Kitzbüheler Anzeiger
18.12.2017
News  
 

Grundbesitzer stellen sich quer

Trotz des perfekten Winter­auftaktes gibt es im Kaiserwinkl einen großen Wermutstropfen – einige Loipen-Grundbesitzer stellen sich quer und fordern Gegenleistungen für die Nutzung.

Kössen | Die Loipen sind gespurt, die Panoramatafeln aufgestellt und die guten Schneeverhältnisse zaubern ein Lächeln auf die Gesichter der Touristiker. Im Kaiserwinkl allerdings ist die Stimmung, wenn es um das Kapitel Langlauf geht, derzeit eher getrübt. Vier Grundbesitzer, über deren Felder eigen­tlich die Loipen verlaufen sollten, stellen sich nämlich quer. Das bestätigt auch TVB-Obmann Gert Erharter, der in den vergangenen Wochen die Samthandschuhe ausgepackt und versucht hat, einen Konsens für alle Beteiligten zu finden.

„In zwei Fällen konnten wir die Loipenführung verlegen, sie verläuft jetzt woanders“, schildert der Touristiker. Bei zwei Grundbesitzern allerdings ist noch alles offen. Einer der beiden, so heißt es in Kössen, sei mit der Bitte um ein Sport­sponsoring im Tourismusverband gescheitert und hat daher heuer die Genehmigung für die Nutzung der Loipe nicht mehr erteilt. „Wir wissen noch nicht ganz genau, ob das wirklich der Grund ist“, will Erharter in jedem Fall das Gespräch mit dem Betroffenen suchen. Auch im zweiten Fall hofft der TVB-Obmann doch noch auf eine Lösung.

250 unter einen Hut

„Wir bemühen uns natürlich, dass wir mit allen Grundbesitzern im guten Einvernehmen sind“, erklärt Erharter. Im gesamten Kaiserwinkl sind es rund 250 Eigentümer, die unter einen Hut zu bringen sind, damit das 149 Kilometer lange Loipennetz überhaupt angeboten werden kann. Rund 45.000 Euro werden jährlich im Rahmen des sogenannten „Loipenschillings“ ausgeschüttet.

Wenn es spießt wie heuer, dann hat das meist nichts mit dem Tourismusverband zu tun, weiß Erharter. „In 80 Prozent der Fälle geht es um Probleme mit der jeweiligen Gemeinde“, erklärt der Touristiker. Nicht genehmigte Widmungen etwa sind ein Grund für den Unmut. Auch vorgeschriebene Steuern oder Gebühren sind oft ein Ägernis, das dazu führt, dass die Loipengenehmigung entzogen wird. „In 20 Prozent der Fälle sind es zwischenmenschliche Probleme“, weiß Erharter.

Wenn sich Grundbesitzer quer stellen, haben die Touristiker nicht nur Probleme, neue Loipenvarianten zu finden. „Es ist ja auch so, dass die elektronischen Panoramatafeln nicht mehr stimmen und neu eingespeist werden müssen, auch die Pläne im Internet stimmen nicht mehr. Es ist ein riesiger Aufwand, auch finanziell, das alles umzustellen“, weiß der TVB-Obmann. Von den Papier-Loipenkarten gar nicht zu reden.

„Ich werde mich jedenfalls sehr bemühen, dass wir hier doch noch zu einer Lösung kommen“, ist TVB-Obmann Gert Erharter optimistisch. Margret Klausner

 
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