Kitzbüheler Anzeiger
25.07.2020
News  
 

Die Staupe ist am Vormarsch

Immer wieder melden Jäger, dass sie an Staupe verendete Füchse gefunden haben. Die Krankheit ist auch für Hunde und Katzen lebensgefährlich.

Kitzbühel | Es ist eine jener Tier­erkrankungen, die bei Hunden und Katzen meist tödlich endet – die Staupe. Zwar gibt es eine Impfung für Haustiere, doch gerade im Bezirk Kitzbühel ist derzeit bei Füchsen bzw. Dachsen ein vermehrtes Aufkommen zu beobachten.
„In den vergangenen Monaten haben Jäger sehr viele verendete Dachse und Füchse gefunden“, informiert Bezirksjägermeister Martin Antretter. Vor allem im oberen Bereich des Bezirks, hier ist hauptsächlich das Brixental betroffen, grassiert die Staupe ungebremst. So seien kaum mehr Füchse und Dachse zu sehen.
Martin Antretter warnt Spaziergänger, die verendete Tiere finden und die unversehrt erscheinen, davor diese anzufassen. „In so einem Fall bitte ich darum, den örtlichen Jäger zu verständigen“, betont der Bezirksjägermeister.

Fund von toten Füchsen dem Jäger melden
Prinzipiell sollten bei Begegnungen mit Füchsen bestimmte Verhaltensregeln eingehalten werden. Füchse, die zutraulich erscheinen, sollten in keinem Fall gefüttert werden. Die Tiere sollten ignoriert und am besten mit lauter Stimme verjagt werden. Auch mit Jungfüchsen und erscheinen sie noch so entzückend, bitte keinesfalls spielen oder diese anfassen. Erkrankte Tiere verlieren nämlich die Scheu vor dem Menschen. Sie weisen oft auch Bewegungsstörungen auf, die ähnlich einer Tollwuterkrankung sind.
Martin Antretter appelliert an die Hundebesitzer, beim Spaziergang im Wald ihre Vierbeiner an die Leine zu nehmen. Und vor allem sollten Hunde und Katzen gegen die Staupe geimpft werden. Die Krankheit mag zwar für den Menschen ungefährlich sein, für die Tiere kann sie jedoch tödlich verlaufen.


Seit vergangenen Herbst sind die Funde von an Staupe verendeten Wildtieren im Bezirk massiv angestiegen. Betreffen kann diese Krankheit neben Füchsen, Dachsen und Mardern auch Fischotter. Das bestätigt auch der Bezirksjägermeister. Eindämmen kann man sie übrigens nicht. „Impfungen von Wildtieren sind nun einmal nicht möglich“, weiß der Jäger. Das sei der natürliche Lauf der Dinge, hier könne man nur abwarten, dass die Fälle weniger werden.
Nähere Informationen zur Erkrankungen erteilt zum einen der Tierarzt, zum anderen gibt es diese auf der Homepage der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) unter www. ages.at/themen/krankheitserreger/Staupe. Margret Klausner

Foto: Beim Spazierengehen durch den Wald soll der Hund an der Leine bleiben – die Staupe ist für Vierbeiner extrem gefährlich. Foto: Pöll

Außerdem - An Staupe erkrankte Füchse verlieren die Scheu vor dem Menschen und weisen oft Bewegungsstörungen auf. Für den Menschen stellt die Staupe keine Gefahr dar, für den Hund ist sie lebensbedrohlich. Bei der Staupe werden die Erreger über Speichel, Nasen- und Augensekrete, Kot und Urin ausgeschieden. Die Übertragung erfolgt über direkten Kontakt bzw. über Futter oder Wasser.
Je nach befallenem Organ können unterschiedliche Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Husten und Atemnot beobachtet werden. Ist das Nervensystem betroffen, treten Anzeichen einer Gehirnerkrankung auf. Die Überlebenschance ist sehr gering. Tierärzte raten zur Impfung bereits im Welpenalter und vor allem auch zur regelmäßigen Auffrischung.

 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen