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Kitzbüheler Anzeiger
09.01.2017
News  
 

Grippe sorgt für volle Betten

Es geht rund im Bezirkskrankenhaus St. Johann – heuer sind es nicht nur zahlreiche Patienten, die nach schweren Skiunfällen in der Unfallchirurgie versorgt werden müssen. Überdies sorgt auch der verfrühte Ausbruch der Grippewelle sowie der Norovirus für volle Betten.

St. Johann | Alle Hände voll zu tun haben die Ärzte und das Pflegepersonal des Bezirkskrankenhauses in diesen Tagen. „Es ist uns alles andere als langweilig“, erklärt Oberarzt Peter Haslauer von der Unfallchirurgie im Spital. Zahlreiche Patienten müssen nach schweren Skiunfällen versorgt werden. Allerdings sei das Patientenaufkommen von Tag zu Tag unterschiedlich. Es seien aber auch Tage dabei „an denen wir die ganze Nacht durchoperieren.“

Zahlreiche gravierende Verletzungen seien zu behandeln, heuer gibt es vor allem viele Oberschenkelbrüche. Aufgrund des Schneemangels und der schmalen Schneebänder würden auch viele Skifahrer über die Pistenränder hin­ausfahren – schwere Stürze sind die Folge. „Das Patientenaufkommen ist aber in etwa gleich wie im Vorjahr“, weiß Haslauer.

Verfrühter Ausbruch der Grippewelle

Auch in der Internen Abteilung des Spitals sind die Ärzte und das Pflegepersonal derzeit voll gefordert – alle 87 Betten sind voll belegt. Insgesamt wurden vergangene Woche allerdings 115 Patienten vom Personal der Internen betreut, die auf verschiedene Abteilungen aufgeteilt werden mussten. Mit ein Grund dafür ist unter anderem der verfrühte Ausbruch der Grippewelle. „Die Influenzawelle ist heuer in etwa vier bis fünf Wochen früher, als in den Vorjahren ausgebrochen“, erzählt der ärztliche Direktor des Spitals und Primar der Internen, Norbert Kaiser. Verschärft werde die Situation im Krankenhaus auch daher, weil sehr viele Hausarztpraxen über die Weihnachtstage geschlossen haben und die Patienten daher die Spitalsambulanz aufsuchen. Überdies verdopple sich ja während der Weihnachtszeit die Einwohnerzahl im Bezirk und damit auch die Anzahl der Patienten.

Impfung wirkt

Die Influenza setzt plötzlich und heftig ein und geht mit Schüttelfrost und hohem Fieber sowie starken Gelenks-, Muskel- und Kopfschmerzen einher. Diese „echte Grippe“ birgt vor allem für ältere Menschen ein großes Risiko, da sie das hohe Fieber nicht so einfach wegstecken können. „Ich kann nur appellieren, sich impfen zu lassen. Der Impfstoff scheint heuer sehr gut zu wirken“, rät der Arzt. Das Krankenhaus selbst bietet für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein kostenloses Impfprogramm an, um einen Ausbruch in den eigenen Reihen zu verhindern. Die Influenza wird über virenhaltige Tröpfchen übertragen und ist hoch ansteckend. Anstecken kann man sich u.a. durch direkten Kontakt – küssen oder Hände schütteln - oder über die Atemluft. Oft genügt aber auch schon der indirekte Kontakt über kontaminierte Oberflächen (wie z.B. Türklinken oder Telefonhörer), um sich mit Influenza zu infizieren. Daher rät Primar Kaiser zur Einhaltung von einfachen Hygienemaßnahmen, z.B. eine Desinfektion der Türklinken. Im Spital selbst werden allen Patienten und Besuchern überall Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt.

Kein Grund zur Panik

Eine weitere Krankheit, die ebenfalls durch solche Hygienemaßnahmen einzudämmen ist, ist der sogenannte Norovirus. Auch hier registrierten die Ärzte derzeit eine Häufung von Fällen. Der Virus führt zu einer akuten „Magen-Darm-Grippe“ und geht mit Erbrechen und schwerem Durchfall einher. Meist ist die Krankheit nach ein bis zwei Tagen wieder vorbei. Für kleine Kinder und ältere Personen kann jedoch der mit einer Infektion verbundene hohe Flüssigkeitsverlust gefährlich werden. Es gibt aber keinen Grund zur Panik, das gehäufte Auftreten des Norovirus sei nicht ungewöhnlich und kommt immer wieder vor, betont der Primar, der auch hier zur Einhaltung von Hygienemaßnahmen, wie zum Beispiel vermehrtes Händewaschen rät, da der Virus massiv ansteckend ist.
Margret Klausner

 
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