Kitzbüheler Anzeiger
29.12.2019
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Grundsätzliche Zustimmung

Ein großer Umbau ist beim Alpenhotel am Schwarzsee geplant. Das Hotel soll saniert und erweitert werden. Die Bettenanzahl steigt von 104 auf 150 an, zudem will man das Bistro sowie das „Badehaus“ neu bauen. Die Stadt hat sich das Geh- und Fahrrecht gesichert, aber auch die Badeanstalt soll weiterhin öffentlich zugänglich sein. Da die Gutachten für die Gemeinderäte nicht einsehbar waren, wurde die Abstimmung vertagt.

Kitzbühel | Der neue Besitzer des Alpenhotels am Schwarzsee plant für die in die Jahre gekommenen Gebäude Um-, Erweiterungs- und auch Neubauten. Das Hotel will man von 104 auf 150 Betten erweitern, dazu ist u. a. eine Anhebung des Dachstuhls um 1,20 Meter sowie ein Abflachung der Dachschräge geplant. Entstehen soll auch ein Personalhaus wie eine Parkgarage, auf welcher der neue Wellness- und Fitnessbereich gebaut wird. Neu- und Umbauten sind auch im Badebereich geplant: Das Bistro bekommt eine neue Küche, das Badehaus wird neu gebaut, Gästezimmer und Spinde für Badegäste sollen hier entstehen.
Mit diesem Projekt war der Bauwerber mehrmals beim Kitzbüheler Bauausschuss vorstellig – erstmals am 2. September, dann am 13. November und zuletzt am 9. Dezember.

Geh- und Zufahrtsrecht gesichert
Für die Stadt Kitzbühel sind bei diesem Vorhaben zwei Dienstbarkeiten von Interesse. Bei dem Kaufvertrag Seebichl - Moigg aus dem Jahre 1985 wurden für die Stadtgemeinde das Recht für das Gehen, erforderliche Versorgungsfahrten sowie im Winter Kutschenfahrten zwischen dem Hotel und der Badeanstalt eingeräumt. Im Gegenzug erhielt das Hotel Alpenhof das Recht auf Nutzung der Seebichlwiese als Parkplatz für den Badebetrieb zwischen dem 1. Mai und 15. Oktober samt einem Geh- und Fahrrecht auf einem 5-Meter-Streifen zur Seebichlwiese.
Diese Rechte hat sich die Stadt auch weiterhin gesichert, wobei der Fahr- und Gehweg künftig um den Hoteltrakt verlaufen soll. Dieser ist zweispurig samt Gehsteig mit einer Gesamtbreite von sechs Metern geplant. „Der Gehweg zwischen der Badeanstalt und dem Hotel bleibt auch weiterhin erhalten“, versichert Bürgermeister Klaus Winkler.

Badebetrieb auch für Einheimische
Aber auch für die Erhaltung des öffentlichen Badebetriebes sorgte die Stadtgemeinde. „Das Alpenhotel hat seit dem Jahr 1902 das Recht auf eine Badeanstalt aber keine Badeanstaltsverpflichtung“, hält Bürgermeister Winkler fest. In Verhandlungen mit dem Besitzer konnte man aber den öffentlichen Zugang sichern, wobei ein Teil der Badeanstalt für „Exklusivzonen“ genützt werden kann, aber nicht mehr als die Hälfte des Areals. In den Verhandlungen wurde auch die Gestaltung der Eintrittspreise festgehalten, die sich nach den marktüblichen Preisen zu richten hat.

Gutachten waren nicht einsehbar
In der Gemeinderatssitzung stellte Georg Wurzenrainer (ÖVP), Obmann des Ausschusses für Bau und Raumordnung, das Projekt vor und verwies auf die notwendigen Gutachten, die positiv ausgestellt wurden. Diese angesprochenen Gutachten konnten aber von den Gemeinderäten im Vorfeld der Sitzung nicht eingesehen werden, weshalb man sich nach einer intensiven Diskussion für eine Verschiebung der Abstimmung entschloss. „Es geht dabei nicht um das Projekt, aber es muss richtig ablaufen und wir müssen uns an die Gesetze halten“, argumentierte Marielle Haidacher (Liste UK). Dem Projekt grundsätzlich positiv stand auch FPÖ-Stadtparteiobmann Alexander Gamper gegenüber, der aber ebenso eine Einsicht in die Gutachten forderte wie Manfred Filzer (UK).
Dem Hotelprojekt steht auch Schwarzseereferent Rudi Widmoser (Grüne) grundsätzlich positiv gegenüber. „Es ist klar, dass mit den in die Jahre gekommenen Anlagen was geschehen muss, um die Wirtschaftlichkeit zu erhalten. Ob es diese massiven Eingriffe braucht, bin ich mir noch nicht sicher“, sagte Widmoser, der sich für eine Verschiebung aussprach, um Zeit für eine Entscheidungsfindung zu gewinnen.

Für Bürgermeister Klaus Winkler ist es verständlich, dass man sich das Projekt genau anschauen will und es zu prüfen ist, wie sich das Ensemble auf den Schwarzsee auswirkt. Winkler sprach sich aber auch für eine zeitnahe Entscheidung aus, damit festgestellt werden kann, ob das Projekt bis zum Sommer hin durchgeführt werden kann oder auch nicht.
Der Kitzbüheler Gemeinderat sprach sich einstimmig für eine Verschiebung der Entscheidung aus. Der Kitzbüheler Anzeiger wird das Hotelprojekt in einer der nächsten Ausgabe genau vorstellen. Elisabeth M. Pöll

Die Visualisierung zeigt wie sich das Alpenhotel nach den Baumaßnahmen präsentieren wird. Architekt Mitterer

 
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