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Kitzbüheler Anzeiger
18.07.2016
News  
 

Ein Stall mit Konfliktpotential

Der Neubau eines Stallgebäudes im Ortsteil Flecken sorgt im St. Ulricher Gemeinderat und bei den Nachbarn für Diskussionen. Das Land Tirol akzeptierte die einstimmig erfolgte Widmung der Gemeinde nicht.

St. Ulrich | Für Kopfschütteln sorgte die Entscheidung des Landes Tirol bei der Gemeindeführung von St. Ulrich, dass die einstimmig erfolgte Widmung für den Neubau eines Stallgebäudes aufgehoben werden soll. „Jetzt wurde uns der schwarze Peter zugeschoben“, so der einhellige Tenor.

Die Widmung, die der Gemeinderat am 17. Dezember des Vorjahres beschlossen hatte, erlaubte es den Bauern ihren abgebrannten Stall oberhalb des bisherigen Standortes neu zu errichten. „Damals, kurz nach dem Brand am Hof, schien das für alle Beteiligten sowie den anwesenden Beamten, die beste Lösung zu sein. Ein neuer Stall, der den heutigen gesetzlichen Anforderungen entspricht, hätte auf der alten Stelle keinen Platz gehabt“, erzählt Bürgermeisterin Brigitte Lackner. Auch der örtliche Raumplaner Friedrich Ortner sprach sich für die notwendige Widmung aus. Der Beschluss wurde im Gemeinderat so schnell wie möglich einstimmig gefasst, um das landwirtschaftliche Fortbestehen der Familie zu sichern.

Warum neue Widmung?

Nun hat das Land angeordnet, dass die damals erfolgte Widmung aufzuheben ist. Der Stall muss weiter unten neu gebaut werden. „Es war ein Hin und Her. Das Land begründet ihre Entscheidung damit, dass Grundressourcen gespart werden müssen“, erklärt Lackner. Die Raumordnungsabteilung beim Land Tirol will zu ihrer Entscheidung keine Stellungnahme abgeben. „Es handelt sich um ein anhängiges Verfahren, da kann keine Auskunft erteilt werden“, heißt es von Seiten der Behörde.

Nachbarn sind verärgert

Auch die Nachbarn sind mit der Situation nicht zufrieden. Eine Hausbesitzerin wandte sich an den Kitzbüheler Anzeiger.  „Nun wird der Stall  mit einem Abstand von nur sieben Metern an unser Grundstück heran gebaut. Wir vermieten Ferienappartements - das ist für uns nicht tragbar“, erklärt Gertraud Hauser.

Die Familie hat bereits versucht, sich beim Land Tirol Gehör zu verschaffen. „Wir haben an die zuständigen Stellen im Land geschrieben und auch eine negative Stellungnahme zur Widmung abgegeben“, so Hauser. Die Familie vermisst alternative Lösungen. „Wenn der Stall nur zwanzig Meter nach oben versetzt würde, wären wir schon zufrieden“, erklärt die Hausbesitzerin und plädiert auf eine gegenseitige Rücksichtnahme.

Der Landwirt kann mit der Entscheidung leben, wie er gegenüber den Gemeinderäten in der Sitzung erklärt. „Im Rahmen der Möglichkeiten, die mir vom Gesetz her gelassen werden und der Grund der mir zur Verfügung steht, ist das eine annehmbare Lösung“, so der Landwirt.

Der Familie geht es jetzt darum, dass sie ihren neuen Stall nach langem Hin und Her endlich errichten kann. Obwohl auch das noch dauern wird, denn die Nachbarn haben bereits ankündigt, erneut Einspruch einzulegen. Dann muss sich der Gemeinderat neuerlich mit der Widmung befassen. Johanna Monitzer

 
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