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Kitzbüheler Anzeiger
25.06.2018
News  
 

Ein Bauvorhaben für Geduldige

Geduld sowie einen langen Atem beweisen die Neue Heimat Tirol und die Anrainer in Reith. Die einen versuchen zu bauen, die anderen, dies seit Jahren zu verhindern.

Reith | Die Tafel des sozialen Wohnbauträgers Neue Heimat Tirol (NHT) ist schon ein wenig abgewettert. Was aber kein Wunder ist, denn seit Jahren steht das Bauvorhaben im Reither Bichlachgebiet in der Warteschleife – und es ist noch kein Ende in Sicht.  Die Zufahrtsstraße  neben dem Feuerwehrhaus samt Brücke ist schon lange gebaut. Auch dies sorgte bei den Anrainern schon für heftige Diskussionen. Gegen das Bauvorhaben der Neuen Heimat legten Anrainer in den vergangenen Jahren jegliche, erdenklich möglichen Rechtsmittel ein. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt NHT-GF Hannes Gschwentner.

Bescheid zieht sich seit fast einem Jahr

Mittlerweile sind alle Bescheide bis hinauf zum Verwaltungsgerichtshof durchjudiziert worden. Ausständig ist nun noch der wasserrechtliche Bescheid für die Baugrube. Die Mühlen der Behörden mahlen langsam. Der Bescheid zieht sich seit knapp einem Jahr dahin. „Unser Gutachten bezüglich Grundwasserströme etc. war nicht ausreichend bzw. gibt es unterschiedliche Meinungen zwischen unserem Gutachter und dem Amtssachverständigen der Behörde“, informiert Gschwentner.

Die Gutachtenschlacht geht somit weiter. Der NHT sind die Hände gebunden. „Wir können nur abwarten und die Auflagen, die an uns gestellt werden, erfüllen.“ Einen möglichen Baustart traut sich Gschwentner nicht zu prognostizieren. „Ich hoffe, dass wir im Herbst beginnen können oder spätestens im Frühjahr – genaue Prognosen sind aber derzeit unseriös.“

„Anrainer können den Bau nur verzögern“

Warum stößt das soziale Wohnbauvorhaben auf dem 4.500 Quadratmeter großen Grundstück auf solche Widerstände? „Es handelt sich dabei um mehrere Anrainer, die das Bauvorhaben nicht möchten. Die Anrainerrechte werden aber in keinster Weise gefährdet. Die Lage für den Wohnbau ist perfekt. Zentrumsnah und sonnig“, erklärt Bürgermeister Stefan Jöchl.

Ob ihnen der Baukörper nicht gefällt, sie sich in ihrer Sicht eingeschränkt fühlen oder keine neuen Nachbarn wollen? Zu den Beweggründen, warum die Anrainer den Rechtsweg bestreiten, möchte sich der Bürgermeister nicht konkret äußern: „Die Widmung des Feldes und der Baubescheid sind rechtens – dies wurde auch von den Gerichten bestätigt. Eigentlich können die Anrainer den Bau nur verzögern, was sie auch tun“.

Auf die rund 40 geplanten Miet- und Kaufwohnungen hat die Gemeinde Reith das Vergaberecht. „Vergeben haben wir noch keine einzige Wohnung. Die Geduld der Wohnungswerber wird seit Jahren gehörig strapaziert. Wir geben erst fixe Zusagen für Wohnungen, wenn es einen Baustart gibt“, erklärt Bürgermeister Jöchl.

Die große Frage nach dem WARUM

Derzeit weist die Liste der Wohnungssuchenden in der Gemeinde Reith  rund 80 Personen auf, veranschaulicht der Bürgermeister – doppelt so viele, wie die Neue Heimat Tirol bauen möchte. Johanna Monitzer

 
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