Kitzbüheler Anzeiger
26.06.2017
News  
 

Flüchtlinge sagen Kirchdorf Adieu

Die Tiroler Sozialen Dienste verlängern die Prekariumsverträge mit der Gemeinde Kirchdorf nicht mehr. Die Flüchtlinge werden in anderen Unterkünften im Bezirk Kitzbühel untergebracht.

Kirchdorf | Seit rund zwei Jahren leben auch in Kirchdorf Asylwerber aus unterschiedlichen Nationen. Bereits vor zweieinhalb Jahren wurde das leerstehende Volksschulgebäude in Gasteig für Flüchtlinge adaptiert. Mitte des Vorjahres kam dann auch eine Wohnung im alten Feuerwehrhaus in Erpfendorf mit dazu. Mit den zuständigen Tiroler Sozialen Diensten (TSD) wurden allerdings immer nur befristete Mietverträge – in diesem Fall Prekariumsverträge – ausgehandelt, die immer nur ein halbes Jahr Gültigkeit haben. Auf Anfrage erklärte jetzt Kirchdorfs Bürgermeister Gerhard Obermüller, dass er bereits von den TSD informiert worden ist, dass das Land die Verträge nicht mehr verlängern will.

Das bestätigt inzwischen auch der zuständige Sprecher der TSD, Georg Mackner. In den letzten Jahren hatten immer jeweils rund 15 Männer eine vorübergehende Heimat in Gas­teig gefunden, in Erpfendorf war eine sechsköpfige Familie untergebracht.

Rund 250 Asylwerber

Doch jetzt werden nicht mehr so viele Unterkünfte gebraucht, wie auch Mackner bestätigt. Zum Teil sei das auch darin begründet, dass viele der Flüchtlinge inzwischen einen positiven Bescheid in Händen hielten und sie die Möglichkeit haben, jetzt ein eigenständiges Leben zu führen. Nach wie vor leben derzeit rund 250 Asylwerber aufgeteilt auf etwa 12 Unterkünfte im Bezirk Kitzbühel. „Jene Menschen, die wir bisher in Kirchdorf bzw. Erpfendorf untergebracht haben, werden im Bezirk bleiben und hier in andere Unterkünfte umziehen“, informiert Mackner. Das Heim in Gasteig wird mit Ende Juni geschlossen, in Erpfendorf bleibt die Flüchtlingsfamilie vermutlich noch einige Monate wohnen. Weitere Schließungen von Flüchtlingsheimen im Bezirk sind derzeit nicht geplant. Das hänge auch mit den verschiedenen Mietverträgen zusammen, deren Dauer unterschiedlich ist, wie Mackner erklärt.

Das Zusammenleben mit den Asylwerbern sei sehr positiv gewesen, erklärt Bgm. Obermüller. Dem kann sich Georg Mackner nur anschließen: „Mein Dank gehört vor allem auch  den vielen ehrenamtlichen Helfern, die sich um die Asylwerber gekümmert haben.“

Leerstehende Gebäude

Für die Gemeindeführung in Kirchdorf stellt sich jetzt die Frage, wie es mit dem leerstehenden Gebäude in Gasteig weitergeht. Nach der Fertigstellung des neuen Bildungszentrums in Kirchdorf wurde bekanntlich die kleine Volksschule geschlossen.

„Ich bin überzeugt, dass wir eine für alle passende Lösung zusammenbringen, damit das Gebäude auch weiterhin im Sinne der Gemeindebürger genutzt werden kann“, ist Bgm. Gerhard Obermüller optimistisch. Margret Klausner

 
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