Kitzbüheler Anzeiger
20.07.2016
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Hochfilzen auf 544 Seiten

Als eine der letzten Gemeinden im Bezirk hat nun auch Hochfilzen ein beeindruckendes Heimatbuch.

Hochfilzen | Es ist ein Glücksfall für das Dorf, dass es bisher kein „Dorfbuch“ gab. Nun ist das lange angekündigte Heimatbuch Hochfilzen übergeben worden. Der damalige Bürgermeister Dr. Sebastian Eder, Koordinator,  Redaktionsleiter und vielseitiger Autor, suchte und fand vor fünf Jahren ungewöhnliche Mitarbeiter  - durchwegs aus dem Dorf. Sie haben in zahlreichen Sitzungen  harmonisch, zuletzt ein bisschen unter Stress, gesammelt, beraten, überwacht, und in eher knapper und leicht lesbarer Form in 29 Kapiteln zusammengefasst.

Ein bemerkenswerte Autorengruppe

Der interessanten Autorengemeinschaft ist eine ungewöhnliche Mischung gelungen. Für das  Buch wurde gründlich recherchiert und es sind  Quellen und  Literatur angeführt,  aber es ist  kein ausgesprochen wissenschaftliches Werk, weil es in ausgewogener Weise in Magazinform informiert und auf etwa einem Drittel  Illustrationen aufweist.

Angesichts des Mitarbeiterstabes  ist das Heimatbuch einmalig. Es kann sich auf ungewöhnliche Zeitzeugen der letzten Jahrzehnte, die Bürgermeister von insgesamt 54 aufeinander folgenden Jahren, berufen.

Es wurde viel Interessantes gefunden

Der international anerkannte Geologe Dr. Herwig Pirkl, einziger Träger des Ehrenrings der Pillerseegemeinden,  Autor des Gemeindebuches von St. Jakob in Haus, forschte über Jahrzehnte zu verschiedenen Bereichen zur Geschichte  und Wirtschaft der ehemaligen Hofmark und konnte eine Vielzahl von wichtigen kleinen und größeren Publikationen einbringen.

Der wichtigste Bildautor Josef Bergmann konnte aus seinem systematisch geordneten Fotoarchiv, das in den 30 Jahren seiner Tätigkeit als Bürgermeister zu einer Fundgrube der Lokalgeschichte geworden ist, viel Material bereitstellen, aber auch sein Wissen über diese Jahrzehnte einbringen, nicht zuletzt aus 30 Jahren als Bahnmeister.

Johann Arnold führte als Gemeindeamtsleiter und dann zwölf Jahre als Bürgermeister eine umfassende  Chronik, die mit viel Einsatz auch fast für das gesamte 20. Jahrhundert erweitert werden konnte und auf die immer wieder zurückgegriffen wurde. Er fasste außerdem die Tätigkeit der Vereinigungen und Vereine zusammen.

Vorhandene Literatur wurde eingebaut   

Zu den wichtigen Mitarbeitern zählt auch Mag. Hans Edelmaier mit einer Fülle von eigenen Beiträgen und Zuträgerleistungen für manche Kapitel. Die Hauptarbeit oblag Dr. Sebastian Eder, dessen forschendes Bemühen und ordnende Hand immer wieder zu erkennen sind.

Dankbar anerkennen muss man, dass eine Vielzahl anderer Unterlagen eingebaut wurde, so wie auch umfassende Hinweise des Historikers Dr. Mathias Rettenwander, Verfasser des Heimatbuches „Z’ Nuarach dahoam“, die um 1940 geschriebene Chronik von Josef Schweinester und die reiche Literatur des um die ehemalige Hofmark verdienten Heimatvereins Pillersee, namentlich von Schriftleiter Hans Bachler in den Kammbergschriften.

Die Vorstellung des Heimatbuchs durch Dr. Eder in der Vorhalle des Kultur- und Vereinshauses zeigte die Besonderheiten der durch Jahrhunderte bestehenden kleinen Grenzgemeinde, die durch den Bahnbau und den Militärschießplatz im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts und die Industrialisierung in der Mitte des 20. Jahrhunderts  geformt wurde, eindrucksvoll auf. Die Autoren erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, bieten aber einen spannenden Einblick in die ungewöhnliche Entwicklung.

Der Buchvorstellung ging ein Festkonzert der Bundesmusikkapelle unter Bezirkskapellmeister Alois Brüggl voraus, das mit Begeisterung aufgenommen wurde. Auch  die Kinder der Volksschule leisteten einen musischen  Beitrag zur Feier. Die schönste Aufgabe hatte Bürgermeister Konrad Walk, der für das Zustandekommen des Buches nicht nur den Dank ausdrückte, sondern  den Hauptautoren auch ungewöhnliche Urkunden überreichte.

Im Kulturhaus war eine Ausstellung von Arbeiten des Bildhauers Horst Maier sowie Zeichnungen und Gemälde örtlicher Hobbykünstler zu sehen. Die beachtenswerte Schau konnte leider nur wenige Stunden besichtigt werden, sollte aber  bei Gelegenheit wiederholt werden. H.W.

 
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