Kitzbüheler Anzeiger

Kössen/Schwendt

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Heimatblatt Kössen 46. Jahrgang 2017 - Ausgabe 8 2 Auf einer Postkarte aus dem Jahre 1901 scheinen nach dem Stempel als „Eggenalpe- Fellhornwirt“ Anton und Ma - ria Plätzer aus W aidring, Tirol, auf. Im Jahre 1906 folgt als Betreiber des „Unterkunfts- haus Eggenalm zum Fellhorn“ Johann Greiderer aus Kössen. In der Folge ist der Hütten- stempel aus dem Jahre 1925 des Unterkunftshauses Egge- nalpe, 1.598 m ü.M., zum Fellhorn 1.766 m ü.M., vom Wirt Josef Hausbacher, Er- pfendorf, zu finden. Somit ist ersichtlich, dass bereits vor 1900 auf der Eggen alm ein bedeutender gastronomischer Betrieb mit Unterkunftsmöglichkeit in der Sommer- und Wintersai- son bestand, also schon lange vor den großen Touristen- strömen. In der Chronik der Sektion Straubing des Deutschen Al- penvereines ist festgehalten, dass im Jahre 1906 von der Sektion Passau und Traun- stein in den Chiemgauer Alpen (auch das Fellhornge- biet) ein ansehnliches Gebiet zur Betreuung übernommen werden konnte. Neue Wege wurden angelegt und markiert und ein häus- licher Stützpunkt erwies sich als notwendig. Auf der Eg - gen alm gab es eine Gaststät- te, die „Mühlbrennerhütte“ (Eggenalpe-Fellhornwirt) und diese wurde am 11. November 1926 um 10.326 Reichsmark vom Besitzer Hausbacher er- worben. Ein reger Aus- und Umbau begann und ver- schlang tausende Mark und wurde durch eine Baustein- aktion der Straubinger Bevöl- kerung sehr unterstützt. Im Jahre 1945 kam es zur Be- schlagnahme des Hauses und wurde trauhändisch von einem Herrn Schießl aus Fie- berbrunn verwaltet, bis es im Jahre 1956 wieder zur Rück - gabe an die Sektion kam. Große Investitionen waren notwendig, um im schwer ramponierten Haus wieder ein geordnetes Hüttenleben zu ermöglichen. Im Jahre 1975 wurde von der Staatsgrenze (Reit i. W.) eine Forststraße zur Eggenalm mit einer Länge von 2,1 km er- richtet und dadurch war eine LKW-taugliche Zufahrt gege- ben. Mit dieser Vorausset- zung war der notwendige Neubau des Unterkunftshau- ses möglich und nach der Grundsteinlegung am 10. Juli 1976 im Beisein von Staats- sekretär im Umweltministe- rium und Straubinger Abge- ordneten Alfred Dick wurde das neue Alpenvereinshaus am 15. Oktober 1977 durch die Hüttenpächter Eva und Sepp Huber in Betrieb ge- nommen. Am 8. Juli 1978 fand die feierliche Einwei- hung des neuen Hauses 55 Jahre nach dem Erwerb durch die Sektion Straubing statt und das ursprüngliche „Unter kunftshaus Eggenalpe“ wurde abgebrochen, womit aber ein herrlicher Blick zum Kaisergebirge frei wurde. Am 6. Juni 1982 übernahmen Winfried und Marlies Moro- der, nun in Kössen ansässig, die Bewirtschaftung des Straubinger Hauses bis 31.12.2002 zur allerbesten Zufriedenheit der Sektion. In den Jahren 1999/2000 wurde das „Straubinger Haus“ mit einer biologischen Kläranlage und einer statt- lichen Photovoltaikanlage versehen. Es fanden umfas- sende Renovierungen und Erweite rungsbauten für La- gerräumlichkeiten und Gara- gen statt und so steht jetzt eine Alpenvereins-Unter- kunftshütte auf dem neues - ten technischen Stand für die Gäste und Bergwanderer zur Verfügung. Auf der Eggenalm hat es schon sehr früh vor 1900 tou- ristische Aktivitäten gegeben und das schöne DAV-Haus der Sektion Straubing ver- dient es auch jetzt noch, von Kössen aus öfter besucht zu werden. Bilder: Robert Egger und Karl Stemberger Zusammenstellung: Team Chronik Kössen Gasthäuser in Kösse n–wie sie früher einmal aussahen, wie sich der Tourismus entwickelte, was sich seit über 1 00 Jahren veränderte – Teil VI Um 1920 reger Gastbetrieb – vor dem Erwerb der DAV-Sektion Straubing Winterbetrieb in den 50er Jahren Das Unterkunftshaus auf der Eggenalm (Straubinger Haus) einst und jetzt Heimatblatt 08.2017 (November)_lay 17.10.17 20:30 Seite 2
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