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Kitzbüheler Anzeiger
03.09.2020
News  
 

Freudentränen mit COVID-Abstand

Am Samstag endete das achte Filmfestival Kitzbühel mit der Verleihung der Gams. Ein paar Freudentränen gab es nicht nur bei den Preisträgern, auch dem Filmfestival Kitzbühel Team wurde für seinen Mut mehrfach gedankt.

Kitzbühel | Ein Festival zu organisieren, welches hauptsächlich Innen stattfindet – seit Corona stellt dies mehr als eine Herausforderung für Veranstalter dar. Trotz aller Unsicherheiten sowie unzähliger (und sich stetig ändernder) Verordnungen ließ sich das Filmfestival Kitzbühel Team  nicht davon abhalten, den Film und seine Macher in den Mittelpunkt zu stellen.

Zeichen für die Filmwelt
Und ihr Mut und Einsatz wurde belohnt. Die Festivalwoche lief reibungslos ab, die Filmbranche dankte es Festivalleiter Michael Reisch und seinem Team mehrfach, ein Zeichen für die Filmbranche in so schweren Zeiten gesetzt zu haben.

Kein Händeschütteln, kein Bussi-Bussi
Der Höhepunkt der Festivals, die Preisverleihung, wurde aus Sicherheitsgründen kurzfristig vom Stanglwirt in den großen Saal des K3s in Kitzbühel verlegt. Die Gämse, welche vom heimischen Kunstschmied Heinz Sohler aus edlem Hahnenkammstein gefertigt wurden, warteten frisch desinfiziert auf ihre neuen Besitzer. Nina Hipfl-Reisch überreichte sie an die Preisträger mit Handschuhen. Umarmt, Hände geschüttelt oder gebusselt wurde bei der Preisverleihung nicht.

Tränen bei der Übergabe
An Emotionen fehlte es aber trotz körperlicher Distanz nicht. Der niederländische Filmemacher Ruud Lenssen, der in seiner Dokumentation „Lost in Memories“ seinen demenzkranken Vater begleitet, konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Der Niederländer widmete seine Gams seinem vor Kurzem verstorbenen Vater.

Denkmal an Joseph Vilsmaier
Der Preis für den besten Spielfilm wurde in Joseph Vilsmaier-Preis unbenannt. Der im Februar verstorbenen Filmregisseur war ein Fan und Förderer des Kitzbüheler Filmfestivals  von der ersten Stunden an. Seine Töchter Josefina und Janina übergaben die Gams an Arash T. Riahi. Sein Film „Ein bisschen bleiben wir noch“, der von einer Odyssee tschetschenischer Flüchtlingskinder erzählt, überzeugte die Jury mit seiner hervorragenden Erzählstruktur, facettenreicher Kameraführung sowie seiner perfekten Besetzung bis in die kleinste Nebenrolle. „Er hält uns einen Spiegel vor, lässt uns unsere eigenen Lebenswelten und Wahrheiten hinterfragen“, so die Jury Felix Bruder, Veronica Ferres, Veit Heiduschka und Ulrich Aselmann.

Beste Kurzfilme, Publikumspreis
Als bester Kurzfilm konnte die charmante Coming-of-Age-Geschichte „Matriochkas der Belgierin Bérangére Mc Neese die Jury überzeugen. Der Österreichische Nachwuchspreis ging an Stefan Langthaler für seinen Kurzfilm „Fabiu“.
Über den Publikumspreis konnte  sich die griechische Filmemacherin Angeliki Antoniou mit „Green Sea“ freuen.

ÖFI-Preisträgerfilme
Bereits im Vorfeld wurden auch die ÖFI-Preisträgerfilme bekanntgegeben: Teresa Distelberger wurde für ihren Dokumentarfilm „Rettet das Dorf“ als Beste Produktion Österreichs ausgezeichnet. Julia Gutweniger und Florian Kofler erhielten den Preis für die Beste Regie Österreichs für ihren Film „Safety 123“.

Erleichterung und Stolz
Dass es im Anschluss an die Preisverleihung keine rauschende Party gab, tat der Stimmung keinen Abbruch. „Besonders schön ist, dass wir zeigen konnten: Mit einem gutem Präventionskonzept kann alles getan werden, um Kultur in Corona-Zeiten stattfinden zu lassen. Wir sind froh und erleichtert, dass wir uns dieser Herausforderung gestellt haben“, resümierte Festival Leiter Michael Reisch.

Froh waren auch die Filmschaffenden sowie Filmliebhaber und nicht zuletzt die Reporter – denn über so etwas zu berichten macht wahre Freude. Johanna Monitzer

Bild: Gewinner-Lächeln: Arash T. Riahi überzeugte mit seinem Drama „Ein bisschen bleiben wir noch“ die Spielfilm Jury.

 
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