Kitzbüheler Anzeiger
20.09.2018
News  
 

Kopf hoch und Blick auf die Straße

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) tour­te mit der Aktion „Schau auf dich und nicht auf‘s Handy“ durch Österreich. Vergangene Woche war man zwei Tage in Kitzbühel. Im Bezirk Kitzbühel gab es im Jahr 2017 14 registrierte Unfälle von Fußgängern aufgrund von Ablenkung.

Kitzbühel | Die Social Medias sind voll mit Videos in denen Menschen deren Blick völlig auf das Smartphone gerichtet ist, gegen eine Straßenlaterne oder einen Mülleimer laufen. Während in den Videos selten Personen zu schaden kommen, sieht es in der Realität anders aus. Im Jahr 2017 wurden 14 Personen allein im Bezirk Kitzbühel bei derartigen Unfällen verletzt.

Ablenkung zählt zu den häufigsten Unfallursachen

Ablenkung im Straßenverkehr zählt zu den häufigsten Unfallursachen in Österreich. Davon sind jedoch nicht nur motorisierte Verkehrsteilnehmer betroffen, sondern zunehmend auch Fußgänger, die häufig durch eine intensive Smartphone-Nutzung ihrer Umgebung nicht mehr die erforderliche Aufmerksamkeit schenken. Um diesem negativen Trend entgegenzuwirken, macht das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) mit der Verkehrssicherheitsaktion „Schau auf dich und nicht auf‘s Handy!“ auf humorvolle Art und Weise mit Laternenairbags und essbaren Mobiltelefonen auf die Gefahren von Ablenkung im Straßenverkehr aufmerksam.

„Eine Beobachtung des KFV zeigt, dass 15 Prozent der Fußgänger in Tirol beim Queren einer Straße erkennbar abgelenkt sind. Österreichweit sind dies durchschnittlich 29 Prozent der Fußgänger“, erklärt Martin Pfanner vom KFV. Die Folge: Allein im Jahr 2017 haben sich auf den Straßen im Bezirk Kitzbühel aufgrund von Ablenkung 14 Unfälle mit Fußgängern ereignet (Tirol: 175 Unfälle, ein Getöteter).

„Der Anteil der Fußgänger, die sich abgelenkt im Straßenverkehr bewegen, steigt kontinuierlich“, betont Pfanner. „Mit der Verkehrssicherheitsaktion ,Schau auf dich und nicht auf‘s Handy!‘ erinnern wir die Bevölkerung deshalb ganz gezielt daran, dass für alle Verkehrsteilnehmer volle Aufmerksamkeit im Straßenverkehr lebenswichtig ist.“

Laternenairbags gegen Ablenkungsunfälle

Österreichweit werden im Rahmen der neuen Verkehrssicherheitsaktion an von Fußgängern stark frequentierten Straßenabschnitten Laternenmasten mit weichen Airbags gepolstert. Der provokante Slogan „Ob das nächste Auto auch so gut gepolstert ist? Schau auf dich und nicht auf‘s Handy!“, der auf allen „Laternenairbags“ abgedruckt ist, soll vor allem Fußgänger - aber auch alle anderen Verkehrsteilnehmer - daran erinnern, wie wichtig volle Aufmerksamkeit im Straßenverkehr ist. Informationsfolder sowie essbare Mobiltelefone, welche an die Fußgänger verteilt werden, weisen zusätzlich darauf hin.

Ein paar Tipps für „Handy-Checker“

Das KFV hat Tipps & Tricks für SMS- und Social-Media-Checker, Vieltelefonierer, Beim-Gehen-Esser, Musikhörer und Tagträumer:

* Beim Queren von Straßen und Kreuzungen sollte die Konzentration auf den Verkehr gerichtet sein.
* Stopp- und Aufmerksamkeitspunkte schaffen: Die Gehsteigkante bewusst wahrnehmen und davor stehen bleiben.
* Beim Überqueren der Straße gibt es keine Kompromisse: Hier gilt Stoppen - vom Handy aufsehen/Hörer weg vom Ohr/Kopfhörer runternehmen - Schauen - Gehen.
* Wenn möglich einen Zebrastreifen nutzen (Pflichtnutzung innerhalb von 25 Meter Entfernung!) und nicht zwischen den Autos durchschlängeln.
* Blickfeld vor dem Stehenbleiben und vor dem Losgehen bewusst auf das Umfeld nach vorne und unten erweitern.
* Bewusst auf Geräusche achten. Das akustische Auffindesignal von Ampel-Leitsystemen (hörbares Klacken) kann ein Warnhinweis dafür sein, nun erhöht aufmerksam zu sein.
* Queren Sie Straßen und Kreuzungen nicht diagonal, da es so schwieriger ist, den Verkehr aus allen Richtungen im Blick zu haben.
* Bleiben Sie beim SMS-Tippen oder E-Mail-Lesen stehen oder gehen Sie an der Hausseite des Gehsteiges.
* Auch am Gehsteig gilt es visuell und akustisch möglichst aufmerksam zu sein.
* Blickkontakt zum Fahrer eines nahenden Verkehrsmittels aufbauen und sicht nicht auf das Vorrecht auf dem Schutzweg verlassen.
Elisabeth M. Pöll

Bild: Gabriele Zunegg und Yuan Wang vom Kuratorium für Verkehrssicherheit machen gemeinsam mit Bürgermeister Klaus Winkler (Mitte) auf die Aktion „Schau auf dich und nicht auf‘s Handy“ aufmerksam. Foto: Elisabeth M. Pöll

 
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