Kitzbüheler Anzeiger
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30.07.2018
News  
 

Ein Luxus-Hotel für Fieberbrunn

Die Gemeinde Fieberbrunn verkauft einen Teil des Tragstätt-Areals um 3,7 Millionen an bulgarische Investoren. Diese wollen dort ein Luxushotel bauen.

Fieberbrunn |  Gut Ding braucht  Weile, hofft man in Fieberbrunn – denn nach jahrelangem Hin und Her scheint sich ein geeigneter Investor für das Grundstück Tragstätt gefunden zu haben. Am Donnerstagabend sprach sich der Gemeinderat einstimmig für den Kaufvertrag mit der Mladenov GmbH aus.
Die bulgarische Investmentfirma mit Sitz in Wiesbaden ist neu auf dem deutschen Markt, wie auf ihrer Homepage zu lesen ist, und will nun auch in Österreich aktiv werden. „Der Standort in Fieberbrunn hat uns überzeugt. Wir planen am Tragstätt-Areal ein 5-Sterne-Hotel zu errichten und wollen dafür ein langfristiges Hotelkonzept entwickeln“, veranschaulicht Projektleiter Mathias Paul.

Hotelkomplex auf einer Fläche von 3,8 Hektar
Gebaut werden soll der Hotelkomplex auf einer Fläche von rund 3,8 Hektar, welche die Gemeinde an die Mladenov GmbH um 3,7 Mio. Euro verkauft. Rückblick: Bereits im Jahr 2009 kaufte die Gemeinde Fieberbrunn das 15,8 Hektar große Areal rund um den Tragstätt- Hof um 2,4 Mio. Euro, mit dem Ziel, dort ein Hotel in der gehobenen Kategorie anzusiedeln. Lange war die Hotelkette Hilton im Gespräch. Alle Zusagen seitens der Investoren wurden aber nicht eingehalten. Nun hat die Mladenov GmbH die Chance, zu zeigen, ob sie das Vertragswerk einhält.
Der Fieberbrunner Gemeinderat hat strenge Bedingungen ausverhandelt. „Sollten die Fristen für die Entwurfsplanung, für die Finanzierungsbestätigung, für die Behördenansuchen oder für den Pacht- und Managementvertragsabschluss verstreichen, dann hat dies eine auflösende Wirkung für den Kaufvertrag“, erklärt Bürgermeister Walter Astner.

Bis Ende Dezember Entwurfsplanung
Innerhalb der nächsten drei Wochen muss die Mladenov GmbH den Kaufpreis von 3,7 Mio. Euro in Form einer Bankgarantie bei einer inländischen Bank hinterlegen. Bis 31. Mai 2020 muss der Finanzierungsplan stehen. Bis zum Ende Dezember dieses Jahres muss eine Entwurfsplanung für Hotelanlage im Gemeinderat eingereicht werden.

Investitionsvolumen: 30 bis 40 Millionen Euro
Die Widmung „Sonderfläche Großbeherbergungsbetrieb“ ermöglicht eine Hotelanlage mit max. 350 Betten und 160 Räumen zur Beherbergung von Gästen. Die Investoren verpflichten sich bis zum 31. Mai 2020 dazu, mit einem internationalen renommierten Hotelbetreiber einen über mindestens 20 Jahre dauernden Pacht- bzw. Managementvertrag abzuschließen. „Wir haben bereits einen Vorvertrag mit einem möglichen Interessenten abgeschlossen. Es ist uns wichtig, dass das Konzept in die Region passt. Es soll kein Halli-Galli Hotel werden, die Gäste sollen die schöne Landschaft und den Komfort genießen“, erklärt Paul. 30 bis 40 Millionen will die Mladenov GmbH laut eigenen Angaben in Fieberbrunn investieren.

Wiederkaufsrecht für Gemeinde gesichert
Die Gemeinde hat sich zudem ein Wiederkaufsrecht für die Grundstücksflächen bis 31. Dezember 2024 gesichert, falls der Investor binnen 12 Monaten nach Erteilung des Baubescheides keinerlei bauliche Maßnahmen tätigt oder die Gesamtfinanzierung nicht nachgewiesen ist. Der Wiederkaufswert wurde je nach Verschulden zwischen 3,2 und vier Mio. Euro fixiert.

Erschließung übernimmt die Gemeinde
Nach alle den Auflagen für die Investoren, hat sich aber auch die Gemeinde Fieberbrunn vertraglich dazu verpflichtet, der Mladenov GmbH unter die Arme zu greifen. So übernimmt die Gemeinde die Erschließung des Hotelgrundstückes. Sie muss einen öffentlichen Parkplatz errichten sowie ein Loipengebäude. Außerdem übernimmt sie die im Zuge des naturschutzrechtlichen Verfahrens vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen außerhalb des Hotelgrundstücks. „Wie hoch diese Kosten werden, hängt von der Planung ab. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das schwer abzuschätzen“, so Amtsleiter Kaspar Danzl.

Es könnte auch größer gebaut werden
Sofern die Investoren größer bauen wollen, verpflichtet sich die Gemeinde auch dazu, den Flächenwidmungsplan dahingehend zu ändern (bis 450 Betten). „Die Mladenov GmbH ist ein Partner, der uns als der beste erschienen ist, um ein Hotelkonzept zu entwickeln“, so Bürgermeister Walter Astner. Auch Vize-Bgm. Wolfgang Schwaiger ist überzeugt: „Wir haben nach vielen Anläufen einen interessanten Investor gefunden, wo es nicht um Spekulation geht.“
Johanna Monitzer

Fotos:
Am Tragstätt-Areal soll das erste 5-Sterne-Hotel in Fieberbrunn entstehen. Der Kaufvertrag wurde vom Gemeinderat beschlossen. Foto: Wörgötter
„Die Mladenov GmbH ist uns am besten erschienen, um das Hotelkonzept zu entwickeln“, so Bgm. Walter Astner (li.). Im Bild der Bürgermeister im Gespräch mit Firmeninhaber Nedko Mladenov. Foto: Gemeinde Fieberbrunn

 
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