Kitzbüheler Anzeiger
06.07.2017
News  
 

Kino Lunaplexx auf Herbergssuche

Das Filmfestival „Lunaplexx“ möchte mittelfristig wieder ein richtiges Open-Air-Kino werden. Bis es soweit ist, wird in die  Alte Gerberei samt Garten wieder zum sommerlichen Kinovergnügen eingeladen.

St. Johann | Dem Filmfestival „Lunaplexx–Kino unterm Sternenhimmel“ ist seit letztem Jahr der echte Sternenhimmel abhanden gekommen. Nach elf Jahren Freiluft-Kino in Oberndorf sahen sich die Veranstalter zu einer Neuausrichtung gezwungen. „Das Hauptproblem war die finanzielle Last für den Verein. Es ist unverantwortlich, ein Festival immer wieder abzuhalten, wo im Vorfeld schon ein Minus von 6.000 Euro prognostiziert wird“, erklärt Hans Oberlechner, Geschäftsführer des ausführenden Vereins, Musik Kultur St. Johann (MuKu).

Finanzielle Herausforderung

Die Ausrichtung des Festivals kostete den Verein rund 30.000 Euro. „Alleine über 50 Prozent der Einnahmen aus den verkauften Tickets müssen an die Filmverleiher abgegeben werden“, veranschaulicht Maria Graf. Hinzu kommen hohe logistische Kosten, um das Kinoequipment nach Oberndorf zu übersiedeln. „Trotz des großen Engagements der ehrenamtlichen Helfer, die jeden Abend den Kinobetrieb ermöglichten, können wir es unter den jetzigen Bedingungen nicht stemmen“, so Oberlechner.

Der Verein will mittelfristig aber wieder zurück zu seinen Ursprüngen. „Es gibt Ideen und viele Gespräche, wie wir wieder zu einem richtigen Freiluft-Kino werden können“, berichtet der Geschäftsführer.

Oberndorf möchte wieder Spielort sein

In Oberndorf ist man auch bemüht, das Freiluft-Kino wieder in den Ort zu holen. „Von Gemeindeseite hätten wir das Kino gerne wieder im Areal der Volksschule“, betont Bgm. Hans Schweigkofler. Der Dorfchef führt bereits Gespräche mit dem Tourismusverband und ist auf der Suche nach Sponsoren. „Auch andere Vereine könnten beim Festival mithelfen. Wir suchen nach Lösungen“, so Schweigkofler.

Film-Höhepunkte im Lunaplexx 2017

Bis das Kino Lunaplexx wieder unter einem echten Sternenhimmel stattfindet, hat der Verein mit seiner Heimspielstätte in der Alten Gerberei und dem Vorprogramm im gemütlichen Garten eine gute Alternative gefunden. „Das Feedback der Besucher im letzten Jahr war unterschiedlich. Wenn das Wetter schön ist, ist es natürlich nicht so nett, einen Film im Saal anzuschauen, ist es allerdings kalt und ungemütlich, ist man froh über ein Dach über dem Kopf“, schmunzelt Graf.

Die Verantwortlichen der Sparte Kino im Verein haben auf jeden Fall wieder ein abwechslungsreiches Festivalprogramm organisiert. „Vor Filmbeginn stimmen auch wieder heimische Bands auf den Kinoabend ein“, berichtet Karin Girkinger. Vor allem der europäische Film steht im Mittelpunkt. Auch zwei österreichische Produktionen „Wilde Maus“ und „Die Migrantigen“ haben es heuer in das Programm geschafft. „Wir zeigen Filmschmankerl abseits von Blockbustern, die man sonst bei uns in den Kinos nicht oft sieht“, erklärt Girkinger. Mit dem britischen Film „Their Finest“ wird auch wieder eine Originalfassung mit Untertiteln gezeigt.

Eröffnung am 27. Juli

Eröffnet wird das Filmfestival am 27. Juli mit der feinsinnigen französischen Komödie „Ein Dorf sieht schwarz“. Und es wird auch wieder einen Sternenhimmel geben – zumindest einen künstlichen. Johanna Monitzer

Bild: Maria Graf, Karin Girkinger, Simon Meade und Hans Oberlechner (v.li.) freuen sich auf schöne Kinoabende und hoffen, bald wieder unter einem richtigen Sternenhimmel spielen zu können. Foto: Monitzer

 
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