Ein Abschied vom Seehof
Am 31. Mai wurde offiziell von den Tiroler Sozialen Diensten (TSD) das Flüchtlingsheim „Seehof“ in Kitzbühel geschlossen.
Kitzbühel | Schweren Herzens mussten die Flüchtlinge Abschied nehmen und wurden in anderen Unterkünften untergebracht. Traurig und frustriert waren nicht nur die BewohnerInnen, sondern auch die MitarbeiterInnen der „Flüchtlingsinitiative Kitzbühel“, dass alle intensiven Bemühungen selbst bis zur Leitung der Stadtgemeinde die für diesen Zweck so ideale Einrichtung, die für manche Asylwerber für drei Jahre fast Heimat wurde, zu belassen, gescheitert sind.
Gefreut haben sich die Ehrenamtlichen, die die AsylwerberInnen aus vielen Nationen versucht haben zu begleiten und ihnen unsere Sprache und Kultur auf Augenhöhe näherzubringen, über eine Einladung der Stadtgemeinde Kitzbühel.
Bei einem Abendessen bedankte sich die zuständige GR Hedi Heidegger im Namen von Bürgermeister Klaus Winkler mit herzlichen Worten für die ausgezeichnete Hilfestellung und betonte die gute Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde. Gertraud Rief bestätigte die reibungslose Zusammenarbeit mit der Gemeinde, die für alle verschiedenen Anliegen stets offen war und dankte allen MitarbeiterInnen, inbesondere bei den Sprachlehrerinnen und für die Leitung von Monika Skowronski. Auch der Nachbar des „Seehofs“, Herr Rieser, wurde für sein stets freundliches Entgegenkommen bedankt, wie auch dem unermüdlichen Übersetzer in allen Lebenslagen und vielen Sprachen Hassan Neinavie. Den Mitarbeitern innerhalb der Stadtgemeinde, die mit den Flüchtlingen zusammenarbeiteten, wurde großes Lob ausgesprochen. Manches Vorurteil konnte durch Begegnung abgebaut werden.
Bedauern über die Schließung
Allgemein bedauerte man die unnötige Entscheidung, den „Seehof“ zu schließen. Diese Aktion wurde als nicht durchdacht und als kurzfristige, politische Vorgabe benannt.
Vizebürgermeister Walter Zimmermann betonte, Kitzbühel könne stolz auf seine Bürgerschaft sein, die rasch, unbürokratisch und oft sogar ungebeten half und einsprang, wo es notwendig war. Ebenso dankte er der guten Organisation der Ehrenamtlichen, wo er selbst Mitglied war.
Der Heimleiter, Edvin Veldt, dankte in einem Mail für die hilfreiche Unterstützung der Flüchtlingsinitiative bei seiner Arbeit. Der Abend klang harmonisch aus mit dem Gefühl, wohl etwas für einzelne Menschen getan und erreicht zu haben, aber auch bedrückt, weil man überzeugt war, mehr für AsylwerberInnen hätte leisten können, als man den MitarbeiterInnen von Seiten der TSD zustand.
Bild: Bei einem Abschiedsessen im Seehof hielt die Flüchtlingsinitiative Nachschau.
Foto: Rief