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Kitzbüheler Anzeiger
19.01.2018
News  
 

Kitzbühel im Zeichen der Ringe

Die Stadt Kitzbühel steht jetzt ganz im Zeichen eines Autokonzerns. Der Gemeinderat segnete mehrheitlich den Vertrag mit Kitzbühel Tourismus ab, der die Aufgaben und Auflagen mit dem Mobilitäts­partner regelt. Damit sind nun alle Kitzbüheler ARGE-Partner (Stadtgemeinde, Kitzbühel Tourismus, Bergbahn AG und Kitzbüheler Ski Club) mit Audi „verbandelt“.

Kitzbühel | Wiederholt stand das Vertragswerk zwischen der Stadtgemeinde Kitzbühel und Kitzbühel Tourismus betreffend des Mobilitätspartners auf der Tagesordnung. In diesem Schriftstück soll der Werbeauftritt des Ingolstädter Automobilherstellers in der Gamsstadt und die Werbeflächen beim Sportpark geregelt werden. Als der Vertrag im Oktober 2017 vorgestellt wurde, konnten die Gemeinderäte nicht überzeugt werden. Vor allem die Promotioncontainer beim Kirchberger Tor während zwei Wochen im Sommer und im Winter fanden kaum Gefallen bei den Gemeinderäten, zudem waren Regelungen für Werbezwecke einigen Mandataren nicht ausreichend definiert. Neben einem mehrheitlichen Grundsatzbeschluss wurde eine Überarbeitung des Vertrages durch den Stadtrat gefordert und Stadträtin Ellen Sieberer regte an, dass auch Kitzbühel Tourismus seine geplante Zusammenarbeit mit dem deutschen Autohersteller Audi vorstellen möge.

Werbeauftritt wurde eingeschränkt

VBürgermeister Klaus Winkler präsentierte  die überarbeitete Vereinbarung zwischen der Stadtgemeinde bzw. der Sportpark GmbH und Kitzbühel Tourismus für die Vermietung von Flächen für Werbezwecke. Im neuen Vertragswerk ist eine genaue Anzahl der Fahnen pro Standort enthalten, der Platz beim Kirchberger Tor als Standort für Promotioncontainer wurde aus der Vereinbarung genommen. Diese wird es nur noch am Schwarzsee, beim Pfarrauparkplatz und beim Tennisstadion geben. In der Innenstadt dürfen vor dem Büro des Tourismusverbandes drei Fahrzeuge zu Werbezwecken aufgestellt werden - wobei es temporäre Ausnahmen gibt. Zudem erhält Audi 20 zeitlich begrenzte Parkplätze, jedoch nicht im Bereich der Kurzparkzonen.  Im Bereich des Sportparks erhält Audi drei Werbeflächen im Außenbereich (entlang der B161). Die Branchenexklusivität für Audi wurde für den Sportpark für den Zeitraum des Tennisturniers und den KitzMotion Day (bzw. etwaige Nachfolgeprojekte) ausgeschlossen.

Für diese Werbemöglichkeiten erhält die Stadt Kitzbühel 100.000 Euro für den Stadtbereich und 80.000 Euro für den Sportpark. Die Vereinbarung hat eine Gültigkeit vom 1. Jänner 2018 bis 30. September 2022. „Unsere Vorgänger, wirtschaftliche Kapazunder wie Christian Harisch und Dieter Toth, haben den Vertrag mit Mercedes ausgehandelt und ich bin mir sicher, sie haben das Beste herausgeholt. Nun haben wir eine 20 prozentige Steigerung erreicht, das unterstreicht, dass wir nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben“, erklärt Tourismus-AR-Vorsitzender und Bergbahn-Vorstand Josef Burger dem Gemeinderat.

Vertragssumme als großes Fragezeichen

Während die Änderungen in der Vereinbarung Zustimmung erhielten, sorgte eine fehlende Information, nämlich jene über die Entschädigungssumme für Kitzbühel Tourismus, für ein großes Fragezeichen. Das Geheimhalten dieser Summe schüre Misstrauen, waren sich die Oppositionsparteien FPÖ und UK einig. Deshalb stellte FPÖ-Gemeinderat Alexander Gamper den Antrag, die Summe im vertraulichen Teil der Gemeinderatssitzung bekanntzugeben und erst im Anschluss über den Vertrag abzustimmen. Dieser Antrag wurde aber von Bürgermeister Klaus Winkler hinten angestellt, somit war der FPÖ-Antrag obsolet und für Gamper der Grund für eine Aufsichtsbeschwerde.

Manfred Filzer (Liste UK) vertrat die Meinung, dass man als Junior-Partner doch das Recht hätte, Einsicht in den eigentlichen Vertrag zu bekommen und rief in Erinnerung, dass ein Kitzbüheler Unternehmer dem Bürgermeister ein Angebot von 50.000 Euro jährlich machte, falls der Audi-Deal nicht zustande kommt. Dazu stellte Winkler klar, dass es nicht nur um die finanzielle Entschädigung geht, sondern durch diese Kooperation mehr Gäste nach Kitzbühel kommen sollen.

Mit sechs Gegenstimmen von den Grünen, FPÖ und UK sowie 13 Ja-Stimmen wurde die Vereinbarung beschlossen.

Stadtrat wurde für Abstimmung erweitert

„In der Vereinbarung wird mehrmals von ‚in beidseitiger Abstimmung‘ gesprochen. Daher möchte ich den Antrag stellen, dass für diese Abstimmung der Stadtrat um die Obleute der Ausschüsse Verkehr, Tourismus und Innenstadt sowie einen Vertreter der Grünen und der Liste UK, damit alle Fraktionen vertreten sind, erweitert wird“, sprach Bürgermeister Klaus Winkler und dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.
Elisabeth M. Pöll

 
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