Kitzbüheler Anzeiger
16.06.2018
News  
 

Ein Paradies für Insekten

Viele wollen gegen das Bienensterben etwas unternehmen und mieten sich einen Bienenstock oder stellen einen eigenen in den Garten. Diese gut gemeinte Hilfe kann aber mehr Schaden als Nutzen anrichten.

Kitzbühel | Die Honigbiene wurde zum Medienstar. Fast täglich wird über das Bienensterben berichtet – und viele wollen helfen und stellen sich einen Bienenstock in den Garten. Doch diese Hilfe kann genau das Gegenteil bewirken und die vorhandenen Bienenstöcke der Imker bedrohen. „Bienen sind Tiere, welche professionell versorgt werden müssen und der Umgang mit ihnen braucht Erfahrung. Wer einfach so Bienen in den Garten stellt hat sicher gute Absichten, jedoch kann dies den Bienen mehr schaden als es ihnen hilft. Durch Bedrohungen, wie die Varroamilbe, ist eine zeitgerechte Behandlung unerlässlich und diese muss professionell durchgeführt werden. Bienen ohne Betreuung aufzustellen, begünstigt die Krankheitsvermehrung und ist gefährlich“, erzählt Markus Themel, Obmann-Stellvertreter vom Kitzbüheler Imkerverein.

Für den Bienenschutz kann aber jeder seinen Teil beitragen. „Ein erster Schritt für den Bienen- und auch den Insektenschutz ist der Verzicht auf Pestizide. Denn es braucht mehr Insekten als die Honigbiene, um die Artenvielfalt in der Natur zu erhalten“, sagt Bascht Pöll, Obmann des Imker-Vereins und verweist darauf, dass sich Pflanzen optimal ergänzen und so einen natürlichen Schutz gegen Schädlinge bilden. „Wenn eine Pflanze von Läusen befallen ist, locken diese andere Insekten an, die sich von den Läusen ernähren und im Kreislauf der Natur gehören diese Insekten wieder zu den Beutetieren von Vögeln oder Mäusen“, erklärt Pöll.

Wildbienen & Hummeln brauchen ebenso Schutz

Während die Honigbiene von den Imkern bestens versorgt wird, haben es die wildlebenden Bienen und auch die Hummeln nicht so leicht. Daher ist es für diese fliegenden Nektarsammler besonders wichtig, dass auf die Verwendung von Pestiziden verzichtet wird. „Ohne die Wildbienen und Hummeln ist die Artenvielfalt nicht mehr garantiert. Schaffen sie mit einem Insektenhotel ein kleines Paradies für Wildbienen, diese brauchen unsere Unterstützung am meisten“, sagt Themel. Und natürlich hilft jede blühende Pflanze den Tieren in ihrem Überlebenskampf.

Ein Garten voller Leben

„Eintreten erwünscht“, steht an der Tür des Paradiesgartens am Schwarzsee – und diese Einladung ist ernst gemeint. Seit 2015 gibt es diesen Garten, in dem neben Gemüse, Blumen auch Kräuter angebaut werden. In diesem Garten sind auch Bienen zu Hause und in den Insektenhotels haben sich auch viele Lebewesen eingenistet. „Jeder ist in diesem Garten willkommen. Was hier angebaut wird, ist alles natürlich und biologisch“, erklärt Bascht Pöll und würde sich über jeden Rat und jede Tat freuen: „Unterstützung ist immer willkommen.“

„Sie wollen noch mehr machen? Unterstützen Sie die Imker in ihrem Heimatort durch den Kauf regionaler Produkte. Werden Sie unterstützendes Mitglied im Imkerverein, Sie helfen so den Bienen und können an Informationsveranstaltungen teilnehmen, bekommen Auskunft vom Profi und Ihnen werden Aktivitäten rund um die Bienen und für die Familie geboten“, sagt Themel.

Weitere Infos gibt‘s bei: Bascht Pöll, Tel. 0676/3971370; E-Mail: bascht.poell@gmail.com oder Markus Themel, Tel. 0664/5189066; E-Mail: markus.themel@gmail.com.E. M. Pöll

 
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