Kitzbüheler Anzeiger
26.10.2018
News  
 

Feuer zerstörte Dachstuhl

Am Sonntagnachmittag wurde das Dachgeschoss des ehemaligen Sporthotels ein Raub der Flammen. Jugendliche hatten im leeren Gebäude gespielt und das Feuer unabsichtlich ausgelöst.  

Kössen | Als am Sonntagnachmittag gegen 14 Uhr Alarm ausgelöst wurde, schlugen die Flammen – und die Rauchwolken – bereits meterhoch aus dem Dachgeschoss des ehemaligen Sporthotels im Zentrum von Kössen. Innerhalb kürzerster Zeit waren dann neben der Feuerwehr Kössen auch die Feuerwehren Schwendt, Bichlach, St. Johann, Walchsee, Reit im Winkl und Schleching vor Ort. Über 200 Feuerwehrmitglieder kämpften gegen die Flammen an. Der Schutz der umliegenden Häuser war die vorrangige Aufgabe der Einsatzkräfte. „Wir wussten zuerst auch nicht, ob nicht noch jemand im Gebäude ist. Die enorme Hitze hat die Suche dann auch noch erschwert. Auch für die Löschtrupps war es eine Herausforderung“, schildert Feuerwehrkommandant Andreas Paluc. Nachdem mit Hilfe zweier Kräne das Dach abgehoben worden war, gelang es den Feuerwehrleuten der Flammen Herr zu werden. Zwischenzeitlich war auch der Schadstoffmesszug aus Traunstein eingetroffen. Laut den Messungen bestand jedoch keine Gefahr für die Bevölkerung.

Ein Abenteuerspielplatz

Nach ungefähr dreieinhalb Stunden konnte „Brand aus“ gegeben werden. Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Bereits am Sonntagabend meldete sich ein Jugendlicher auf der Inspektion. Er und seine zwei zwölf und 13 Jahre alten Freunde hätten in dem leerstehenden Gebäude gespielt und Toilettenpapier angezündet. Obwohl sie es mit Wasser wieder abgelöscht haben, dürften sie ein Glutnest übersehen haben, das den Großbrand auslöste. Die Kinder sind mehr als reumütig und bedauern den Brand zutiefst. Der Schaden liegt bei über einer Million Euro.

Kössens Bürgermeister Reinhold Flörl war bereits am Sonntag vor Ort. Das Gebäude gehört laut Grundbuch der Vitalresidenz Kaiserwinkl Gmbh, die vor einigen Jahren gegründet wurde und mit ehrgeizigen Plänen aufhorchen ließ. Bis vor zehn Jahren wurde das Hotel von der Familie Angerer betrieben, die den Betrieb an die Investorengruppe verkaufte. Bisher ist aus den Plänen jedoch nichts geworden. Seit acht Jahren liegt das Gebäude im Dornröschenschlaf – das Hotel in bester Zentrumslage verfällt zusehends. Die Gemeinde muss machtlos zusehen. Nach dem Brand stellt sich naturgemäß einmal mehr die Frage, wie es weitergeht.

„Ich habe bereits mit dem Besitzer Kontakt aufgenommen“, erklärt Dorfchef Reinhold Flörl. Ein Bausachverständiger war am Montag vor Ort. Da Gefahr in Verzug ist, hat Flörl sofort Sicherungsarbeiten in Auftrag gegeben. „Ich kann kein Risiko eingehen und musste handeln“, betont Flörl. Noch am Montag war die Straße gesperrt, weil die Gefahr gr0ß war, dass Teile des Gebäudes auf die Straße stürzen. Das Dach wurde vollständig entfernt. Ob das Gebäude überhaupt versichert ist, sei  auch nicht klar, so Flörl.
Margret Klausner, Foto: Einsatzreport Tirol

 
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