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Kitzbüheler Anzeiger
16.08.2020
News  
 

Kirchdorfer kämpfen um Lift

In der jüngsten Gemeinderatssitzung präsentierte WSV-Sportwart Franz Beltermann eine Online-Befragung zum Thema Sessellift. Die Unterschriftenliste nahm Bgm. Obermüller aus Datenschutzgründen nicht an.

Kirchdorf | Es ist eines jener Themen, die in Kirchdorf die Emotionen hochgehen lassen – der Erhalt des kleinen Skigebietes. „Ich muss die Reißleine ziehen. Wir schaffen es nicht aus eigener Kraft“, musste Florian Schluifer in der Juni-Sitzung dem Gemeinderat mitteilen. Und präsentierte die unpopuläre Lösung: der zwölf Jahre alte Sessellift wird im kommenden Winter nicht mehr aufgesperrt.  
Das aber wollen weder der Leiter der Skischule Kirchdorf, David Bichler, noch der Wintersportverein, so hinnehmen.

Online-Umfrage mit zwei Fragen
In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates vergangene Woche präsentierte WSV-Sportwart Franz Beltermann zum einen eine Online-Umfrage, zum anderen wollte er eine Unterschriftenliste an Bürgermeister Gerhard Obermüller übergeben. Über 900 Kirchdorfer haben für den Erhalt des Sesselliftes unterschrieben. „Es handelte sich dabei um eine Onlineerhebung mit zwei wichtigen Fragen zum Erhalt und verstärkter Nutzung des Sesselliftes“, führte Beltermann aus. Demnach haben 95 Prozent der Befragten für den Erhalt votiert. 80 Prozent der Befragten wünschen sich eine vermehrte Nutzung. Weiters wurden noch 181 Kommentare abgegeben, die zu 95 Prozent positiv ausfielen.  
Aus Sicht des Skiclubs, betonte Beltermann, werde es ohne Sessellift künftig sehr schwierig, ein professionelles Skitraining für die Kirchdorfer Kinder und Jugendlichen durchzuführen. Die Rahmenbedingungen für die Eltern würden sich erheblich verschlechtern, obwohl das Kindergelände erhalten bleibt.

Durchführung von Skiwochen schwierig
Auch die Durchführung der Kindergarten-Skiwoche und des Schülerskitages wird ohne Sessellift künftig schwierig bis unmöglich. Schüler-, Gemeinde- und Vereinsrennen, können ebenfalls nicht mehr durchgeführt werden. In die gleiche Kerbe schlug übrigens während der Sitzung auch Skischulleiter David Bichler, der Vertreter des TVB, Josef Lackner, sowie ein Kirchdorfer Hotelier. Die Unterschriftenlisten selbst wollte der Dorfchef übrigens nicht annehmen. Hier gelte es,  den Datenschutz zu berücksichtigten, argumentierte Obermmüller. Er sehe das nicht als Unterschriftenaktion, es sei vor allem ja eine Umfrage gewesen, die er auch sehr positiv sehe. „Ich bin für den Erhalt des Liftes, wenn er ausreichend genutzt wird. Und das ist derzeit nicht der Fall“, betont Obermüller. Der zuständige Geschäftsführer Florian Schluifer war aus Urlaubsgründen nicht erreichbar.

Wie bereits mehrfach berichtet, steht der Lift schon seit Jahren in der Diskussion, weil er für die Mehrheitseigentümer, zum einen Gemeinde, zum anderen der Tourismusverband, immer mehr einen finanziellen Kraftakt darstellt.
Bereits seit mehreren Jahren setzt sich der jetzige Geschäftsführer und GR Florian Schluifer massiv für den Betrieb ein. Die kleinen Schlepplifte sowie der Sessellift sind kaum gewinnbringend zu betreiben, daher arbeitet er bereits seit rund eineinhalb Jahren intensiv am „Projekt 365“. Die Investorensuche für das zehn Millionen Projekt lief gut an, bis die Corona-Pandemie alles über den Haufen warf. Margret Klausner

Foto: Der Vierer-Sessellift im Kirchdorfer Skigebiet ist zwölf Jahre alt und soll im Winter geschlossen bleiben. Foto: Klausner

 
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