Einkaufszettel

 
 
Kitzbüheler Anzeiger
01.12.2020
News  
 

Im Lockdown ist Handel(n) angesagt

Der neuerliche Lockdown gerade zu Beginn des Weihnachtsgeschäftes trifft den heimischen Handel schwer. Die regionalen Anbieter befürchten eine Abwanderung der Kunden in Richtung Onlineportale. Um dem entgegenzuwirken, haben sich die lokalen Wirtschaftsverbände einige Strategien einfallen lassen.  

Bezirk | Das Ortsmarketing St. Johann macht derzeit zum Beispiel mit einem „Einkaufsbutler“ von sich reden. „Die Idee entstand ganz spontan und wir haben sie zügig in die Tat umgesetzt“, sagt Ortsmarketing-Geschäftsführerin Marije Moors. Gleich nach dem Startschuss kamen bereits die ersten Anfragen herein. „Diese leiten wir dann an die Betriebe weiter, von denen wir glauben, dass sie das Gewünschte im Sortiment haben.“ St. Johanns Einkaufsbutler vermitteln lediglich Angebote, der Verkauf findet zwischen Händler und Kunde statt.  Anfragen an den Einkaufsbutler sind u.a. via E-Mail unter info@treffpunkt-stjohann.at möglich.

Die Stimmung unter den Wirtschaftstreibenden in St. Johann ist für Moors „schwer zu beschreiben“. Natürlich herrscht keine Freude über die neuerliche Sperre, allerdings nimmt sie „durch die limitierte Dauer des Lockdowns auch keine Panik wahr“. Kitzbühels Wirtschaftsreferent Ludwig Schlechter ist sich ebenfalls sicher: „Die Betriebe haben viel aus dem ersten Mal mitgenommen.“ Momentan bereitet man sich auf die Wintersaison vor, so Schlechter. „Der Winter hat bei uns ja eine noch ganz andere Wucht als der Sommer.“ Und er unterstreicht: „Das Bewusstsein der Bevölkerung sollte geschärft werden, wie wichtig der Arbeitsplatz und das Angebot vor Ort sind.“ Wenn man etwas brauche, solle man daher einfach mal beim Händler seines Vertrauens telefonisch nachfragen.

2.500 aktive Nutzer bei der Brixentaler App
„Wo gibt es was?“ – diese Frage beantwortet auch das Ortsmarketing in Kössen für die lokalen Kunden. Gleichzeitig soll ein Weihnachtsgewinnspiel die Lust auf den Advent wecken. In einer eigenen Kampagne macht die dortige Initiative „Griaß di!“ zudem nochmals darauf aufmerksam, was auf dem Spiel steht, wenn die Kunden auf große Onlineanbieter ausweichen.
Die Gemeinschaft der „Brixentaler“ Kaufleute startete wie berichtet im Sommer mit ihrem eigenen digitalen Treueprogramm, das über eine App abläuft. Dadurch ist man mittlerweile auf den Handys von 2.500 aktiven Nutzern quer über das ganze Brixental verteilt, wie Sabrina Schweiger (Gemeinschaft Brixentaler) erläutert. Die Liste von Abhol- und Lieferservices im Einzugsgebiet wird aber nicht nur über die Brixentaler-App, sondern auch über die Gemeinde-App „Gem2Go“ kommuniziert. Zudem wollen die Brixentaler Betriebe den Kopf nicht in den Sand stecken: „Wir wollen die Veranstaltung ‚Viwitz‘n geh‘ nachholen. Geplanter Termin ist der 12. Dezember. Wir setzen alles daran, dass es geht“, so Schweiger.

Die vor Kurzem neu aufgestellte „Wirtschaft Hopfgarten – Itter“ hat sich bekanntlich ebenfalls den „Brixentalern“ angeschlossen und bringt sich in die Kooperation stark ein. Und auch sonst lässt man in Hopfgarten bzw. Itter den Kopf nicht hängen. Der geplante Ausbau des Mitgliederstandes wird fortgesetzt: „Jetzt haben wir schon über 60 Mitgliedsbetriebe aus allen Sparten – vorher waren es rund 35“, zeigt sich Obfrau Lisa Widmoser stolz, und: „Unser Motto ist: jede Woche drei neue Mitgliedsbetriebe. Bis jetzt sind wir ganz gut im Schnitt.“
Auch am „anderen Ende des Bezirkes“, dem Pillerseetal, formiert sich aktuell eine Wirtschaftsinitiative. Der designierte Obmann Georg Wallner berichtet von Kooperationen der Betriebe untereinander: „Die Firma Gxund hat uns eingeladen, unsere Produkte in ihren Webshop zu stellen.“ Viele örtliche Händler nutzen diese Chance sehr gerne. Gleichzeitig spüre man im Pillerseetal doch eine gewisse Verunsicherung auf die Wintersaison hin, sagt Wallner. Daher appelliert er an die heimischen Kunden, wo es geht auf die lokalen Anbieter zu setzen.
Die Händler „Um‘s Eck“ in Kirchdorf sind ebenfalls telefonisch oder per E-Mail für die Kunden da, wie Obmann Markus Bendler ausführt. Das turnusmäßige Informationsblatt der Vereinigung wurde um eine Woche nach hinten verschoben, um die Chance zu nützen, wenn hoffentlich die Türen der Handelsbetriebe wieder aufsperren dürfen.

„Ja zu Tirol“
Dem Kunden lokale Alternativen aufzeigen ist auch Markus Schwarzenberger, dem Obmann des Tiroler Versand- und Internethandels, ein Anliegen. „Grundsätzlich geben Plattformen wie „wirkaufenin.tirol“ einen guten Überblick. Wer dort nicht fündig wird, kann Suchmaschinen nutzen. Wichtig ist es dabei, dass in der Suche der Begriff „Tirol“ verwendet wird. Oft ist es aber am schnellsten, bei einem bereits bekannten Händler des Vertrauens anzurufen und telefonisch zu bestellen.“ Elisabeth Galehr

Bild: Das Einkaufswagerl verlagert sich in den digitalen Raum. Doch auch dort lässt sich lokal einkaufen. Symbolfoto: Piro4D/Pixabay

 
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