Ein Drittel ließ sich im Bezirk testen

Mehr als 575.000 Menschen waren in Tirol aufgerufen, sich einem kostenlosen Antigen-Test zu unterziehen. Tirolweit kamen 220.713 Personen dieser Aufforderung nach. Gleich dem Landestrend war auch im Bezirk nur ein Drittel der Bevölkerung bei der Testung. Dabei wurden in Tirol 620 und im Bezirk 53 Personen positiv getestet.

Bezirk | Es waren die Bundesländer Vorarlberg, Wien und Tirol, die bereits vom 4. bis 6. Dezember die flächendeckenden Antigen-Tests durchführten. „Wir hielten den 19. und 20. Dezember nicht für ein gutes Timing“, erklärte Landeshauptmann Günther Platter bei der abschließenden Pressekonferenz zur Testung am Sonntagabend. Innerhalb dieser Tage wurden in Tirol etwa gleich viele Personen getestet wie innerhalb der vergangenen zehn Monate. 220.713 Personen nutzten die Möglichkeit, sich kostenlos testen zu lassen. Damit kam knapp ein Drittel (32,05 Prozent) der Tiroler Bevölkerung der Einladung nach. Aus allen Testungen resultierten 620 positive Antigen-Testergebnisse. Das sind 0,28 Prozent aller durchgeführten Antigen-Testungen.
Im Bezirk Kitzbühel ließen sich 18.952 Personen testen, bei 53 davon war das erste Testergebnis positiv. Damit konnte eine Dunkelziffer von 0,28 Prozent aufgedeckt werden und damit Infektionsketten unterbrochen werden. Positive Antigen-Tests müssen mittels eines PCR-Tests überprüft werden.

Negatives Testergebnis ist kein Freibrief
Insgesamt zeigt sich der Landeshauptmann mit dem Testwochenende zufrieden. Es sei gelungen „hunderte Infektionen zu entdecken, bevor weitere Ansteckungen stattfinden konnten und einen guten Überblick über das Infektionsgeschehen in Tirol zu erhalten. Wir sehen: Der Lockdown hat bereits gewirkt, wir konnten die Infektionszahlen senken. Dennoch haben wir nach wie vor viel höhere Infektionszahlen als zum Höhepunkt der ersten Welle – wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen“, betont LH Platter einmal mehr, dass ein negatives Testergebnis kein Freibrief ist: „Jeder Corona-Test ist eine Momentaufnahme, das muss jeder und jedem bewusst sein. Wir müssen uns weiterhin an die Maßnahmen halten, auch wenn es uns schwerfällt. Das gilt insbesondere für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage. Wir schützen damit uns sowie unsere Freunde und Familie – niemand ist vor einem schwereren Krankheitsverlauf gefeit.“

Platter: „Es braucht eine Teststrategie“
Für den Tiroler Landeshauptmann braucht es eine Teststrategie, um die Pandemie in Griff zu bekommen, aber auch um mehr Menschen zu erreichen. Bei dem ersten flächendeckenden, kostenlosen Antigen-Test  blieben vor allem die Jüngeren und Menschen mit Migrationshintergrund der Testung fern.
In einer Beratung der Landeshauptleute mit dem Bund soll die weitere Strategie für Testungen festgelegt werden. Platter will bei der Fortsetzung der Teststrategie keinen Alleingang machen, jedoch sieht er eine flächendeckende Testung nach den Feiertagen als sinnvoll, um keine neuen Infektionsherde entstehen zu lassen.
In Tirol wird doppelt getestet: Zum einen jene Personen, die Symptome aufweisen und durch den flächendeckenden Antigen-Test will man symptomfreie Personen herausfiltern.

Reibungsloser Ablauf in den Gemeinden
Die Organisation und der Ablauf in den Gemeinden hat reibungslos funktioniert – mit Ausnahme des IT-Systems des Bundes, weshalb die Gemeinden auf ein analoges System umstellen mussten. „Vor nicht einmal zwei Wochen haben wir uns dazu entschieden, die Corona-Massentestungen in Tirol früher als geplant durchzuführen. Es hat sich gezeigt, dass die dezentral organisierte Gemeindestruktur gemeinsam mit dem Tiroler Ehrenamt eine absolute Stärke bei der Bewältigung solcher Aufgaben ist. Mein Dank gilt allen, die bei ‚Tirol testet‘ mitgewirkt haben – die Organisation hat hervorragend funktioniert, es war ein absolut reibungsloser Ablauf“, sagte LH Günther Platter. Elisabeth M. Pöll

Bild: Die Gemeinden, wie hier Kirchberg, waren für die flächendeckende, kostenlose Antigen-Testung bestens vorbereitet. Zahlreich eingerichtete Teststraßen sorgten für einen schnellen, reiblungslosen Ablauf. Foto: Pöll

Daten & Fakten - Die Zahlen im Bezirk Kitzbühel

Ort                    Tests        Positive       %

Aurach               362              0              0
Brixen                964            13            1,35
Fieberbrunn    1.351             6            0,44
Going                  627             0               0
Hochfilzen          411             0               0
Hopfgarten      1.815             2            0,11
Itter                    427              1           0,23
Jochberg            448              3           0,67
Kirchberg        1.553              4           0,26
Kirchdorf        1.067              3            0,28
Kitzbühel        2.129              2            0,09
Kössen            1.323            11            0,83
Oberndorf         525              1           0,19
Reith                  505             0               0
Schwendt          240             0               0
St. Jakob            293             0               0
St. Johann       2.427             3           0,12
St. Ulrich           464             0               0
Waidring            617             0               0
Westendorf    1.394             4           0,29