Kitzbüheler Anzeiger
15.04.2019
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Heli-Port knapp vor Verhandlung

Die Planungen des Heli­ports in Erpfendorf schreiten weiter voran. Letzten Montag endete die Einspruchsfrist für das Projekt. Jetzt ist das Land Tirol am Zug.

Erpfendorf | Für Georg Schuster ähnelt es einem Spießrutenlaufen, was er seit Jahren rund um seine Pläne für einen neuen Heli-Port erlebt. Wie mehrfach berichtet, will der St. Johanner Hubschrauber-Pilot in Erpfendorf einen Hubschrauberlandeplatz samt Hangar, Bürogebäude sowie Tankstelle errichten. Begonnen hatte Schuster seine Karriere am Flugplatz in St. Johann, ein weiterer Ausbau scheiterte u.a. am Platzmangel.

Seit einigen Jahren betreibt die Firma Kitz-Air daher in Erpfendorf einen provisorischen  Landeplatz mit Hangarzelt. Nach inzwischen vier Jahren Vorbereitung, über 20 erstellten Gutachten und vor allem Kosten von über 300.000 Euro steht jetzt demnächst, wenn alles gut geht, die Verhandlung durch das  Land Tirol an.

Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens konnten auch Stellungnahmen über das Projekt an das Land geschickt werden. Bis Anfang der Woche lag die Kundmachung in Kirchdorf auf - rund zehn Personen informierten sich.

Fünf Stellungnahmen beim Land eingelangt

„Bis Montag früh sind beim Land fünf Stellungnahmen eingelangt“, erklärt die zuständige Beamtin Johanna Pirchmoser-Dejori von der Abteilung Umweltschutz. Demnach soll jetzt eine zusammenfassende Bewertung erstellt werden, im Mai bzw. Juni ist eine mündliche Verhandlung vorgesehen. Im Juli bzw. August könnte der Bescheid erstellt und aufgelegt werden.

Darauf hofft natürlich auch Georg Schuster. Um noch einmal die Bevölkerung aufzuklären, hat er in der Vorwoche einen Informationsbrief verschickt. Doch es ist ein anonymes Schreiben, das dem Kitz-Air-Chef zusetzt.

„Was da drin steht, stimmt so einfach nicht“, betont Schuster. Mehr als vier Flugbewegungen pro Tag werden nicht genehmigt, der Schreiber allerdings glaubt, dass wenn Schuster z.B. an sechs Tagen nicht fliegen kann oder will, er dann am siebten Tag bis zu 48 Mal aufsteigen darf. „Das darf ich selbstverständlich nicht, es ist immer auf vier Starts bzw. Landungen beschränkt, aufheben darf ich mir da nichts“, sagt Schuster. Seine Hubschrauber entsprächen auch der Norm, widerspricht er dem Schreiber weiters. Dieser behauptet, dass seine Helis zu große Reichweiten hätten, weil damit ja nur Promis von A nach B befördert werden würden. „In 95 Prozent der Fälle fliegen wir Lasten, also z.B. für Lawinenbauten oder zum Bau von Almhütten“, erklärt Schuster. Auch verendete Tiere fliegt er aus, oder hilft bei Waldbrandeinsätzen. Dass es gerade während der Hahnenkammrennen zahlreiche Überflüge gewesen sein sollen, lautet ein anderer Kritikpunkt. „An den Renntagen bin ich einer von vielen Heli-Piloten, die im Einsatz sind“, schüttelt Schuster den Kopf und betont, „dass ich hier nur Lasten transportiere.“

Er macht keinen Hehl daraus, dass er einen Wirtschaftsbetrieb mit sechs Angestellten hat und Geld verdienen will. Die Genehmigung sei für ihn daher extrem wichtig.
Margret Klausner

Bild: Auch bei Lawinenverbauprojekten ist Georg Schuster mit seinem Hubschrauber im Einsatz. Foto: Kitz-Air

 
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