Hof und Stadel wurden angezündet
Going, Jochberg | „Wir gehen von Brandstiftung aus“– am Dienstagnachmittag veröffentlichten die Brandermittler der Polizei ihre Ergebnisse nach den verheerenden Bränden in Going. Damit wurde Gewissheit, was nicht nur in Feuerwehrkreisen gemutmaßt wurde: Beide Objekte sind angezündet worden.
In der Nacht zum Sonntag stand zum einen ein alter Bauernhof in Flammen, zum anderen schlugen in rund 700 Meter Luftlinie entfernt die Flammen aus einer Jausenstation. Der etwa 60-jährige Bewohner des Hofes war vom Rauchmelder aus dem Schlaf gerissen worden und konnte sich in letzter Sekunde vor den Flammen retten. Ein Großaufgebot an Feuerwehren (Going, St. Johann, Ellmau, Oberndorf und Scheffau) konnten den Hof nicht mehr retten, allerdings gelang es ihnen das Übergreifen auf das benachbarte Appartementhaus zu verhindern. „Das war für uns sicher die größte Herausforderung, da die Gebäude gerade einmal vier Meter auseinander stehen“, erklärte FF-Kommandant Gerhard Wallner.
Gleichzeitig mussten die Feuerwehren, hier waren auch Reith und Kitzbühel im Einsatz, die Flammen beim „Koasastadel“ löschen. „Wir konnten gegen sieben Uhr früh Brand aus geben“, informierte Wallner. Es wurde niemand verletzt, aber die Sachschäden sind enorm hoch. Über 200 Florianijünger standen im Einsatz.
Aufgrund der massiven Zerstörung konnten die Brandausbruchsbereiche nicht mehr untersucht werden. Trotzdem konnte die Polizei feststellen, dass „Brandstiftung bzw. eine fahrlässige Herbeiführung“ zu den Bränden führte. Es wird weiter auf Hochtouren in alle Richtungen ermittelt.
Schauplatzwechsel: Ein weiterer Großbrand konnte am Freitag in Jochberg verhindert werden. Ein defektes Stromkabel hatte den Brand ausgelöst, den die Feuerwehr rasch im Griff hatte.
Margret Klausner