Kitzbüheler Anzeiger
16.12.2019
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Kitzbühel könnte Vorreiter sein

Über die Spannungsfelder zwischen Tourismus und Politik, Fehlentwicklungen im Tourismus und verpasste Chancen aber auch über künftige Möglichkeiten und die Thematik der Freizeitwohnsitzabgabe sprach Andreas Braun beim zwölften Tourismus Hoangascht im Saal der LMS Kitzbühel.

Als Tourismusprofi und -pionier kann man den gebürtigen Kitzbüheler Andreas Braun bezeichnen. Als Skilehrer bei Karl Koller sammelte er seine ersten touristischen Erfahrungen, danach war er bei der Tiroler Landesregierung durch seine juristische Ausbildung tätig, bevor er als Direktor der Tirol Werbung mit der Plakatserie „Starkes Land“ mit den Klischees in der Tourismuswerbung aufräumte. Als Kommunikationsmanager der Swarovski-Gruppe kreierte Andreas Braun beispielsweise gemeinsam mit André Heller die Kristallwelten in Wattens. Später baute er die D. Swarovski Tourism Services GmbH auf und gründete als Geschäftsführer der Destination Wattens Regionalentwicklung GmbH die Werkstätte Wattens.

Vergangene Woche war der gebürtige Kitzbüheler zu Gast beim Tourismus Hoangascht und präsentierte seine Sichtweisen nicht nur zum Tourismus, sondern auch zum Thema Zweitwohnsitze aber sinnierte auch über zahlreiche versäumte Chancen.

Von der geschaffenen Freizeitwohnsitzabgabe, die mit 1. Jänner in Kraft tritt, ist Braun nicht sonderlich angetan – zum einen ist nach seiner Ansicht die Abgabe zu gering, zum anderen dürfen nun die Bürgermeister die Konflikte austragen. Aber er sieht bei diesem Thema auch eine große Chance für Kitzbühel, eine aktive Vorreiterrolle zu spielen, selbst zu thematisieren wie man künftig damit umgeht und vorausschauende Lösungen zu schaffen. „Diese Abgabe könnte man zweckgebunden nützen und Chancen für andere Berufszweige schaffen“, sagte Braun, der sich auch gut eine Abgabe in Höhe von 100.000 Euro in Kitzbühel vorstellen könnte. „Das würde für einen Aufschrei, aber für einen Zuspruch sorgen“, sagt Braun.
Möglichkeiten sieht Braun für die Gamsstadt aber auch durch einen positiven Nutzen der touristischen Bekanntheit für andere Bereiche. „Die alpinen Technologien könnte man anderen zugänglich machen, oder auch das Knowhow der Hahnenkammrennen als Franchise weitergeben.“

„Die Stall- und die Wirtshaustüren gehen zu“ sagte Andreas Braun und sprach damit die Schließung zahlreicher landwirtschaftlicher und touristischer Betriebe an. Den bestehenden Betrieben helfen und nicht Investoren unterstützen ist hier sein Credo. Elisabeth M. Pöll

Andreas Braun begeisterte beim Tourismus Hoangascht im Saal der LMS Kitzbühel mit seinem Impulsvortrag. Foto: Pöll

 
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