Kitzbüheler Anzeiger
04.12.2016
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Frieden ist, wo Kunst Platz hat

Ein starkes Zeichen für Frieden und Toleranz setzen Sabina Überall und Rudi Schwarz in der aktuellen Schau „Peace Please!“ in der Chapter 1 Art Gallery.

Kitzbühel  | Konfliktherde, Konfrontation und Krisen beherrschen das derzeitige Weltgeschehen. Umso wohltuender ist da die Eröffnung einer Ausstellung, die sich voll und ganz dem Gedanken des Friedens verschreibt.

Die beiden Künstler Sabina Überall alias „Sue“ und der Bildhauer Rudi Schwarz aus Kirchbichl gehen dabei höchst unterschiedlich an die Sache heran. Daraus ergibt sich beim Rundgang durch die kleine Galerie im Gries ein höchst spannender Kontrast. Die farbenfrohen, lebenssprühenden Frauenporträts von Sabina Überall stehen den ausdrucksstarken Holzskulpturen von Rudi Schwarz gegenüber.

Bombenrelikt als Teil der Skulptur

Schwarz‘ Arbeiten bestechen durch eine leise Eindrücklichkeit, die an keinem Betrachter spurlos vorüber geht. Namen wie „Integration“, „Asyl“ und „die Bettlerin“ zeigen bereits die Brisanz seiner Kunst auf.

Besonderes Augenmerk liegt auf der Skulptur „Lost People“. „Sie soll jene Menschen darstellen, die nicht flüchten können, oder deren Flucht nicht gelingt“, erläutert Schwarz. Tod und Zerrissenheit ziehen sich durch jedes Einzelteil des Kunstwerks: Die Figur steht auf einem Bombenrelikt aus dem Zweiten Weltkrieg. Für die Skulptur verwendete der Künstler eine vom Blitz gespaltene Linde. Generell ist es seine Intention, seine Werke aus „gewachsenem“ Holz zu schaffen. Alle Eigenheiten und Möglichkeiten bieten die Ausgangsbasis für die Arbeiten, die daraus entstehen.

Treffgenau und vielsagend ist zudem seine Figur „der Populist“. „Er hat den Mund nur offen, wenn der Wind von hinten kommt“, schmunzelt Rudi Schwarz.  

Ausrufezeichen gegen den Krieg

Sabina Überall hat einen anderen Ansatzpunkt: „Das Thema Frieden beschäftigt mich schon länger. Mir geht es darum, das Positive herüber zu bringen. Dass alle zusammen helfen, um die Menschlichkeit in den Mittelpunkt zu rücken.“ Dementsprechend selbstbewusst kommen auch die Frauenporträts daher. Sie entstammen Sue‘s Serie über Kontinente. Die Bilder sollen ein lautes Ausrufezeichen gegen Rassismus und Vorurteile darstellen.

Ausstellung noch bis Mitte Jänner

Rudi Schwarz ist der aktuelle Monatskünstler im Rahmen des Projektes „Art Cube Challenge“ in der Galerie Chapter 1. Auch er befasst sich bereits seit Längerem mit den drängenden Themen unserer Zeit. Daher fiel es leicht, einen gemeinsamen Nenner für eine Schau  zu finden, wie Sabina Überall erläutert. „Ich danke Rudi Schwarz, dass er mit mir zusammen zu diesem schwierigen Thema ausstellt.“

Die Vernissage „Peace Please!“ stellte ein erfreuliches Leuchtfeuer des Friedens dar.
Wer sich selbst ein Bild davon machen will: Die Ausstellung ist noch bis Mitte Jänner in den Räumlichkeiten Im Gries zu sehen. Elisabeth Galehr

Bild: Pop-Art-eske Werke von Sabina „Sue“ Überall und eindrückliche Holzskulpturen von Rudi Schwarz bilden die beiden spannenden Kontrapunkte der aktuellen Schau „Peace Please!“, die kürzlich eröffnet worden ist. Foto: Galehr

 
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