Kitzbüheler Anzeiger
01.11.2019
News  
 

Geschiebebecken als Lösung

Der Wiesensee in Hochfilzen ist ein Naturjuwel, das zu verlanden droht. Auch für die Bewohner der anliegenden Siedlung wird das zum Problem. Die Gemeinde bastelt an einer Lösung.

Hochfilzen | Er gehört zu einem der schönsten kleinen Seen im Bezirk Kitzbühel – der Wiesensee, der zwischen St. Ulrich und Hochfilzen eingebettet ist. Er gilt nicht nur als Naturjuwel, sondern ist auch ein beliebtes Naherholungsgebiet der Hochfilzner.
Schon seit Jahren ist er aber auch ein Sorgenkind der Gemeinde, wie Bürgermeister Konrad Walk bestätigt. Der See, der sich im Besitz einer kirchlichen Stiftung (Riester’sche Priesterhausstiftung Salzburg) befindet, verlandet zusehends.
Nicht nur das ist ein Problem – im Sommer ist vom Wasser wegen der Pflanzen nicht mehr viel zu sehen. Wenn diese dann auch noch verfaulen, leiden die Bewohner des Weilers „Unterwarming“ unter einer Geruchsbelästigung, die mehr als unangenehm ist.
„Es gibt ja schon seit einigen Jahren einen Pachtvertrag zwischen Gemeinde und den Eigentümern, mit denen wir auch in gutem Einvernehmen stehen“, betont Walk. Nicht nur ihm ist es ein großes Anliegen, dass der Wiesensee erhalten bleibt. Seit drei Jahren gibt es im Gemeinderat einen eigenen Wiesensee-Ausschuss, der sich mit möglichen Lösungen auseinandersetzt.

Land Tirol entnahm Wasserproben
„Es hat keinen Sinn den See nur auszubaggern. Da haben wir das Problem relativ rasch wieder“, weiß der Dorfchef, der auch in der jüngsten Gemeindeversammlung darüber berichtete. Es hänge u.a. mit Zuflüssen aus vier Gräben zusammen, die viel Geschiebe einbringen. „Aber eine Verbauung können wir uns als Gemeinde nicht leisten“, sagt Walk. Seit einigen Jahren ist auch das Land Tirol involviert. Im vergangenen Winter war auch die zuständige LH-Stv. Ingrid Felipe in Hochfilzen zu Gast, die auch ihre Unterstützung zugesagt hat.
Wie Walk bereits im Vorjahr erklärte, hängt das Ganze auch mit dem Hochwasserschutz im Bereich Unterwarming zusammen. Bei Starkregen wurde im Weiler von mehreren Bächen Material mitgeführt, das im See liegenbleibt und zur Verlandung führt.
Jetzt aber gibt es ein Licht am Ende des Tunnels – im Sommer hat die Wildbach- und Lawinenverbauung mit den nötigen Verbauungen begonnen. Insgesamt investieren die WLV und die Gemeinde rund 135.000 Euro in die Verbauung, auch die betroffenen Hausbesitzer tragen ihr finanzielles Scherflein bei.
Damit können jetzt die Planungen für die Sanierung des beliebten Ausflugsziels beginnen. Laut Walk ist der Bau eines Geschiebebeckens angedacht, der am Wasserzulauf verhindern soll, dass Schotter und Geröll im See landen. Erste Gespräche mit zuständigen Beamten bei der Bezirkshauptmannschaft habe er auch schon geführt. Den Rückhalt der Eigentümer habe Walk ebenfalls und hofft auf eine rasche Umsetzung. Margret Klausner

Der Wiesensee in Hochfilzen ist von der Verlandung bedroht. Ausbaggern allein hilft aber nicht,  der Bau eines Geschiebebeckens könnte die Lösung sein. Die Gemeinde prüft derzeit diese Variante. Foto: Ladner/privat

 
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