Kitzbüheler Anzeiger
31.05.2020
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Geplante Projekte laufen weiter

Der Corona-Shutdown traf vor allem den Tourismus sehr hart und wirkt noch immer massiv auf die Branche. Ist die Investitionslust externer Geldgeber in anstehende Hotelprojekte nun gebremst?  Der Kitzbüheler Anzeiger hat sich umgehört.

Bezirk | Ein Investorenmodell ist grundsätzlich ein Instrument, um Geld von Anlegern für Hotelprojekte einzusammeln. In Zeiten, wo keine Vermietung möglich ist, ist dieses Investment natürlich ausgebremst. Der Kitzbüheler Anzeiger bat Thomas Reisenzahn von der Tourismusberatung Prodinger um seine Einschätzung.
„Grundsätzlich ist die Bereitschaft der Anleger, in Betongold zu investieren, schon vorhanden“, konstatiert Reisenzahn. Allerdings lassen sich die Renditeerwartungen der Investoren momentan naturgemäß nicht einhalten. Und: „Die ausgeschriebenen Projekte werden sich vermutlich verzögern“, ergänzt Reisenzahn.

Gesetzgeber will auf die Bremse drücken
Bestehende Hotels, die bereits via Investoren finanziert sind, stehen derzeit etwas besser da, weil sie keine so hohe Schuldenlast drückt. Dennoch müssen sich Projektanten „mit ihren Geldgebern einigen, weil versprochene Renditen nicht bezahlt werden.“ Und noch etwas gibt Reisenzahn zu bedenken: „Investorenmodelle haben ein Ablaufdatum, weil es derzeit verschiedene Ansätze gibt, das gesetzlich einzuschränken.“
Im Bezirk Kitzbühel sind bekanntlich einige Appartment-
hotels in Planung. Vor Kurzem wurde beispielsweise ein großes Projekt in der Hopfgartener Kelchsau von der Raiffeisen WohnBau vorgestellt. Geschäftsführer Thomas Hussl informiert über den aktuellen Stand: „Der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan befindet sich derzeit in Abstimmung mit dem Land Tirol.“

Kaum Verzögerungen in der Kelchsau
Wird nun eigentlich generelle Zurückhaltung der Investoren in Bezug auf touristische Anlegeobjekte erwartet? Nein, so Hussl, denn: „Wir erwarten, dass die Nachfrage nach heimischen Tourismusdestinationen weiterhin zunimmt. Besonders großes Interesse sehen wir bei autarken Wohn-Einheiten mit hohem Standard und Bezug zur jeweiligen regionalen Tradition. Diverse Freizeitaktivitäten sollen vor der Tür sein, gleichzeitig wird die Rückzugsmöglichkeit in die Ruhe der Natur gewünscht. Seitens Investoren stellen wir eine unveränderte Nachfrage in Immobilien und damit verbundene Veranlagungs- und Vorsorgemodelle fest.“ Auch die geplante Anlage in der Kelchsau entspreche voll der touristischen Nachfrage, ergänzt der Geschäftsführer der Raiffeisen WohnBau. Hussl sieht für das Projekt auch keine nennenswerte Verzögerung durch Covid-19: „Die Auswirkungen der Coronakirse auf die Termine sind bis dato mit einer wahrscheinlichen Verzögerung von ein bis zwei Monaten überschaubar.“

Verlängerung in Fieberbrunn
Beim Hotelprojekt auf dem Tragstätt-Areal in Fieberbrunn wäre Ende Mai wie berichtet eine wichtige Frist fällig geworden: Der bulgarische Investor, die Mladenov GmbH, hätte bis zum 31. Mai eine Finanzierungsbestätigung für das Vorhaben in Höhe von 30 Millionen Euro vorlegen müssen. Fieberbrunns Amtsleiter Kaspar Danzl erläutert dazu: „Durch Corona wird eine Verzögerung von einigen Monaten notwendig werden. Der Investor ist nach wie vor bereit, das Investment zu tätigen.“ Das bestätigt auch Mathias Paul (Mladenov GmbH) gegenüber dem Anzeiger: „Das Projekt ist für uns relevant, es hat sich keine Veränderung ergeben.“

„Ausschreibung läuft“ in Oberndorf
Im Oberndorfer Ortszentrum ist wie bereits mehrfach berichtet ebenfalls ein Hotel geplant. Der Baubescheid liegt bereits vor, die Finanzierung steht ebenfalls. „Im Prinzip warten wir“, schildert Bürgermeister Hans Schweigkofler die aktuelle Lage. Der Geschäftsführer der Anima Beteiligungs GmbH, Herbert Ackerl, erläutert gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger: „Wir sind in der Ausschreibung. Eine Verzögerung hat es hier allerdings gegeben.“ Ob der endgültige Baustart dann heuer oder im Frühjahr erfolgen kann „muss man sich anschauen“, ergänzt Ackerl. Elisabeth Galehr

Vor Kurzem wurde das Appartmenthotel-Projekt in der Kelchsau in Hopfgarten offiziell vorgestellt. Der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan befindet sich derzeit in Abstimmung mit dem Land. Visualisierung: 6020 Architekturbüro Hauser

 
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