Kitzbüheler Anzeiger
04.09.2024
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Dorfladl hat Pforten geöffnet

Strahlende Gesichter bei der Eröffnung des „Schwendter Dorfladls“. Nach zwei Jahren hat das Dorf endlich wieder einen Nahversorger.

Schwendt | Es war eine der größten Herausforderungen, die Schwendts Bürgermeister Jürgen Kendlinger seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren zu meistern hatte – die Wiederbelebung des Nahversorgers. Vergangene Woche öffnete nach langer Vorbereitung das neue „Schwendter Dorfladl“ seine Pforten – und Kendlinger strahlte.

Vor zwei Jahren – im August 2022 – verabschiedete sich Leni Millinger in die Pension. Zwei Jahrzehnte lang hatte die versierte Kauffrau den kleinen Supermarkt in der 900-Seelen-Gemeinde geführt. Sie betrieb auch eine Poststelle und hatte eine Trafiklizenz. Nach der Pensionierung Millingers war guter Rat teuer, denn Bürgermeister Jürgen Kendlinger war von Anfang an klar, dass es einen Nahversorger braucht. Das Geschäftslokal ist im Besitz der Gemeinde, nur einen Betreiber brauchte es. Immer wieder meldeten sich Interessenten, immer wieder zogen sie sich dann doch wieder zurück. Klar war auch, dass der bisherige Lieferant nicht mehr liefern wollte. Noch eine Hürde, die es zu überwinden galt.

Die Gründung einer Genossenschaft – ähnlich jener in der Kelchsau – wurde ebenso angedacht, wie die Verpachtung. Schlussendlich beschlossen die Verantwortlichen der Gemeinde den Laden selbst zu betreiben. Als „Betrieb mit marktbestimmter Tätigkeit“, der unter der Flagge der Gemeinde segelt, konnte das Geschäft feierlich eröffnet werden.

Selbstabrechner-Kasse bis 22 Uhr
„Wir haben mit Erika Horngacher eine Mitarbeiterin, die den Laden  von Montag bis Freitag jeweils von sechs bis 12.30 Uhr öffnet“, schildert Kendlinger. Trotzdem können die Kunden bis 22 Uhr einkaufen. Möglich macht das eine sogenannte Selbstabrechner-Kasse. Mittels einer Bankomatkarte kann das Ladl betreten werden, die Waren müssen über einen Scanner gezogen und dann per Bankomat bezahlt werden. „Wir haben im unmittelbaren Bereich Videokameras installiert“, stellt der Dorfchef möglichen Ladendieben die Rute ins Fenster. Und da nur mit der Bankomatkarte der Zutritt möglich ist, weiß man, wer im Geschäft war. Alkohol gibt es übrigens nur während der regulären Öffnungszeiten zu kaufen. Ein Zigarettenautomat wurde ebenfalls aufgestellt.

Zur Eröffnung stellte sich neben Matthias Klima von Rewe – sie beliefern das Geschäft – auch Werner Gassner von der Raiffeisenbank Kössen-Kirchdorf ein. Er überreichte Kendlinger einen Scheck über 5.000 Euro, um den Start zu erleichtern. Die Raiba betrieb bis vor kurzem eine kleine Filiale in Schwendt, jetzt steht der Bankomat – der auch Kontoauszüge druckt – im Dorfladl.

„Ich hoffe, dass die Schwendter das Geschäft gut annehmen. Wir planen unterschiedliche Aktionen, um die Bevölkerung auch zukünftig zu animieren, bei uns einkaufen zu gehen“, kündigt der Dorfchef an. M. Klausner

Bild: Matthias Klima (REWE), Werner Gassner (Raiba Kössen-Kirchdorf), Bgm. Jürgen Kendlinger, Ladl-Mitarbeiterin Erika Horngacher mit Maria Mühlberger und Rudi Raubinger (GriasDi-Verein) bei der Eröffnung. Foto: Gemeinde Schwendt

 
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