Kitzbüheler Anzeiger
06.07.2016
News  
 

Kampf gegen das Springkraut

In den vergangenen Jahren wurde das sogenannte drüsige Springkraut auch im Bezirk immer mehr zur Plage. Daher wurden jetzt in vielen Gemeinden Projekte gestartet, um nicht nur dem Asiaten Springkraut, sondern auch dem Japanischen Riesenknöterich den Garaus zu machen.

Bezirk |  Ursprünglich als Zierpflanze aus Indien „importiert“, hat sich das asiatische Springkraut vor allem in den letzten 30 Jahren explosionsartig auch im Bezirk Kitzbühel vermehrt. „Wo sich das robuste Kraut niederlässt, verdrängt es die gesamte ursprüngliche Vegetation“, verdeutlicht Wolfgang Oesterreicher, Sachverständiger für Naturkunde bei der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel, das Problem. Nicht nur  an Bachuferböschungen und an Waldrändern wuchert das Kraut, auch in Privatgärten siedeln sich diese Neophyten gerne an.

Geflüchtete Menschen helfen mit

In der Gemeinde Kössen ist das Problem besonders groß, daher hat die Gemeinde sogar eine eigene Studie erstellen lassen und ist seit dem Vorjahr dabei, nicht nur dem drüsigen Springkraut, sondern auch dem asiatischen Riesenknöterich massiv den Kampf anzusagen. „Zehn in Kössen lebende Asylwerber werden gemeinsam mit einem Biologen von Juni bis September die aufkommenden Pflanzen ausreißen, um ihren Bestand einzudämmen“, schildert Vizebürgermeister Herbert Exenberger. Damit schlüge man zwei Fliegen mit einer Klappe – zum einen werde man der Plage Herr, zum anderen sei es eine sinnvolle Beschäftigung für Flüchtlinge.

Sensible Zone am Schwarzsee

Auch in St. Johann wurde inzwischen ein Projekt zur Bekämpfung gestartet, genauso wie in Kitzbühel.  Besonders am Schwarzsee mit seiner sensiblen Moorlandschaft sei es wichtig, die Pflanzen wegzubringen, betont Wolfgang Oesterreicher.

Vor der Blüte die Pflanzen ausreißen

Er rät auch privaten Gartenbesitzern, die Augen offenzuhalten. Er empfiehlt, die Pflanzen noch vor der Blüte bzw. vor der Fruchtbildung auszureißen. Es sei im Übrigen sehr leicht zu erkennen. Abmähen alleine helfe nicht, da die Wurzeln so im Boden bleiben und wieder nachwachsen. Die ausgerissenen Pflanzen müssen sofort vernichtet oder im Restmüll entsorgt werden. Keinesfalls sollte man sie auf einem Haufen liegenlassen, da sie aufgrund der Feuchtigkeit im Inneren gleich wieder nachwachsen. „Das Ausreißen der Blüte ist die wichtigste Bekämpfungsmaßnahme, das sollte vor allem im Juni und Juli passieren“, betont der Experte.  

Hilfe auch durch Maschinenring

Hilfe gibt es bei der Bekämpfung auch durch die Mitarbeiter des Maschinenrings. „Wir sind von Frühjahr bis in den Herbst hinein im ganzen Bezirk im Einsatz, um die Pflanzen zu bekämpfen“, erklärt Geschäftsführer Andreas Brugger.  Das Springkraut, aber auch der Riesenknöterich, stehen auf der Liste der Pflanzen, die zum Teil auch mit Pflanzenschutzmittel ausgerottet werden dürfen. Übrigens können sich auch private Gartenbesitzer, die dem Problem nicht Herr werden, an den Maschinenring wenden.
Margret Klausner

Bild: Das Springkraut vermehrt sich explosionsartig im Bezirk, wo es sich niederlässt verdrängt es die andere Vegetation. Foto: Oesterreicher

 
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