Einkaufszettel

 
 
Kitzbüheler Anzeiger
21.06.2020
News  
 

Früher Test verhinderte Verbreitung

Mit der Einrichtung einer Screening-Straße nimmt der TVB Wilder Kaiser die Verantwortung als ausgewählte Testregion ernst. Dort wurde vergangenen Mittwoch der erste positive Fall bei einer Hotelmitarbeiterin festgestellt.

Ellmau, Going | Die positiv getestete Mitarbeiterin wurde sogleich isoliert und mögliche Kontaktpersonen ermittelt. Zwölf weitere Mitarbeiter und 15 Gäste wurden als Sofortmaßnahme noch einmal vorsorglich getestet. Alle 27 Tests verliefen negativ.

Hotelbetrieb läuft unter Auflagen weiter
Die Behörde hat für den laufenden Hotelbetrieb nun folgende Auflagen erlassen: Spezielle Vorgaben zur Desinfektion verschiedener Bereiche im Hotel, Information der neuankommenden Gäste über das positive Testergebnis der Mitarbeiterin sowie täglicher Coronatest aller Hotelmitarbeiter im betreffenden Betrieb.  Lukas Krösslhuber, Geschäftsführer des TVB Wilder Kaiser, der die vorbeugenden Coronatests organisatorisch betreut, sagt in einer ersten Reaktion: „Dort wo hingeschaut wird, wird man auch schneller etwas finden.“ Eins ist jedoch klar, ohne Präventivtest wäre dieser asymptomatische Fall länger unbemerkt geblieben. Die Mitarbeiterin verspürte keine Anzeichen für die Krankheit und hatte weder Husten noch Fieber. Für Krösslhuber ist die Testreihe die allerbeste Chance, eine unbemerkte Weiterverbreitung des Virus einzudämmen.

Ankommende Gäste informieren
Spürbar ist aber auch die Nervosität mancher Betriebe, sollte ausgerechnet in ihrem Haus ein Fall auftreten. „Das darf den Beherbergungsbetrieben, die hier bereitwillig mitmachen, dann nicht zum Nachteil werden“, sagt Krösslhuber und ergänzt, dass er die Pilotregion positiv sieht: „Durch die umfassenden wöchentlichen Tests bleiben Einzelfälle hoffentlich Einzelfälle und eine Weiterverbreitung kann von Anfang an unterbunden werden.“ Damit soll größtmögliches Wohlbefinden und Sicherheit vermittelt werden.

Screening-Straße eröffnet
Die Screening-Straße am Parkplatz West in Ellmau ist nun in Betrieb und kann zu Fuß, per Rad oder per Auto aufgesucht werden. Ein Abstrich dauert 1-2 Minuten und wird von einem erfahrenen Team des Roten Kreuz Tirol vorgenommen. Getestet wird auf Vorhandensein von COVID-19-Viren, nicht auf Antikörper. Nachdem es sich um vorbeugende Tests handelt, werden nur gesunde Personen ohne Symptome getestet. Viele Mitarbeiter werden bereits einige Tage vor ihrem ersten Arbeitstag getestet. Am ersten Tag wurden innerhalb von vier Stunden rund 130 Mitarbeiter aus 22 Betrieben getestet. Mittlerweile wird an zwei Halbtagen getestet. „Die Kapazitäten sind noch nicht im Vollausbau. Jetzt sind die Grenzen offen, daher erwarten wir noch einen größeren Zulauf“, erklärt Pressesprecherin Theresa Aigner, da weitere Beriebe nun aufsperren.
Die Screening-Straße wird temporär in Betrieb sein, die dafür errichtete Überdachung bleibt dauerhaft aufgebaut. Der Aufwand für die interne Abstimmung, die Logistik und die Kommunikation zu mehr als hundert Beherbergungsbetrieben, beispielsweise bei der Terminkoordination, ist groß. Verena Mühlbacher

Foto: Ein Team des Roten Kreuzes nimmt die Abstriche vor. Foto: TVB Wilder Kaiser

Aus meiner Sicht - Das Spiel mit der Transparenz
Ellmau, Going | Endlich im Urlaub, die Bergwelt um mich herum und die Freude ist rießengroß, nach langer Autofahrt das Ziel erreicht zu haben. Das Wetter passt, die ersten Pläne sind geschmiedet und der Urlaub kann beginnen. Beim Einchecken wird die Vorfreude auf einmal getrübt. Die Euphorie ist verflogen, wenn man über einen positiven Coronafall im Hotel informiert wird.
Einerseits will man im wohlverdienten Urlaub nichts von Corona hören, andererseits ist ein offener Umgang wichtig, damit es nicht zu einer weiteren Verbreitung kommt. Denn eines ist klar: der heurige Sommerurlaub in Zeiten von Corona wird anders sein.
Beim TVB Wilder Kaiser ist man als Pilotregion für flächendeckende Tests ausgewählt worden. Neben der Sicherheit durch die ständigen Tests, führen diese aber zu Unsicherheit,  sobald ein positiver Fall feststeht. Für die Hoteliers ist es eine Gratwanderung: entweder sich testen lassen und Klarheit bekommen oder doch lieber im Ungewissen bleiben und hoffen, dass nichts passiert.

Urlaubslust statt Frust
Ein ungutes Gefühl bleibt immer. Wichtig ist, dass die Urlaubslust bei den Gästen zurückkommt, denn sonst ist der (Urlaubs-) Frust vorprogrammiert. Verena Mühlbacher bezirk@kitzanzeiger.at

 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen