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Kitzbüheler Anzeiger
09.09.2018
News  
 

Es wird noch schlimmer kommen

Quer durch alle Branchen geht der Ruf nach Fachkräften – der Mangel bremst derzeit die wirtschaftliche Erwartung. Wie der Tiroler Fachkräftemonitor aufzeigt, wird sich das Problem in den kommenden Jahren noch verschlimmern.

Bezirk  | Der Fachkräftemonitor ist ein Werkzeug, um die Entwicklungen auf dem qualifizierten Arbeitsmarkt einschätzen zu können. Die fundierte Prognose speist sich aus Daten, die vom Land, dem AMS, der Wirtschaftskammer und der Statistik Austria geliefert werden.

„Die Lage wird eher schlechter und nicht besser“, zieht Franz Huber vom AMS Kitzbühel auf Nachfrage des Kitzbüheler Anzeigers ein eindeutiges Fazit. Derzeit fehlen 162.000 Fachkräfte in ganz Österreich, wie die Wirtschaftskammer kürzlich informierte.

Im Tiroler Unterland macht sich der Mangel ebenfalls schon länger bemerkbar. Kam es in der Region 2009 im Zuge der großen Finanzkrise kurzzeitig zu einem Überschuss von 3,6 Prozent an qualifizierten Arbeitskräften, drehte sich bereits im Jahr darauf das Ruder wieder herum und seither lässt sich beinahe kontinuierlich eine verstärkte Nachfrage feststellen.  

Im Jahr 2016 herrschte ein Engpass von 3.000 Fachkräften im gesamten Unterland, das entspricht einer Lücke von 2,9 Prozent, die zwischen Angebot und Nachfrage an qualifiziertem Personal klafft. Für 2018 zeigt der Monitor ebenfalls ein Gefälle von drei Prozent auf. Anhand ausgewählter Daten wie z.B. der Geburtenstatistik wurde für 2030 eine drastische Prognose erstellt. Demnach besteht in der Region Unterland dann ein Potenzial von 95.000 Fachkräften,  dem die Nachfrage von 107.000 Stellen gegenüber steht. Somit beträgt der errechnete Engpass 11,2 Prozent.

Ein Engpass inallen Branchen

Tirolweit zieht sich der Mangel durch alle Branchen durch, besonders stark ist er hierzulande natürlich im Tourismus. Touristische Betriebe haben laut Berechnung in diesem Jahr um 8,3 Prozent weniger Fachpersonal zur Verfügung, als sie benötigen würden. Im Handel sieht die Prognose einen Fehlbedarf von 3,3 Prozent. Im Bereich „Sonstige Dienstleistungen“ ergibt sich laut Fachkräftemonitor heuer ein Engpass von 6,4 Prozent.  

Gerade der Sektor der touristischen Dienstleistungen wird auch in Zukunft stark zu kämpfen haben: Laut der tirolweiten Prognose für das Jahr 2030 tut sich in dieser Branche eine Schere von 21,4 Prozent zwischen Angebot und Nachfrage an qualifizierten Arbeitskräften auf. Ausbildung ist ein wichtiges Thema für die Zukunft: Aber generell ist die Nachfrage nach Arbeitskräften künftig dermaßen groß, dass jegliche Bildungsabschlüsse in der einen oder anderen Form gefragt sein werden. Eine Schlüsselbedeutung kommt aber naturgemäß der Lehre zu.

Mangel an Lehrlingen besonders drastisch

Fachkräfte mit abgeschlossener Lehre werden künftig besonders gefragt sein. Im Jahr 2030  liegt im Tiroler Unterland das Potenzial von Menschen mit dieser Qualifikation laut Prognose bei 38.100. Demgegenüber beträgt der Bedarf 43.700. Das ergibt einen rechnerischen Engpass von 12,8 Prozent. Nicht nur deswegen soll der Stellenwert der Lehre weiter aufgewertet werden. Elisabeth Galehr, Grafik: AMS Fachkräftemonitor

 
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