhalb Jahren Ideensammlung wurden die Pläne für die Friedhofserweiterung präsentiert.

Oberndorf | Eine Friedhofserweiterung ist ein sensibles Thema. Die letzte Ruhestätte soll würdevoll sein und ins Ortsbild passen. Die Ansprüche des Bundesdenkmalamtes und des Dekanats müssen berücksichtigt werden. Seit eineinhalb Jahren beschäftigt sich die Oberndorfer Gemeindeführung unter der Leitung von GR Gerhard Thaler (Bürgermeisterliste)  mit der Vergrößerung des Friedhofes. Zusammen mit der heimischen Architektengruppe P3 wurden die gesammelten Ideen in ein Projekt gegossen, welches der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung befürwortete. Die Zeit drängt, denn es sind nur mehr zwei Urnengräber frei.
Eine neue 1,70 Meter hohe Friedhofsmauer
Da die Friedhofsmauer ohnehin stark sanierungsbedürftig ist, wird diese neu gebaut – und zugleich als Urnengrabstätte genutzt. Geplant ist eine 1,70 Meter hohe Mauer, die  teilweise nach außen gerückt wird.  „Die Mauer wird mit Sichtschlitzen durchbrochen, damit sie nicht massiv wirkt, aber dennoch für Privatsphäre sorgt“, erklärt Thaler. Die Urnen werden im vorgelagerten Grünstreifen bestattet. Einheitliche Gedenktafeln an der Mauer erinnern an die Verstorbenen. Entlang der Mauer werden ein Pflasterweg und Sitzmöglichkeiten errichtet.

Parkplätze werden verloren gehen
Durch die Abrückung der Mauer werden circa zehn Parkplätze verloren gehen. Neben der Mauer wird auch ein Lagergebäude am Friedhof errichtet.

Start im August
Die Erweiterung und Sanierung des Friedhofes wird in drei Bauphasen erfolgen. Die erste Bauphase soll im August starten. „Bis Allerheiligen wäre dann die erste Phase abgeschlossen und alles wieder herzeigbar“, erklärt Thaler. Bauphase zwei ist für 2021 geplant. Der Beginn der dritten Bauphase ist noch offen.
Im Budget 2020 hat die Gemeinde Oberndorf 100.000 Euro für die Friedhofserweiterung veranschlagt. 26.000 Euro hat die Gemeindeführung für die Planungen in der jüngsten Sitzung freigegeben. Die Baukosten sind noch offen. „Die Ausschreibungen werden jetzt erst gestartet, dann ist eine reale Kostenschätzung möglich“, so Thaler.
Durch die Friedhofserweiterung wäre die letzte Ruhestätte für die Oberndorfer für die nächsten Jahrzehnte gesichert. In der ersten Baustufe wird für 160 Urnen Platz geschaffen.Johanna Monitzer

Daten & Fakten - Urnengräber sind gefragt
Immer mehr Oberndorfer wählen als letzte Ruhestätte eine Urnen- anstelle einer Sargbestattung aus. „Die Gesellschaft hat sich verändert. Die jüngere Generation zieht die unaufwendigere und kostengünstigere Urnenbestattung der eines Erdgrabes vor“, veranschaulicht GR Gerhard Thaler.
Laut Statistik Austria werden 65 Prozent Feuerbestattungen durchgeführt. Auch in Oberndorf haben sich Bestattungen nach diesem Trend entwickelt. 2015 brauchte man fünf Urnen- und sieben Erdgräber. 2019 waren es zehn Urnen- und fünf Erdgräber. jomo

Die Friedhofsmauer wird teilweise abgerückt und in drei Bauabschnitten neu errichtet. Visualisierung: Architektengruppe P3

 
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