Kitzbüheler Anzeiger
22.09.2020
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Eine Priesterpersönlichkeit

Starke philosophische Ausrichtung und fleißige Pastoralarbeit  kennzeichnen den Seelsorger.

Brixen | Eine weitsichtige, durchdachte und tolerante Haltung, geistige Weite und das einfühlsame und feierliche Gestalten von kirchlichen Festen bestätigt die Pfarre ihrem Seelsorger, der mit der Vollendung des 75. Lebensjahres auch die ungewöhnlich lange Zeit von 30 Jahren seines Einsatzes  in Brixen feiern kann. Als er dort den Dienst antrat, wollte er sich mit den verbliebenen Kräften noch ein wenig nützlich machen. Nun sind daraus drei Jahrzehnte intensiver Tätigkeit geworden.

Später Entschluss für das Priesteramt
Als Theologe wollte er, angeregt durch das Zweite Vatikanische Konzil,  als Diakon und Religionslehrer wirken, Weihbischof Jakob Mayr ermutigte ihn, die letzte Ausbildungsstufe zu machen. Im Jahr 1972 wurde er in der Heimatpfarrkirche Hopfgarten zum Priester geweiht. Der erste Einsatz war als Aushilfspriester in Hopfgarten. Es folgten Jahre als Kooperator in Rattenberg und im Zillertal, auch  als Provisor in Mayrhofen und Brandberg sowie Bruck am Ziller.

Von Hopfgarten über Salzburg nach Brixen
Die starke philosophische Ausrichtung des Priesters veranlasste  die kirchlichen Vorgesetzten, ihn als Präfekt und Religionslehrer am Borromäum und als Studentenseelsorger einzusetzen.  Die  enorme Belastung war auf die Dauer nicht zu halten, weshalb sich Mag. Anrain um eine Aufgabe in einer Pfarre bemühte. So kam der Hopfgartener, der auf dem Kleinbauernhof Zipflstall daheim ist, nach Brixen, wo er auch weit über das hoch angesetzte priesterliche Pensionsantrittsalter hinaus tätig ist.

Philosophie und Pfarrpraxis vereinen
Seine starke philosophische Ausrichtung hat er nie aufgegeben, auch wenn ihm gelegentlich reformatorische Akzente nachgesagt werden. Dabei will er weiterentwickeln und die Wortwahl ist Zeugnis seines Bemühens.
In der praktischen Arbeit hat die Sorge um die Jugend Vorrang, aber in gleicher Weise bemüht er sich um die Altenpastoral und um ein gutes Verhältnis zu den Institutionen im Dorf.  

Antlassritt und Wallfahrtsmessen
Eine wichtige Aufgabe ist Mag. Anrain der Brixentaler Antlassritt. Er musste heuer umstandsbedingt – wie auch das traditionelle Sommerlager der Jungschar in Obertauern -  ausfallen. Zum Aufgabenbereich des Brixener Pfarrers gehören die Wallfahrten auf der Hohen Salve und am Harlassanger, beide in „fremden“ Gemeindegebieten. Die Wallfahrtsgottesdienste konnten heuer aufrechterhalten werden.
Das Bemühen um die Sicherung der wissenschaftlichen Linie seiner Arbeit zeigte sich auch darin, dass der Pfarrer mit 70 Jahren einen mehrmonatigen Studienurlaub antrat, um den er viele Jahre gekämpft hatte. Ausgangspunkt seiner Nachforschungen in Jerusalem war seine lange zurückliegende wissenschaftliche Arbeit „Vom Abendmahl Jesu zu Anaphora der Kirche“.

Auszeichnungen von Kirche und Gemeinde
Pfarre und Gemeinde sind froh, dass der Seelsorger den Übertritt in den Ruhestand dank guter Gesundheit und enormer Leistungsbereitschaft verschoben hat. In dankbarer Anerkennung des Einsatzes für die Menschen und die Einrichtungen der Dekanatspfarre wurde der Pfarrer mit dem Ehrenring der Gemeinde ausgezeichnet. Der Erzbischof hat den stellvertretenden Dekan  zum Geistlichen Rat ernannt. Beide Auszeichnungen bezeugen die Anerkennung des Einsatzes des engagierten und bescheidenen Priesters. Mögen ihm weitere erfüllte Jahre in Brixen gegönnt sein. H.W.

Bild: Der Brixener Pfarrer Michael Anrain vollendete das 75. Lebensjahr. Foto: privat

 
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