Kitzbüheler Anzeiger
23.09.2017
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Effiziente Führung im Sportpark?

Dass eine solche Infrastruktureinrichtung keine Gewinne abwerfen wird, ist für alle Gemeinderäte klar – dennoch steht die Sportpark GmbH erneut in der Kritik.

Kitzbühel | Eine Diskussion rund um die Führung des Sportparkes und mögliche Einsparungsmöglichkeiten löste die Verlängerung eines Kontokorrentkredites, für den die Stadtgemeinde haftet, aus. FPÖ Gemeinderat Alexander Gamper stimmte der Verlängerung auf fünf Jahre nicht zu und forderte einen Arbeitskreis zum Thema Sportpark ein. „Es ist eine wichtige Einrichtung für Einheimische und Gäste, aber wir sind mit dem Gesamtkonzept unzufrieden. Es gehört ein neues Konzept her“, so Gamper. Schützenhilfe bekommt er von Manfred Filzer (UK), der ebenfalls eine unprofessionelle Führung in der Sportpark GmbH ortet.

Der Sportpark schreibt Verluste

Der Sportpark ist eine ausgelagerte und eigenständig agierende GmbH der Stadtgemeinde. Der von Bürgermeister Klaus Winkler (VP) präsentierte Jahresabschluss zum 30. April 2017 weist einen Verlust von 477.653,50 Euro aus. „Wenn man die Mieten, die an die Stadtgemeinde  für das Gebäude fließen, weglässt, verringert sich der Verlust aber auf 245.109,50 Euro“, erklärt Winkler.

Kein besseres Bild zeichnet sich beim Cash-Flow ab, der über die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens Auskunft gibt. Der Cash-Flow wird zum Bilanzstichtag mit einem Negativbetrag von 429.436,53 Euro berechnet – das heißt, dass die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Ein negativer Cash-Flow weist auf Liquiditätsengpässe in einem Unternehmen hin.

Dass eine Infrastruktur-Einrichtung wie der Sportpark, keine Geldmaschine ist, darüber waren sich alle Gemeinderäte einig. „Wir stellen den Sportpark den Bürgern zur Verfügung. Die Vereine dort leisten eine sehr gute Arbeit“, betont Bürgermeister Winkler.

Wo könnte eingespart werden?

Einsparungspotential sehen die Kritiker vor allem bei den Energiekosten. Alleine an Strom- und Gaskosten fallen über 130.000 Euro an. Hier kontert Vize-Bürgermeister Gerhard Eilenberger (VP): „Es gibt ständig Optimierungen. Wir bieten an neun Monaten Eisflächen an – das kostet.“ Auch sei in den vergangenen Jahren bereits eine Energieberatung durch ein Planungsbüro erfolgt.

Abgänge wurden in den letzten Jahren gesenkt

Schaut man sich die letzten Jahre im Vergleich an, so konnte der Verluste stetig gesenkt werden. Demnach beschloss die Sportpark GmbH das Wirtschaftsjahr 2011/2012 mit einem Abgang von 705.654,46 Euro. „Der Verlust ging dann stetig zurück. Seit dem letztem Wirtschaftsjahr liegen wir nun bei rund 477.000 Euro“, veranschaulicht Bürgermeister Winkler.

Eine Einnahmequelle, das Sponsoring von Mercedes, fällt seit dem Sommer weg (der Kitzbüheler Anzeiger berichtete). „Hier sprechen wir über eine Summe von 60.000 Euro. Kitzbühel Tourismus steht aber bereits in Verhandlung mit einem neuen Sponsor“, informiert der Bürgermeister.

Kein Einblick in die Unterlagen?

Die Haftung für den Kontokorrentkredit der Sportpark ­GmbH wurde schlussendlich mit 14 Ja-Stimmen beschlossen. Die Diskussion rund um den Sportpark hallt aber noch weiter nach, denn FPÖ GR Alexander Gamper klagt gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger, dass ihm die Einsicht in den Jahresabschluss der Sportpark GmbH von Bürgermeister Winkler verweigert wird. Da es sich um eine ausgelagerte GmbH handelt, haben Gemeinderäte rein rechtlich gesehen auch keinen Anspruch auf Einsicht. „Ich hab gestern im Gemeinderat die Zahlen auf den Tisch gelegt und diese werden ihm auch noch schriftlich zugestellt“, nimmt der Bürgermeister dazu Stellung und fügt an: „die FPÖ macht Politik vom Schreibtisch aus und verweigert jede konstruktive Zusammenarbeit.“

Eiszeit demnach nicht nur im Sportpark, sondern auch im Gemeinderat.
Johanna Monitzer

 
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