Kitzbüheler Anzeiger
14.01.2021
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Einen Covid-Test für ein Ticket

Veranstaltungen sollen mit einem negativen Covid-Test wieder möglich sein. Eine Chance oder eine neue Bürde für die Kulturtreibenden im Bezirk?

Bezirk | Diese Woche wird im Parlament ein Gesetz verabschiedet, welches dem Kulturbetrieb wieder Leben einhauchen soll. Veranstaltungen mit mehr als 20 Personen sollen mit Hilfe von negativen Covid-Tests, die nicht älter als 48 Stunden sind, wieder möglich sein.

Kulturtreibende haben keine Information
Soweit die Theorie, doch wie kann dies in der Praxis aussehen? Die Kulturtreibenden im Bezirk wissen nicht viel mehr zur Teststrategie, als man aus den Nachrichten erfährt. Am Montag, kurz vor Redaktionsschluss, gibt es mehr offene als beantwortete Fragen. „Wir sind froh, dass wir das erste Kabarett erst mit 13. Februar geplant haben, denn wie das mit den Tests in der Praxis gehandhabt werden soll und ob wir das als kleiner Verein überhaupt schaffen, ist offen“, sagt Hanspeter „Peggo“ Jöchl von der  Kleinkunst in Kitzbühel.

Forderung nach gleichen Vorgaben für alle
Ins selbe Horn stößt Sabrina Schweiger von der arena365 in Kirchberg, dort hat man die erste Kabarett-Veranstaltung für 21. März geplant: „Das große Problem nach wie vor ist, dass Gesetze verabschiedet werden  ohne zu kommunizieren, wie man diese umsetzen soll. Es braucht konkrete Vorgaben – und das für alle Bereiche gleichermaßen.“ So betont Schweiger, dass es wohl keinen Unterschied für ein Infektionsrisiko macht, ob man eine Stunde im Gasthaus, in der Schule oder bei einer Veranstaltung sitzt.

„Nicht umsetzbar“
Bei der Musik Kultur in St. Johann, dem größten Kulturanbieter im Bezirk, wäre man mit dem Kinoprogramm startklar. „Die Details, die bis jetzt über die Tests für Veranstaltungen bekannt sind, sind für mich schlichtweg unpraktikabel. Wer soll das kontrollieren? Welche Tests gelten?“, sagt Musik Kultur Obmann Hans Oberlechner. Für den Kulturtreibenden ist es nicht nachvollziehbar, warum man ungetestet in einem Gasthaus sitzen darf, aber bei keiner Kulturveranstaltung.

Auch er wünscht sich endlich klare und wissenschaftlich fundierte Ansagen: „Man plant, verwirft und plant wieder. Die Politik sollte uns endlich Perspektiven geben, selbst wenn das heißt, dass bis April keine Veranstaltungen möglich sind. Dann wissen wir es wenigstens. Dieses Hin und Her zermürbt die ganze Branche.“
Am Donnerstag soll das Gesetz zu den Eintrittstests im Parlament verabschiedet werden. DieVorgaben für Veranstalter sollen mittels Verordnungen folgen. Fortsetzung folgt. Johanna Monitzer

Bild: Vorhang auf nur mit negativem Covid-Test? Die Kulturtreibenden sehen darin mehr Bürde als Chance. Symbolfoto: Csaky

 
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