Kitzbüheler Anzeiger
26.06.2020
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Hotel-Pläne sorgen für Diskussionen

Für Diskussionen im Kitzbüheler Gemeinderat sorgen zwei Hotel-Erweiterungen. Zum einen wurde über die neue Trassenführung des Weges beim Projekt Alpenhotel am Schwarzsee diskutiert und zum anderen Stand die Erweiterung des Grand Tirolia erneut auf der Tagesordnung.

Kitzbühel | In der Gemeinderatssitzung am 8. Juni beschäftigten sich die Kitzbüheler Mandatare mit den geplanten Hotelerweiterungen für das Alpenhotel am Schwarzsee und das Grand Tirolia Hotel Curio Collection by Hilton.

Mit dem Projekt am Schwarzsee hatte sich der Gemeinderat sowie Stadtrat bereits mehrfach beschäftigt, in der Sitzung vom 10. Februar wurde das Bauvorhaben finalisiert. Nach dem Beginn der Erdarbeiten kam es jedoch zu einem medialen Aufschrei seitens der Grünen, FPÖ und SPÖ: Die Bäume hinter dem Hotel wurden geschlagen. Nach Begehungen und Besprechungen kam man zur Übereinkunft, den geplanten Weg schmaler auszuführen – der Kitzbüheler Anzeiger berichtete. Am 8. Juni musste der Gemeinderat nun diese Änderungen beschließen.

Temporäre Lösungen für die Wege

Durch eine neue Trassenführung, die mit Besitzer Heinrich Schultz abgesprochen wurde, können zahlreiche Bäume erhalten bleiben. Zudem wird die südöstliche Zufahrtsstraße deutlich verschmälert und hat samt Gehsteig nun eine Breite von 7,5 Metern. Wie Bürgermeister Klaus Winkler (ÖVP) den Gemeinderat informiert erfolgte auch ein Nachtrag, der während der Bauphase eine Umleitung des Fußweges über das Grundstück der Stadtgemeinde Kitzbühel führt und nach Abschluss der Bauarbeiten wieder in das Grundstück von Schultz einmündet.

Während der Bautätigkeiten ist eine Zufahrt zu den Badeparkplätzen nicht möglich. Daher einigte man sich über eine temporäre Zufahrt von Nordwesten zu den Stellplätzen. „Die Kosten für diese Maßnahmen hat alle Herr Schultz zu tragen“, berichtete der Bürgermeister: „Ziel ist alle Erdarbeiten heuer abzuschließen.“ Danach will die Stadtführung die Situation vor Ort nochmals begutachten.

Grüne-Gemeinderat Rudi Widmoser hielt fest, dass mit einem früheren Einschreiten und einer kleineren Tiefgarage sämtliche Bäume hätten gerettet werden können. Er äußerte auch den Wunsch, dass bei künftigen Projekten solche Maßnahmen besser ersichtlich sein sollen.

Wenig Verständnis für die temporäre Zufahrtstraße hatte  Vizebürgermeister Walter Zimmermann. Er sprach sich gegen die temporäre Zufahrtsstraße zu den Badeparkplätzen auf Stadtgrund aus: „Dann müssen die Baumaßnahmen einfach später angesetzt werden.“

Positiv sah ÖVP-Gemeinderat Georg Wurzenrainer die Wegbreite: „Durch diese Wegbreite haben alle Nutzer – vom Auto, über den Radfahrer, bis hin zum Fußgänger – bei entsprechender Rücksichtnahme Platz auf dem Weg und müssen nicht in die Wiese ausweichen.

Straßenreferent Hermann Huber verdeutlichte die Breite des Weges: „Die Zufahrtsstraße beim Alpenhotel hat eine Breite von 7,5 Metern, die Jochberger Straße mit einer zweispurigen Fahrbahn und Gehwegen hat eine Breite von 6,8 Metern.“

Der Kitzbüheler Gemeinderat beschloss die Änderungen mit 13 Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen. Zudem wurden Dienstbarkeiten für Gas, Wasser und Kanal beschlossen.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt wurde der Bebauungsplan entsprechend der eingereichten Planungsunterlagen beschlossen. Hier stimmte der Gemeinderat mit zwölf Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen und vier Enthaltungen zu.

Erweiterung Grand Tirolia beschlossen

Der Kitzbüheler Gemeinderat hat sich bereits mit den Erweiterungsplänen für das Grand Tirolia Hotel Curio Collection by Hilton intensiv beschäftigt und den Erstbeschluss gefasst. Das Hotel soll von 81 auf 151 Zimmer erweitert und der Ressortcharakter betont werden.

In der Auflagefrist kam es zu einer Stellungnahmen von GR Manfred Filzer (UK). Für ihn war die Finanzierung zu unreichend dargestellt. Die Sachlage wurde vom Land Tirol geprüft und für plausibel und nachvollziehbar bewertet. Filzer kritisierte, dass die Eigentümerverhältnisse in den Unterlagen der Gemeinderäte nicht klar ersichtlich sind. „Es fehlt ein wesentlicher Teil des Firmenbuchauszuges, in dem die Aktionäre aufgelistet sind“, sagt Filzer, für den die Transparenz fehlt und er daher nicht zustimmen kann.

„Wirtschaftliche Daten sind bei touristischen Großbetrieben vorzulegen und auch zu prüfen. Zudem wurde auch der Managementvertrag mit Hilton vorgelegt, der auch noch aufrecht bleibt. Hier werden noch einzelne Punkte geändert, die eine stärkere Mitsprache für den Bauerwerber ermöglichen“, erklärt Bürgermeister Winkler.

Der Gemeinderat sprach sich mit 13-Ja-Stimmen und fünf Gegenstimmen für das Projekt aus.
Elisabeth M. Pöll

 
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