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Kitzbüheler Anzeiger

Westendorf

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4 Dezember 2019 Thema Von den Raunächten bis Dreikönig Bräuche um den Jahreswechsel Die frühe Kirche erklärte die Wochen vom 11. November bis zum „Tag der Erschei- nungdesHerrn“am6.Jän- ner zur strengen Fastenzeit. Diese Zeit sollte eine Zeit der Läuterung sein, in der man der zunehmenden Fins- ternis trotzt und sie schließ- lich besiegt. Diese Regelung wurde erst 1917offiziellaufgehoben. Die Raunächte sind ein Re- likt aus noch älterer Zeit. Ursprünglich waren da- mit die zwölf Nächte zwi- schen dem 21. Dezember (Wintersonnenwende) und dem 2. Jänner gemeint. Die christliche Rechnung ver- schob sie dann auf die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig. Man nennt diese dunklen Stunden auch die „Nächte zwischen den Jah - ren“. In diesen Nächten soll die Grenze zwischen dem Diesseits und dem Jenseits besonders dünn sein. Da schleichen die Seelen der VerstorbenenumdieHäuser und begehren Einlass. Schon die alten Germanen haben Räucherwerk ver- brannt, um die toten See- len draußen zu halten. Aus dieser Zeit stammt daher auch der Name „Rau(ch)- nacht“. Das Räuchern wurde schließlich vom Christen- tum übernommen. Und so geht man noch heute durch Hof und Stall und wehrt mit dem Rauch die dunklen Mächte ab. Übrigens gehen auch die Perchtenumzüge und die Krampusläufe auf die Furcht vor diesen Dämo- nen zurück. Großer Beliebtheit erfreut sich seit einiger Zeit wieder das Anklöckeln bzw. An- klöpfeln .AlsHirtenverklei- dete Kinder oder Erwachse- negehenvonHauszuHaus, singen vorweihnachtliche Lieder und bereiten auf das Fest der Geburt Christi vor. Auch das „Frautragen“ ist wieder modern. Ein Bild oder eine Figur der schwan- geren Mutter Maria wird von einer Familie zu den Nachbarn getragen. Man isst und singt gemeinsam. Am nächsten T ag „wandert“ das Bild zur nächsten Familie. In Vergessenheit geraten sind hingegen andere Bräu- che, etwa das „Baumbe- fragen“. Am 20. Dezember gingen ledige Mädchen, die wissen wollten, wo ihr Zu- künftiger zu finden sei, zu einem Obstbaum und schüt- telten ihn heftig. Dabei wur- de ein Spruch aufgesagt. WennirgendwoeinHundzu bellen begann, war dort die Stelle zu finden, wohin das Mädchen heiraten würde. Der Adventkranz ist relativ jung. 1839 baute der Ham- burger Erzieher Johann Wi- chern einen Holzkranz mit 23 Kerzen. Darüber berich- teten wir vor einem Jahr. Im Jahr 1908 erfand der Münchner Unternehmer Gerhard Lang den ersten kommerziellen Adventka- lender - 24 Felder, auf die man bunte Bilder um die Weihnachtsgeschichte kle- ben konnte. Vom 21. Dezember bis zum 6. Jänner ziehen in ver- schiedenen alpinen Gegen- den Perchten und Unholde herum, Frauen und Kinder sollten das Haus möglichst nicht verlassen, weiße Wäsche sollte nicht im Freien zum Trocknen auf- gehängt werden, weil man damit die „Wilde Jagd“ an- lockte und die weiße Wä- sche zum Leichentuch wer- den konnte. Christkindlmärkte gehen auf eine alte Tradition zu- rück. Frühwinterliche Ver- kaufsmessen ermöglichten den Bürgern, sich für die kalte Jahreszeit mit den nö- tigen Vorräten und warmen Stoffen einzudecken. Bald waren auch Spielzeug- macher, Zuckerbäcker und Maronibrater dabei, der
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