Kitzbüheler Anzeiger
23.05.2020
News  
 

Kirchdorf schnürt Corona-Paket

Die Kirchdorfer schnallen den Gürtel enger: Nicht unbedingt notwendige Investitionen werden verschoben. Anfragen von Steuerstundungen halten sich in der Kaisergemeinde in Grenzen.

Kirchdorf | Die Corona-Pandemie sorgt auch in der Kirchdorfer Gemeindestube für ein Umdenken. In der jüngsten Gemeinderatssitzung, die aufgrund der aktuellen Situation in den Dorfsaal verlegt wurde, zog Bürgermeister Gerhard Obermüller eine Bilanz über die vergangenen zwei Monate und wagte auch einen Blick in die Zukunft. Er appellierte an seine Mandatare, sparsam zu sein und forderte auch Budgetdisziplin ein.
Die Gemeinde müsse mit weniger Einnahmen rechnen, macht sich der Dorfchef keine Illusionen. Demnach erwarte er sich nicht nur weniger Ertragsanteile durch Bund und Land, auch die Kommunalsteuer werde sicher weniger. Die Kindergartenbeiträge fehlen ebenfalls. Die Zahlungsmoral von den Gemeindebürgern selbst sei aber sehr positiv, so Obermüller. Die Anfragen um Stundungen der Kommunalsteuer „halten sich in Grenzen.“ Die Gemeindeführung hat sich aber bereits Gedanken gemacht, wo Einsparungen möglich sind.

Rund 300.000 Euro für Sanierung vorgesehen
Derzeit liegt die Übergabe des Stausees bzw. des Kraftwerks von der TIWAG an die Gemeinde in den letzten Zügen. „Die Verträge sind alle unterschrieben“, informierte der Bürgermeister. Im heurigen Budget waren rund 300.000 Euro für Sanierungen vorgesehen. Diese werden jetzt zurückgestellt, rund 50.000 Euro bleiben aber im Budget für erste Planungen und Vorbereitungen. Ähnlich sieht es mit der Renovierung des Gemeindeamtes aus. Von den für heuer vorgesehenen 300.000 Euro sollen ebenfalls nur 50.000 Euro ausgegeben werden. Außerdem hat die Gemeinde Kredit­raten-Stundungen bei der Raiffeisenbank beantragt. Insgesamt will Obermüller rund eine Million Euro einsparen. Die Kirchdorfer rechnen damit, dass sie von der Corona-Unterstützung des Landes rund  152.000 Euro bekommen. Außerdem hofft Obermüller noch auf Zuschüsse des Landes in Höhe von rund 150.000 Euro für diverse Projekte.
„Mir ist natürlich bewusst, dass auch unsere Partner vor ähnlichen Herausforderungen stehen“, sagt der Bürgermeister, der optimistisch ist, dass die Gemeinde die Krise trotzdem gut überstehen wird. Marget Klausner

Die Kirchdorfer verlegten die Gemeinderatssitzung vom Sitzungszimmer im Gemeindeamt in den Dorfsaal - und konnten so die notwendigen Abstände zwischen den Mandataren einhalten.Foto: Klausner

 
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