Kitzbüheler Anzeiger
14.07.2020
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Harter Kampf um jeden Meter

Die Interessenten stehen Schlange, die Verhandlungen wären eigentlich abgeschlossen. Und doch spießt es sich bei der Errichtung des Gewerbegebietes nach wie vor.

St. Ulrich | Und wieder gibt es Verzögerungen rund um das neue Gewerbegebiet im St. Ulricher Ortsteil Strass. In der letzten Gemeinderatssitzung gingen die Wogen hoch, einige der an Grundstücken interessierten Unternehmer saßen im Publikum und zeigten sich alles andere als begeistert, dass es bei der Umsetzung erneut stockt. Vor allem Anton Nothegger, der in St. Ulrich eine Tischlerei betreibt und der aufgrund von anstehenden Großaufträgen dringend sein Unternehmen erweitern will, zeigte seinen Unmut. In der letzten Sitzung vor der Corona-Krise waren ihm von Gemeindeseite rund 5.000 Quadratmeter Grund zugesagt worden. Er hatte gehofft, so schnell als möglich mit den Baumaschinen auffahren zu können. Doch so schnell geht es jetzt dann  doch wieder nicht. Und das stößt dem ehrgeizigen Unternehmer naturgemäß sauer auf.
Es sei ihm schon klar, dass es den Unternehmer pressiert, erklärte Vize-Bgm. Christoph Würtl, der sich in seiner Funktion als Bauauschuss-Obmann schon seit langem mit der Causa befasst. „Die notwendige Straßenverlegung ist aber nach wie vor nicht ganz in trockenen Tüchern“, bedauert Würtl.

Vorvertrag für Tausch liegt schon vor
Die bestehende Straße würde mitten durch das erweiterte Gewerbegebiet führen. Sie soll daher, wie mehrfach berichtet, an den Waldrand verlegt werden. Dafür benötigt die Gemeinde Grund von der Interessentschaft Rossau, die für die Zurverfügstellung des Grundes eine Ersatzfläche möchte. Diese stellt wiederum der Strasserwirt zur Verfügung. „Hier gibt es auch bereits einen Vorvertrag“, betont Würtl. Doch noch haben die Vertreter der Rossauer Interessentschaft nicht unterschrieben. Und auch das Land musste einmal mehr involviert werden. Vergangene Woche sprach eine St. Ulricher Delegation bei den verantwortlichen Stellen im Landhaus vor. „Natürlich will man beim Land auf Nummer sicher gehen. Es sind nur noch Kleinigkeiten, die zu ändern sind“, betont Bürgermeisterin Brigitte Lackner. Sie hofft genauso wie Christoph Würtl, dass die Rossauer ein Einsehen haben und ihre Unterschrift auf den vorliegenden Vertrag setzen. „Ich kämpfe ja für die Unternehmer, aber in einer öffentlichen Sitzung lasse ich mir solche Vorwürfe nicht gefallen“, betont der Vizebürgermeister.

Die Interessentenliste für das rund 8.300 Quadratmeter große Gewerbegebiet ist im übrigen sehr lang. Der Preis liegt bei 147 Euro der Meter „Jeder kämpft um jeden Quadratmeter Grund, den er kriegen kann“, seufzt Würtl. Denn nicht alle werden bedient werden können. Zumal ja knapp 5.000 Quadratmeter bereits der Firma Nothegger zugesagt wurden. „Es gibt aber einen Vertrag, der inzwischen zu 90 Prozent fertig ist und der genaue Kriterien enthält. Etwa wie viele Arbeitsplätze geschaffen werden müssen“, klärt der Vize-Dorfchef auf, der davon ausgeht, dass doch der eine oder andere Interessent durch den Rost fallen wird. Vorerst aber muss endlich die unendliche Geschichte um die Straße gelöst werden. Dann gibt es vielleicht doch ein glückliches Ende einer fast unendlichen Geschichte. Margret Klausner

Foto: Seit 13 Jahren sollten hier eigentlich schon Firmengebäude angesiedelt sein. Doch immer wieder kommt es zu Schwierigkeiten. Derzeit fehlt noch die Unterschrift auf den Verträgen für die Straßenverlegung. Foto: Klausner

 
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