Kitzbüheler Anzeiger
18.02.2019
News  
 

Grundbesitzerin stellt sich quer

Die behördlichen Genehmigungen für den Hochwasserschutz in St. Ulrich und Waidring liegen vor. Doch jetzt gibt es erneut eine Verzögerung.  

St. Ulrich, Waidring | Die „Nuaracher“ und Waidringer wissen was sie wollen–  auf jeden Fall kein Hochwassser mehr, wie sie es vor sechs Jahren erlebt haben. Im Sommer 2013 stand das St. Ulricher Ortszentrum einen halben Meter unter Wasser.

Und seit damals wird daher kräftig an Hochwasserschutzmaßnahmen geplant, mit deren Realisierung, wie mehrmals berichtet, heuer begonnen werden sollte. Doch jetzt gibt es eine weitere Verzögerung. Eine Grundbesitzerin legt sich nämlich quer, wie GV Leonhard Fischer in seiner Funktion als Obmann des Wasserverbandes Haselbach-Grieselbach bestätigt.

Geplant ist unter anderem am Griesel- bzw. am Haselbach Dämme zu errichten, überdies wird der Pillersee im Falle eines Hochwassers zum Retentionsbecken. Um den See zu steuern, ist ein automatisches Wehr geplant. Insgesamt rechneten die Planer bisher mit Kosten von rund 6 Millionen Euro. Inzwischen liegen die prognostizierten Kosten bei rund 8,1 Millionen Euro.

Bereits im Frühling des Vorjahres wurden die gesamten betroffenen Grundeigentümer – insgesamt 150 Leute – an einen Tisch geholt. Damals spießte es sich noch an ein paar Waidringer Grundeigentümern. Hätte es keine Lösung gegeben, dann wäre Leonhard Fischer laut den Satzungen des Verbandes verpflichtet gewesen, das Projekt auch ohne Waidring umzusetzen, wie er damals betonte. Es wäre geteilt und vorerst nur der Teil in St. Ulrich realisiert worden.

Probleme mit Waidringern sind gelöst

Doch diese Probleme sind gelöst, wie auch Fischer weiß. Dafür sind jetzt neue aufgetreten. „Sämtliche notwendigen behördlichen Genehmigungen liegen jetzt vor“, erklärt Fischer. Auch die Zusagen über die benötigten Förderungen gibt es bereits. Und eigentlich hätte in der heurigen Niederwasserperiode gestartet werden sollen.

Doch es spießt sich eben an jener St. Ulricher Grundbesitzerin. Mit den anderen betroffenen Grundeigentümern konnte bei den Dienstbarkeiten das Einvernehmen hergestellt werden. Auch hinsichtlich der Entschädigungen habe man sich mit Ausnahme dieser einen Frau geeinigt. „Aber wir müssen hier fair sein und alle gleich behandeln“, betont Fischer. Die Rede sei auch von der Forderung nach der Umwidmung von Freiland in Baugrundstücken als Gegengeschäft. Das aber ginge natürlich nicht, so Fischer.

Verhandlungen werden weiter geführt

Leonhard Fischer ist aber trotzdem zuversichtlich, dass es zu einer Einigung kommt. „Die zuständigen Beamten  des Landes und des Baubezirksamtes verhandeln weiter“, informiert  Fischer, der allerdings befürchtet, dass, wenn es zu lange dauert, die bereits zugesagten Fördergelder für heuer eingefroren bzw. vorerst für andere Projekte im Land verwendet werden. Margret Klausner

Bild: Auch der Ortskern von St. Ulrich soll dank der neuen Hochwasserschutz-Einrichtungen sicher sein – doch derzeit spießt es sich wieder. Foto: Klausner

 
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