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Kitzbüheler Anzeiger
11.06.2018
News  
 

Für Bescheid fehlen Gutachten

Es ist eine unendliche Baugeschichte – jene des ehemaligen „Goldenen Löwen“ in St. Johann. Die 77 geplanten Wohnungen sollten bereits fertiggestellt sein. Doch diese lassen weiter auf sich warten.

St. Johann | Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Schandfleck inmitten von St. Johann: Die Baugrube des ehemaligen Hotels „Goldener Löwe“. Es sind große Pläne, die von den Verantwortlichen der „Residenz Goldener Löwe GmbH“ im Oktober 2016 im Gemeinderat präsentiert wurden. Zu diesem Zeitpunkt lag hinter dem ehemaligen Hotel bereits eine lange Geschichte, geprägt von einigen Eigentümerwechseln. Die Idee, dort eine Seniorenresidenz zu errichten, war nur eine von vielen, bevor die Investorengruppe, das dem Verfall preisgegebene Gebäude erwarb. „Wir wollen dort 77 Eigentumswohnungen sowie Geschäftsflächen errichten“, kündigten Baumanager Wolfgang Mantl sowie Geschäftsführer Jan-Baldem Mennicken damals an. Als Grundlage dafür wurden die bereits bestehenden Planungen für die Seniorenresidenz genutzt.

Die Verantwortlichen ließen den Ankündigungen dann auch sofort Taten folgen – innerhalb kürzester Zeit wurde das Hotel abgerissen. Stehen blieb lediglich der ehemalige Gasthof samt Maximillianstube, die in das neue Ensemble integriert werden sollte. Angekündigt wurde damals überdies, dass die Wohnungen innerhalb von zwei Jahren, also bis heuer, fertiggestellt werden sollen.

Doch nach wie vor ist nichts passiert – nur eine riesige Baugrube zeugt von den Plänen. Das noch stehende Gebäude ist dem Verfall preisgegeben.

Kein Baubescheid

In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde darüber geklagt, dass die Baugrube langsam aber sicher zur Müllhalde verkomme, überdies wurde die Anfrage gestellt, wie es denn eigentlich weitergehe. Bürgermeister Stefan Seiwald versprach, sich dafür einzusetzen, dass dort Ordnung gemacht werde.

Auf Anfrage informierte Seiwald über den Stand der Dinge. „Es fehlen nach wie vor einige Gutachten. Und solange diese nicht vorliegen, können wir auch keinen Baubescheid rausgeben“, wird auch der Dorfchef inzwischen ungeduldig, da der Anblick der Baustelle alles andere als ein schöner ist. Dass ein Großinvestor abgesprungen sein soll, wie in St. Johann kolportiert wird, davon wisse er nichts, so Seiwald.

Als „Blödsinn“ tut dieses Gerücht auch Baumanager Wolfgang Mantl ab. „Wir sind in dauernden Gesprächen mit der Gemeinde und arbeiten an der Planung“, informiert Mantl. Er hofft, dass im Herbst die Baumaschinen auffahren können. Dass die Baugrube zur Müllhalde verkommen soll, will der Baumanager so auch nicht stehen lassen. Er sei regelmäßig vor Ort, auch Anfang dieser Woche wieder.

Bestätigt wird von ihm hingegen, dass der ehemalige Gasthof entgegen erster Pläne, doch  noch abgerissen werden soll. Gesetzlich sei das sehr wohl möglich, da sich das Gebäude nicht in der Schutzzone befinde. Es stehe nicht unter Denkmalschutz, wie immer wieder gesagt wird, habe aber den Status eines erhaltenswerten  Hauses. „Die Gespräche mit der Gemeinde laufen, zumal die Straße ja hier auch sehr schmal ist“, ist Mantl zuversichtlich, dass auch dieser Wunsch realisierbar ist. Margret Klausner

 
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